Respect & diversity

SOS Idomeni - rasche Hilfe für Refugees in Griechenland II

97 Supporters

Unterstützung der Volkshilfe in ihrer vor-Ort-Arbeit in Griechenland. Hilfe bei der Versorgung der gestrandeten Flüchtlinge, die Opfer der "Festung Europa" Politik unserer Regierung geworden sind.

7688.5 €
100,00%
financed
€ 7.689
Budget
Bettina Reiter
Submitted by:
Implementation: 16.05.2016 - 30.06.2016
Country/Region: Austria/Vienna
Social Media:
Status: concluded
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Final report

Beschreibung des Projektverlaufs

Am 04.03.2016 reiste Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, erstmals gemeinsam mit Christine Schörkhuber, die bereits im Dezember als Freiwillige vor Ort war, nach Idomeni um sich ein Bild von der Situation und vom Bedarf der Flüchtlinge zu machen.

Am 20.03.2016 folgte eine zweite Reise. Der bisher letzte Besuch Erich Fenningers und Christine Schörkhubers fand am 23.04.2016 statt und beinhaltete die Besichtigung der Projektergebnisse sowie Gespräche mit den Flüchtlingen und auf politischer Ebene um Möglichkeiten für weitere Hilfsmaßnahmen zu sondieren.

In Gesprächen mit Aslam Obaid, Projektleiter und Warenmanager in der Organisation "InterVolve", wurde vor Ort der dringendste Bedarf der Flüchtlinge geklärt.

Als dringend ermittelter Bedarf:

  1. Versorgung von Babys und Kleinkindern mit Nahrung, da viele der Mütter aufgrund von Traumatisierung ihre Säuglinge nicht mehr an der Brust füttern können.

  2. Versorgung von Babys und Kleinkindern mit Hygienebedarf (z.B. Babywischtüchern).

  3. Versorgung mit Hygieneartikeln des täglichen Bedarfs (z.B. Mundhygiene).

  4. Errichtung von festen Böden in den Flüchtlingszelten um diese auch bei Regen und Nässe benutzen zu können.

  5. Errichtung mobiler Solarduschen für den flexiblen Einsatz in den Lagern rund um Idomeni, da an vielen Orten keine permanenten Duschen errichtet werden können.

  6. Verteilung von Kochtöpfen an Flüchtlingsfamilien um ihnen ein individuelles Kochen zu ermöglichen.

Während die Deckung der Bedürfnisse 1 bis 4 durch das Projekt "Idomeni I" erfolgte (siehe entsprechender Abschlussbericht), wurden die Punkte 5 und 6 durch das Projekt "Idomeni II" gedeckt.

Gemeinsam wurden AnbieterInnen für diese Güter gesucht, die einerseits Rechnungen stellen und andererseits Möglichkeiten für deren Zulieferung bereitstellen können.

Mithilfe der Spender/innen, die dem Aufruf von Bettina Reiter auf Respekt.net gefolgt und denen die Volkshilfe und ihre Partner/innen in Griechenland sehr dankbar sind, konnten folgende Initiativen erfolgreich umgesetzt werden.

Auswahl der begünstigten Flüchtlingsfamilien

Die Verteilung der Güter erfolgte durch Freiwillige vor Ort, die über die Organisation "InterVolve" koordiniert sind.

Die übliche Vorgehensweise der Freiwilligen ist es, ein Auto im zentralen Warenlager in Polykastro mit einem bestimmten Produkt zu beladen, etwas abseits vom Lager Idomeni zu parken, mit einer kleinen Menge des Produktes durch das Lager zu gehen und jene Familien/Personen ausfindig zu machen, deren Bedarf besonders dringend ist. Im Normalfall wurde Müttern mit Kleinkindern der Vorzug gegeben. Es wird in mehren Durchläufen festgestellt, welche Mengen benötigt werden, um die entsprechende Anzahl an Gütern nach jeder Bedarfserhebung aus dem Auto zu holen. Diese Vorgehensweise wird so lange wiederholt, bis entweder die Güter verbraucht sind oder sich eine zu große Menschentraube bildet, die eine diskrete Bedarfsermittlung und Verteilung der Produkte zu sehr erschwert. In letzterem Fall wird die Aktion etwas später wiederholt

Durch diese Strategie wird vermieden, dass Tumulte aufkommen oder sich Einzelne an Gütern bereichern und ein Schwarzmarkt innerhalb des Lagers entsteht, was durch die Verteilung an einem zentralen Ort geschehen kann.

Außerdem kann so gewährleistet werden, dass auch die Schwächeren, die keine Kraft mehr haben, sich anzustellen oder vorzudrängen, versorgt werden können.

Errichtung eines mobilen Solarduschen-Containers

Regelmäßige Körperpflege ist für die Flüchtlinge nicht nur ein wesentlicher Faktor zur Erhaltung ihrer Gesundheit, sondern auch ihrer Menschenwürde.

Die Versorgung mit Wasser im Einzugsgebiet von Idomeni begann im März 2016 bedenklich zu werden. Es ist nicht nur ein organisatorisches und finanzielles Problem, in den Militärcamps für so viele Menschen Waschmöglichkeiten zu schaffen, sondern auch ein technisches und umweltbezogenes, da es Probleme mit dem Wasserdruck und dem Grundwasserspiegel gibt.

Um den Flüchtlingen trotzdem regelmäßige Körperpflege ermöglichen zu können, wurde von Aslam Obaid, Projektleiter der Organisation "InterVolve, der Bau eines mobilen Duschcontainers vorgeschlagen, der auf einem LKW transportiert werden kann und sowohl in den Militärlagern als auch in den informellen Hotspots verwendet werden kann. Je nachdem, wo gerade der dringendste Bedarf besteht.

Der Duschcontainer enthält 7 Duscheinheiten, wird durch Solarzellen beheizt und verfügt über einen ölbetriebenen Boiler, der an Schlechtwettertagen in Betrieb genommen werden kann.

Die Volkshilfe hat mithilfe der Spender/innen von Respekt.net einen Container mit 7 Duschabteilen mitfinanziert, indem die Konstruktionsarbeiten gedeckt wurden. Der Bau wurde am 24.04.2016 begonnen und etwa 2 Wochen später fertiggestellt.

Töpfe für individuelle Kochen

Mit der griechischen Firma Karva Exoplismos wurde eine Lieferung von 500 Töpfen vereinbart, die einzelnen Flüchtlingsfamilien ermöglichen sollen, individuell an Feuerplätzen zu kochen.

Die ersten Exemplare wurden bereits geliefert und in Idomeni verwendet. Die übrigen Töpfe werden im Verlauf der nächsten Wochen in den neu entstandenen Militärlagern nach Bedarf und Genehmigung verteilt werden.

 

Which sociopolitical purpose has the project fulfilled?

Mit der Schließung der EU-Grenzen und der sogenannten "Balkanroute" sind die vor allem aus Syrien (ca. 49%), Afghanistan (ca. 25%) und dem Irak (ca. 15%) stammenden Flüchtlinge gezwungen, in Griechenland auszuharren.

Während 2015 etwa 857.000 Flüchtlinge am Seeweg nach Griechenland kamen, sind es im April 2016 bereits 157.000, die über die Türkei vor allem auf die Inseln Lesbos, Chios, Samos und Leros übersetzten. Von den etwa 57.000 Flüchtlingen, die sich in griechischen Flüchtlingscamps (laut UNHCR per 1. Juni 2016 40.300) und in Idomeni befinden, sind ca. 40% Männer, 21% Frauen und 38% Kinder. So weit die zahlenmäßigen Fakten hinter einer Situation, die vom Versagen der politischen Ebene Europas und deren Unmenschlichkeit zeugt.

"Idomeni ist zum Symbol des Scheiterns der europäischen Politik geworden. Das Schließen der Grenzen ohne Begleitmaßnahmen hat eine humanitäre Katastrophe produziert“, so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.

Der gesellschaftspolitische Zweck der humanitären Maßnahmen des Projekts Idomeni I ist daher naheliegend, wenn von Bemühungen um die Einhaltung grundlegender Menschenrechte und die Erhaltung eines würdigen Daseins, egal welcher Herkunft und Religion diese Menschen sind, gesprochen werden muss.

Ein weiterer Fokus liegt zudem darauf, die Hilfeleistungen für Flüchtlinge gleichzeitig so auszurichten, dass die Wertschöpfung innerhalb Griechenlands durch griechische Firmen erfolgt und der finanzielle Aufwand in die griechische Wirtschaft fließt. Somit kann gleichzeitig die durch die Krisen und politischen Umstände stark in Mitleidenschaft gezogene Wirtschaft des akut von Armut bedrohten Griechenlands gestärkt werden.

What were the reactions of others to this project?

Wie reagiert ein Flüchtling, der Tausende von Kilometern beschwerlichen Weges hinter sich hat, mit nur wenigen Habseligkeiten und enttäuscht vor den geschlossenen Grenzen Europas ausharrend mit dem Notwendigsten versorgt wird? Dankbar und mit einer noch verbleibenden Hoffnung, dass eine Weiterreise in eines der bevorzugten EU-Länder doch noch möglich sein wird.

For what was the donated money spent?

Nachdem die Situation der Flüchtlinge in Griechenland, und insbesondere Idomeni, aufgrund der Grenzschließungen zu Beginn des Jahres 2016 eskalierte, war rasche Hilfe geboten. Tausende Flüchtlinge harrten unversorgt und unter menschenunwürdigen Bedingungen in Idomeni aus. Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, reiste am 04.03.2016 erstmals nach Idomeni und begann mit einer ersten Bedarfsanalyse und der Umsetzung humanitärer Hilfsmaßnahmen in Idomeni. Gleich vor Ort wurden Babynahrung und Windeln eingekauft und von freiwilligen MitarbeiterInnen der Organisation "InterVolve" an die bedürftigsten Familien verteilt. Weitere Einkäufe und Verteilungen erfolgten im Laufe des März bis Anfang April 2016.

Um schnell und unbürokratisch Hilfe leisten zu können als sie am notwendigsten war, hat die Volkshilfe aus einem speziellen Spendentopf Mittel geliehen und diese vorgestreckt. Aus diesem Grunde fallen die mit dem Finanzbericht dargelegten Belege auf Daten außerhalb der auf Respekt.net angeführten Projektlaufzeit.

Die Volkshilfe ersucht dafür aus oben geschilderten Gründen um Verständnis seitens Respekt.net sowie der Spenderinnen und Spender und hofft auf eine Genehmigung der Ausgaben im Rahmen des Respekt.net-Projekts.

Übersicht zur Verwendung der Spendengelder und Begünstigten

Bedarf

Projekt

Finanzierte Güter

Kosten

Begünstigte

1.1

Idomeni I

Baby- und Kleinkindnahrung

€ 2.300,52

2.200

1.2

Idomeni I

Babytücher

€ 583,86

200

1.3

Idomeni I

Zahnpaste, antiseptisches Mundgel

€ 1.955,95

570

1.4

Idomeni I

Fichtenbretter und OSB-Platten für Zeltböden

€ 15.004,21

196

1.5

Idomeni II

Konstruktionsarbeiten für Solarduschen

€ 10.800,00

ca. 100 /Tag

1.6

Idomeni II

Kochtöpfe

€ 4.998,85

500

 

 

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Project news

  • Projektausgaben vor Beginn der Laufzeit - Erklärungen

    Nachdem die Situation der Flüchtlinge in Griechenland, und insbesondere Idomeni, aufgrund der Grenzschließungen zu Beginn des Jahres 2016 eskalierte, war rasche Hilfe geboten. Tausende Flüchtlinge harrten unversorgt und unter menschenunwürdigen Bedingungen in Idomeni aus. Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, reiste am 04.03.2016 ers…

    Nachdem die Situation der Flüchtlinge in Griechenland, und insbesondere Idomeni, aufgrund der Grenzschließungen zu Beginn des Jahres 2016 eskalierte, war rasche Hilfe geboten. Tausende Flüchtlinge harrten unversorgt und unter menschenunwürdigen Bedingungen in Idomeni aus. Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, reiste am 04.03.2016 erstmals nach Idomeni und begann mit einer ersten Bedarfsanalyse und der Umsetzung humanitärer Hilfsmaßnahmen in Idomeni. Gleich vor Ort wurden Babynahrung und Windeln eingekauft und von freiwilligen MitarbeiterInnen der Organisation "InterVolve" an die bedürftigsten Familien verteilt. Weitere Einkäufe und Verteilungen erfolgten im Laufe des März bis Anfang April 2016. 

    Um schnell und unbürokratisch Hilfe leisten zu können als sie am notwendigsten war, hat die Volkshilfe aus einem speziellen Spendentopf Mittel geliehen und diese vorgestreckt.

    Aus diesem Grunde fallen die mit dem Finanzbericht dargelegten Belege auf Daten außerhalb der auf Respekt.net angeführten Projektlaufzeit.

    Die Volkshilfe ersucht dafür aus oben geschilderten Gründen um Verständnis seitens Respekt.net sowie der Spenderinnen und Spender und hofft auf eine Genehmigung der Ausgaben im Rahmen des Respekt.net-Projekts.

     

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    Bettina Reiter
    Bettina Reiter
    18.07.2016
    - 13:29
  • Idomeni ist geräumt - aber die Probleme bleiben!

    Räumung von Idomeni: Flüchtlinge und Probleme nur verlagert! Am 24. Mai 2016 begann die Räumung des Lagers in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze. „Dieses Lager wurde in den vergangenen Monaten zum Inbegriff des Versagens der gesamteuropäischen Flüchtlingspolitik und zum Kristallisationspunkt des Scheiterns der europäischen Solidarität“…

    Räumung von Idomeni: Flüchtlinge und Probleme nur verlagert!

     

    Am 24. Mai 2016 begann die Räumung des Lagers in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze. „Dieses Lager wurde in den vergangenen Monaten zum Inbegriff des Versagens der gesamteuropäischen Flüchtlingspolitik und zum Kristallisationspunkt des Scheiterns der europäischen Solidarität“, so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.

     

    Die Zustände in Idomeni seien von Anfang an menschenunwürdig gewesen. „Familien versanken im Morast vor den Toren Europas. Die Räumung des Lagers ist aus humanitärer Sicht vernünftig, aus menschlicher Sicht ist sie dennoch tragisch. Fenninger: „Mit der Schließung dieses Lager will man erreichen, dass die Weltöffentlichkeit den Blick abwendet.“ Dabei sei es jetzt umso wichtiger, genau hinzuschauen, welche humanitären Zustände in den nur notdürftig ausgestatteten Ersatzlagern wie zum Beispiel Neo Kavala und Cherso herrschen. „Wir dürfen unseren Blick nicht abwenden“, so Fenninger. Griechenland sei massiv überfordert und werde von seinen EU-PartnerInnen nach wie vor mit diesem europäischen Problem im Stich gelassen. Denn auch die Alternativlager seien mit gravierenden infrastrukturellen Problemen und Versorgungsengpässen konfrontiert.

     

    Die Volkshilfe macht weiter:

    „Die Volkshilfe ist seit März 2016 nicht nur in Idomeni, sondern auch in anderen Lagern Nordgriechenlands aktiv“, so Fenninger. Dank der bisher gesammelten Spendengelder seien bereits die Versorgung mit Lebensmitteln und Kochtöpfen, ein mobiler Duschcontainer und – gegen den Schlamm – der Bau von Holzböden für Einfamilienzelte in anderen Lagern ermöglicht worden. „Allen SpenderInnen herzlichen Dank für die großzügige Unterstützung!“, so Fenninger, doch die Hilfe müsse jetzt weitergehen. „Nach wie vor sitzen 54.000 Schutzsuchende in Griechenland fest. Die Politik hat versagt. Es liegt weiterhin an uns, ihnen menschenwürdige Lebensumstände und Chancen zu ermöglichen.“

     

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    Bettina Reiter
    Bettina Reiter
    30.05.2016
    - 10:27
  • Urlaub in Idomeni - Bericht zweier Helfer

    Zwei junge Leute haben sich in ihrem Urlaub zwei Wochen als helfer in Idomeni betätigt und berichten, warum die Menschen dort nicht weggehen - können.

    Zwei junge Leute haben sich in ihrem Urlaub zwei Wochen als helfer in Idomeni betätigt und berichten, warum die Menschen dort nicht weggehen - können.

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    Bettina Reiter
    Bettina Reiter
    25.04.2016
    - 09:01

About the project

What is the project about?

Seit die Fluchtwege nach Nordeuropa geschlossen wurden und das Abkommen der EU mit der Türkei in Kraft ist, sitzen die Refugees in Griechenland wie in einer Falle.

Familien müssen sich im Schlamm in winzigen Zelten aufhalten, es sind sehr viele Kinder, viele von ihnen sind krank, niemand kann ihnen sagen, wie es weitergeht. 12.000-13.000 Menschen sind die direkten Opfer der "Festung Europa" Politik - wir müssen ihnen helfen!

Während wir im letzten Sommer hier in Österreich gebraucht wurden, um dem Versagen der österreichischen Politik zivilgesellschaftlich entgegenzusteuern, ist unsere Hilfe nun in Griechenland gefordert. Nicht nur in Idomeni, sondern auch in Athen, in Saloniki, auf den Inseln sitzen tausende von Menschen fest - Opfer nicht nur der Kriegszustände in ihren Ländern, sondern auch der europäischen Abschottungspolitik.

Die VOLKSHILFE Österreich ist in Idomeni und Saloniki vor Ort aktiv und benutzt lokale Strukturen, um rasch und kostengünstig Hilfe leisten zu können.

Wie schon im letzten Sommer mit SOS Traiskirchen wollen wir den Helfern helfen, ihre Arbeit gut und effizient zu tun.

What happens with the money if financing was successful

Teilbetrag A wird für den Einkauf und die Verteilung von Gütern des unmittelbaren Lebensbedarfs verwendet.
Die Rechnungen und/oder Leistungshonorare liegen dem Zwischenbericht bei.

Teilbetrag B wird wie A verwendet. Rechnungen/Leistungshonorare liegen dem Endbericht bei.
Teilbetrag C wie A und B. Rechnungsnachweise im Endbericht

Die Lage in Idomeni

Derzeit (Ende März 2016) sind etwa 12-13.000 Menschen in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze gestrandet.

Sie haben sich aus ihren Herkunftsländern im Vertrauen auf den Weg gemacht, dass sie in Europa Aufnahme und Schutz finden. Sie wurden von den neuen Regeln der "Festung Europa" arg getäuscht und können nun nicht vor, aber auch nicht zurück, da die Aufnahmezentren in Griechenland überlastet und voll sind.

Die Berichte sind alarmierend: es ist kalt, die Frühlingsstürme verwandeln das "Lager immer wieder in eine Schlammwüste; mangelnde Hygiene und Grundversorgung mit Lebensmitteln, sehr viele Infektionskrankheiten, vor allem der Atemwege, hustende und fiebernde Kinder ohne adäquate Behandlung. Es fehlt an allem: Essen, sauberem Trinkwasser, Babynahrung und Hygieneartikeln, Medikamenten.

 

Die Gesamtsituation

Diese Menschen sind direkte Opfer der österreichischen Politik. Sie sind vor dem Abkommen EU - Türkei gekommen, sie sitzen fest. Sie brauchen dringend unsere Hilfe.

Idomeni ist aber "nur" die Spitze des griechischen Eisbergs, niemand weiß derzeit, wie lange das provisorische Lager noch aufrecht bleibt, was mit den Menschen geschehen wird. Niemand weiß derzeit auch Genaues, wie es den anderen, jetzt ankommenden Flüchtlingen in Griechenland geht und denen, die schon dort sind und anderswo, in Athen, Saloniki, auf den Inseln ausharren müssen.

Aus einem UNHCR Bericht vom 22.3.2016: "Währenddessen zelten geschätzte 10.000 - 12.000 Menschen, darunter auch etwa 4.000 Kinder, unter entsetzlichen Umständen in der Nähe der Grenze in Idomeni. Mehrheitlich sind es Familien, vielen von ihnen mit kleinen Kindern. Die hygienische Situation ist besorgniserregend und beeinträchtigt erheblich die Gesundheit der Menschen. Die Menschen verbrennen Plastik und Müll, um sich warm zu halten. UNHCR und seine Partnerorganisationen bemühen sich, die Bedingungen zu verbessern. Das geschieht zum Beispiel durch das Aufstellen größerer Zelte für bis zu 2.400 Menschen, die auch für Familien geeignet sind, und durch das Aufsammeln von Müll. Es wurden mobile Toiletten errichtet, die jedoch nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Es wurden Zelte für gefährdete und besonders schutzbedürftige Familien und Einzelpersonen zur Verfügung gestellt, darunter auch für 30 unbegleitete Kinder. UNHCR besucht unterdessen auch Hafteinrichtungen, in denen unbegleitete Kinder in Schutzhaft genommen werden. Die grundlegende Lebensmittelverteilung ist von mehreren Organisationen aufgebaut worden, genauso wie auch die Ausgabe von Milch, Babynahrung und Windeln."

Sie alle brauchen Hilfe. Und wie schon seit dem letzten Sommer ist es die Zivilgesellschaft, die die Hilfe organisiert. Also wir alle.

Die Hilfsstruktur vor Ort

Die Volkshilfe Österreich hat vor Ort eine lokale Struktur aufgebaut, die sehr schlank und schnell unsere Spenden für die Menschen einsetzen kann.

Sie arbeitet in Idomeni mit der Organisation „Intervolve – international volunteers“ zusammen. Volkshilfe Solidarität hat einen Vertrag mit dem griechischen Händler MART C&C - einer Tochter des deutschen METRO-Konzerns - geschlossen. Die Volkshilfe ist bei MART als Kunde registriert. Die Volkshilfe überweist Spendengelder als Guthaben auf das Kunden-Konto bei MART und erhalten nach Ausschöpfung des Spendenbetrags durch Intervolve eine Rechnungskopie von MART. Der Warenbezug wird über eine MART-Kundenkarte abgerechnet (so wie die METRO-Karte in Österreich). Die Kundenkarte ist personalisiert und gilt nur für eine einzige Person. Nur diese eine registrierte freiwillige Helferin von Intervolve ist berechtigt, Waren einzukaufen.

Diese einfache und lokale Struktur gewährleistet, dass die Hilfe direkt bei den Flüchtlingen ohne Umwege und angepasst an die täglichen Erfordernisse ankommt.

Diese Struktur kann, sollte Idomeni demnächst umgesiedelt werden, einfach für andere Standorte in Griechenland übernommen werden.

SOS Idomeni hilft den Helfern!

Projektstandort: , Idomeni, Austria

Funding target:
€ 7.000,-
Handling fee:
€ 689,-
Crowdfunding amount:
€ 7.689,-
Payout amount part 1:
€ 5.000,-
Payout amount part 2:
€ 800,-
Final report submission date:
14.07.2016

Michael Mattern
8 years ago
Renate Götz
8 years ago
Monika Huber
8 years ago
Utz Greiner
8 years ago
Elisabeth Grabner-Oprießnig
8 years ago
Alexander Grande
8 years ago
8 years ago
8 years ago

Projektausgaben vor Beginn der Laufzeit - Erklärungen

Nachdem die Situation der Flüchtlinge in Griechenland, und insbesondere Idomeni, aufgrund der Grenzschließungen zu Beginn des Jahres 2016 eskalierte, war rasche Hilfe geboten. Tausende Flüchtlinge harrten unversorgt und unter menschenunwürdigen Bedingungen in Idomeni aus. Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, reiste am 04.03.2016 erstmals nach Idomeni und begann mit einer ersten Bedarfsanalyse und der Umsetzung humanitärer Hilfsmaßnahmen in Idomeni. Gleich vor Ort wurden Babynahrung und Windeln eingekauft und von freiwilligen MitarbeiterInnen der Organisation "InterVolve" an die bedürftigsten Familien verteilt. Weitere Einkäufe und Verteilungen erfolgten im Laufe des März bis Anfang April 2016. 

Um schnell und unbürokratisch Hilfe leisten zu können als sie am notwendigsten war, hat die Volkshilfe aus einem speziellen Spendentopf Mittel geliehen und diese vorgestreckt.

Aus diesem Grunde fallen die mit dem Finanzbericht dargelegten Belege auf Daten außerhalb der auf Respekt.net angeführten Projektlaufzeit.

Die Volkshilfe ersucht dafür aus oben geschilderten Gründen um Verständnis seitens Respekt.net sowie der Spenderinnen und Spender und hofft auf eine Genehmigung der Ausgaben im Rahmen des Respekt.net-Projekts.

 

Bettina Reiter
Bettina Reiter
18.07.2016
- 13:29

Idomeni ist geräumt - aber die Probleme bleiben!

Räumung von Idomeni: Flüchtlinge und Probleme nur verlagert!

 

Am 24. Mai 2016 begann die Räumung des Lagers in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze. „Dieses Lager wurde in den vergangenen Monaten zum Inbegriff des Versagens der gesamteuropäischen Flüchtlingspolitik und zum Kristallisationspunkt des Scheiterns der europäischen Solidarität“, so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.

 

Die Zustände in Idomeni seien von Anfang an menschenunwürdig gewesen. „Familien versanken im Morast vor den Toren Europas. Die Räumung des Lagers ist aus humanitärer Sicht vernünftig, aus menschlicher Sicht ist sie dennoch tragisch. Fenninger: „Mit der Schließung dieses Lager will man erreichen, dass die Weltöffentlichkeit den Blick abwendet.“ Dabei sei es jetzt umso wichtiger, genau hinzuschauen, welche humanitären Zustände in den nur notdürftig ausgestatteten Ersatzlagern wie zum Beispiel Neo Kavala und Cherso herrschen. „Wir dürfen unseren Blick nicht abwenden“, so Fenninger. Griechenland sei massiv überfordert und werde von seinen EU-PartnerInnen nach wie vor mit diesem europäischen Problem im Stich gelassen. Denn auch die Alternativlager seien mit gravierenden infrastrukturellen Problemen und Versorgungsengpässen konfrontiert.

 

Die Volkshilfe macht weiter:

„Die Volkshilfe ist seit März 2016 nicht nur in Idomeni, sondern auch in anderen Lagern Nordgriechenlands aktiv“, so Fenninger. Dank der bisher gesammelten Spendengelder seien bereits die Versorgung mit Lebensmitteln und Kochtöpfen, ein mobiler Duschcontainer und – gegen den Schlamm – der Bau von Holzböden für Einfamilienzelte in anderen Lagern ermöglicht worden. „Allen SpenderInnen herzlichen Dank für die großzügige Unterstützung!“, so Fenninger, doch die Hilfe müsse jetzt weitergehen. „Nach wie vor sitzen 54.000 Schutzsuchende in Griechenland fest. Die Politik hat versagt. Es liegt weiterhin an uns, ihnen menschenwürdige Lebensumstände und Chancen zu ermöglichen.“

 

Bettina Reiter
Bettina Reiter
30.05.2016
- 10:27

Urlaub in Idomeni - Bericht zweier Helfer

Zwei junge Leute haben sich in ihrem Urlaub zwei Wochen als helfer in Idomeni betätigt und berichten, warum die Menschen dort nicht weggehen - können.

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Bettina Reiter
Bettina Reiter
25.04.2016
- 09:01

Bettina Reiter
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