Democracy & civil rights

Kinder im KZ - pädagogisches Theater zwischen Gestern und Heute

11 Supporters

Theater mit Kindern und Jugendlichen über Kinder und Jugendliche im KZ. Historisches aus der Nazi-Zeit wird mit Gegenwärtigem verbunden.

Zur Einübung von Demokratie und Zivilcourage.

2746 €
100,00%
financed
€ 2.746
Budget
Wolfgang Rohm
Submitted by:
Implementation: 02.12.2016 - 07.07.2017
Country/Region: Austria/Upper Austria
Social Media:
Status: concluded
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Final report

 

Dieses Projekt wurde unter der Leitung des TheaterpädagogenWolfgang Rohm als Kooperationsprojekt zwischen dem Theater asozial inOttensheim, dem Kulturverein Spielbetrieb und der Neuen Mittelschule Traundurchgeführt. Die ursprünglich geplante Kooperation mit der perspektiveMauthausen ist leider nicht zustande gekommen, da eine Beteiligung vonJugendlichen aus Mauthausen nicht gelungen ist.

Das Stück „Doch einen Schmetterling habe ich hier nichtgesehn – eine Szenencollage über Kinder und Jugendliche im KZ anhandauthentischen Materials“ von Lilly Axster wurde mit Kindern und Jugendlichenaus Ottensheim (Theater asozial), Traun (NMS – Traun) und mit weiterenJugendlichen aus Linz, aus Leonding und aus Kronstorf inszeniert. Dabei wurdeder Text geringfügig verändert, um ihn an die Möglichkeiten der Gruppeanzupassen (die diesbezügliche Genehmigung durch den Verlag wurde erteilt).

Die beteiligten 15 Mädchen und Burschen waren im Alterzwischen 10 und 19 Jahren und sind sehr unterschiedlicher Herkunft: Österreich,Syrien, Rumänien, Albanien und Dominikanische Republik.

Das Stück beschäftigt sich mit dem Leben und Leiden vonKindern und Jugendlichen im KZ und im Ghetto während der Nazi-Zeit. Allerdingserlaubt es durchaus Bezüge zu andere historische und gegenwärtige Kontexte. ZuBeginn der Arbeit mit den Spielerinnen und Spielern erfolgte einerseits einethematische Einführung, die nach und nach vertieft wurde, und andererseits eineHeranführung an das darstellende Spiel an sich.

Die Arbeit erfolgte zunächst in Traun und in Ottensheimparallel in zwei verschiedenen Gruppen, die auch unterschiedliche Szenenerarbeiteten. Sowohl in Traun, als auch in Ottensheim fanden zumindestwöchentlich wenigstens zweistündige Treffen statt, während derer mit denKindern und Jugendlichen gearbeitet wurde. Schließlich erfolgte eineZusammenführung der beiden Gruppen in Linz. Dankenswerter Weise wurde einProbenraum durch das Studentenheim der Caritas, Zum Guten Hirten, kostenlos zurVerfügung gestellt. Insgesamt wurden rund 500 Arbeitsstunden aufgewendet.

Den Abschluss fand die Arbeit durch vier Aufführungen. DiePremiere fand am 14. Juni 2017 in der Tribüne Linz statt, wo auch noch eineweitere Aufführung abgehalten wurde. Ottensheim und Traun waren dann nochweitere Schauplätze, wo das Stück vor betroffenem wie begeistertem Publikumgespielt wurde. Der Nacharbeit und der Reflexion nach Abschluss allerDarbietungen wurde dann noch breiter Raum eingeräumt, sodass das gesamte Projekterst im Juli 2017 sein Ende gefunden hatte. Insgesamt hatten rund 400Zuschauerinnen und Zuschauer das Stück gesehen.

Which sociopolitical purpose has the project fulfilled?

 

Es ist heute notwendiger denn je, die Geschichte desNationalsozialismus in Österreich und Europa an die heranwachsende Generationweiter zu reichen. Die letzten verbliebenen Überlebenden sind alt und werdennicht mehr lange Gelegenheit zum persönlichen Zeugnis bieten, um die Folgen vonAutoritarismus, Faschismus, Rassismus und Diktaturen deutlich vor Augen zustellen und die Demokratie und deren Bewahrung als notwendige Regierungsform zupräsentieren.

Darüber hinaus wurde deutlich (und dies war auch immerwieder Inhalt der Gespräche und Reflexionen mit den jungen Spielerinnen undSpielern), dass Phänomene menschlichen Abgrunds, wie sie sich in derGhettoisierung der Juden während der Nazizeit und der Etablierung vonKonzentrationslagern als Mittel des Massenmords, der auch vor Kindern nichtHalt machte, mit dem Ende der Nazizeit keineswegs ein Ende gefunden haben.Beispiele dazu fanden und finden sich rund um den Erdball, zum Beispiel inBosnien, in Syrien, in Libyen, in Chile, in Argentinien, in Nordkorea undvielen anderen Staaten mehr. Querbezüge konnten aber auch zu den Zuständen inden Kinderheimen in Österreich, in denen Kinder und Jugendliche gequält undmissbraucht wurden, gefunden werden.

Das Spiel war sowohl für die Spielerinnen und Spieler selbst,als auch für das Publikum ein wichtiger Baustein der Erinnerung an dieösterreichische und europäische Geschichte, aber auch ein wichtiger Schritt inRichtung einer Stärkung des Demokratiebewusstseins.

Wichtig war auch der Einbezug von Mädchen und Burschen, dieals syrische Kriegsflüchtlinge in Österreich eine neue Heimat gefunden haben.Die Beteiligung an den beiden Theatergruppen in Ottensheim und in Traun ist einwichtiger Beitrag zur Integration dieser Kinder in die Aufnahmegesellschaft undgleichzeitig ein Beitrag zur Bildung in Bezug auf die österreichische und dieeuropäische Geschichte.

What were the reactions of others to this project?

 

Die Reaktionen sowohl durch das Publikum, als auch durch dieLehrerinnen und Lehrer der NMS – Traun, als auch der Eltern, war durchwegspositiv. Das Publikum war regelmäßig betroffen und erschüttert über diedrastisch dargebotenen Bilder auf der Bühne. Selbst professionelleSchauspielerinnen, eine Regieassistentin, als auch ein Vertreter desLandesschulrats von Oberösterreich gaben sich betroffen und begeistertzugleich.

Über die unmittelbaren Reaktionen hinaus erfolgte auf Grundder Inszenierung und des Spiels auch eine Einladung zum 4. Schüler- undJugendtheaterfestival im Schloss Porcia im Juni 2018, wo dieses Stück nocheinmal gezeigt werden wird.

Infolge der Inszenierung dieses Stückes ergab sich eineweitere Kooperation mit der Bewusstseinsregion St. Georgen – Mauthausen, diesich insbesondere der Bewahrung der Menschenrechte und der Erinnerungskultur indieser Region widmet. Gemeinsam mit der Bewusstseinsregion und der NMSMauthausen wird nun aktuell ein Stück zur Menschenrechtsdeklaration entwickelt,das auch im Rahmen eines Menschenrechtssymposiums zur Aufführung kommen wird.

For what was the donated money spent?

 

Die Einnahmen des Projekts setzen sich zusammen ausFörderungen durch das Land OÖ, private Spenden, einer Förderung durchKulturKontakt Austria, sowie durch das Crowdfuningprojekt respekt.net.

Die Ausgaben setzen sich zusammen aus: Mieten, Honorare(Kostüme, Bühnenbild, Technik und Theaterpädagogik), Verpflegung der Kinderwährend der Proben, insbesondere während der ganztägigen Proben, Kosten für dieRechte und Kopien, sowie für Werbung.

 

Fallsvorhanden, kann zusätzliches Material hinzugefügt werden, z.B. zusätzlicheInformationen zum Ablauf des Projekts, zusätzliches Bildermaterial, Links.

www.spielbetrieb.at/2017/06/gelungene-premiere/

 

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How will you prove the benevolence of the project?

Project news

  • Aufführungen fixiert

    Das Ensemble steht, die ersten Proben haben begonnen und die ersten Aufführungstermine wurden fixiert: Die Premiere findet am 14. Juni 2017 in der Tribüne Linz statt. Eine weitere Aufführung in der Tribüne Linz wird es am 18. Juni geben. Am 19. Juni gibt es die Möglichkeit einer Vorstellung für Schulen. Fixiert wurde weiters der Aufführungstermin i…

    Das Ensemble steht, die ersten Proben haben begonnen und die ersten Aufführungstermine wurden fixiert: Die Premiere findet am 14. Juni 2017 in der Tribüne Linz statt. Eine weitere Aufführung in der Tribüne Linz wird es am 18. Juni geben. Am 19. Juni gibt es die Möglichkeit einer Vorstellung für Schulen. Fixiert wurde weiters der Aufführungstermin in Ottensheim am 24. Juni im Gasthof zur Post.

     

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    Wolfgang Rohm
    Wolfgang Rohm
    21.12.2016
    - 07:52

What is the project about?

Demokratie, Menschenrechte, Freiheit - keineswegs selbstverständliche Werte. Noch gibt es lebendige Zeitzeugen, die davon erzählen können, dass dies auch bei uns vor noch nicht allzulanger Zeit nicht möglich war. In unserem Stück erzählen wir von den Kindern und Jugendlichen, die Opfer dieser NS-Grausamkeiten wurden und vom Widerstand. 

"Und einen Schmetterling habe ich hier nicht gesehn" - eine Collage anhand authentischen Materials über Kinder und Jugendliche im KZ und im Ghetto von Lilly Axster. Dieses Stück wird mit Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Orten und Herkunftskontexte inszeniert und auf die Bühne gestellt Dabei kommt es nicht nur zu einer Auseinandersetzung über die Nazi-Zeit, sondern auch über die Lehren für heute. Es geht um die Bedeutung von Demokratie, Solidarität und Zivilcourage. 

Das Stück wird mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren erarbeitet. Die beteiligten Mädchen und Burschen stammen aus Traun, Linz, Wels, Kronstorf und Ottensheim. Ihr jeweiliger Part wird mit diesen an ihren Wohnorten einstudiert und geprobt. Im Mai kommt es dann zur Zusammenführung dieser unterschiedlichen Gruppen. Im Juni werden dann die Aufführungen stattfinden, wobei zu mindest eine an einem historischen bedeutsamen Ort in Mauthausen stattfinden wird.

"Wir können die nicht sein, auch nicht im Spiel im Theater" heißt es an einer Stelle im Text - aber wir können anspielen gegen das Vergessen, das Verleugnen, das Verharmlosen. 

Aufführungen voraussichtlich: 14. Juni und 16. Juni 2017: tribüne linz, 24. Juni: Ottensheim, 26. Juni: Traun und 30. Juni: Mauthausen (die genauen Termine werden auf der Homepage des Kulturvereins Spielbetrieb <link http: www.spielbetrieb.at>www.spielbetrieb.at bekanntgegeben. 

Wir suchen: Unterstützerinnen und Unterstützer! 

What happens with the money if financing was successful

Ausgaben: 


Erwerb von Rechten:                        700.--  €

Material (Technik, Kopien, Bühne, Kostüme, Requisiten,....)                                2.300.-- € 

Mieten                                            1.000.--  €

ExpertInnenhonorare                    7.000.--  €

Summe:                                       11.000.--  €

 

geplante Einnahmen: 

KulturKontakt Austria                    1.500.--  €

Subvention Land OÖ                     1.000.--  €

Subvention Stadt Traun                1.000.--  €

Eintrittsgelder, Spenden, Crowdfunding                                                                        5.000.--  €

Sponsoren                                    1.000.-- Eigenmittel                                   1.000.--

Unterstützung Kulturverein Spielbetrieb

  500.--  €

Summe:                                       11.000.--  €

"Und einen Schmetterling habe ich hier nicht gesehn"

- eine Collage anhand authentischen Materials über Kinder und Jugendliche im KZ und im Ghetto von Lilly Axster.

Inszeniert wird das Stück ausschließlich mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. 

Behandelt wird das Leben, Leiden und Sterben von Kindern und Jugendlichen im KZ und im Ghetto während der Nazi-Zeit anhand von authentischen Quellen, aber auch der Widerstand und der Überlebenskampf. Die Abfolge der Szenen erfolgt in Form einer Collage von unterschiedlichen Bildern (Situationen), die sich in der Spielfolge immer wieder abwechseln und im Spiel verändern. Die Spielweise selbst folgt dem epischen erzählenden Stil Bertolt Brechts. Das bringt mit sich, dass das Spiel selbst sehr emotionslos und ohne Pathos erfolgt und damit einen starken Kontrast zum Inhalt des Stückes aufbaut, wodurch die Wirkung des Spiels auf die Zuschauerinnen und Zuschauer verstärkt wird.

 

Bezug zum Heute

Das Leben, das Leiden und das Sterben von Kindern und Jugendlichen im KZ und im Ghetto während der Nazizeit ist ein weithin unbekanntes und unbeleuchtetes Thema. Wir wollen dieses Stück von Lilly Axster auch aus diesem Grund auf die Bühne bringen. Darüber hinaus erscheint es aber auch als ein zeitloses Stück, das zwar aus Anlass des Naziterrors geschrieben wurde, aber durchaus auch auf andere Situationen übertragbar ist. Der Alltag bietet dazu genügend Anknüpfungspunkte vom aktuellen Terror, über Syrien bis hin zum Wiedererstarken des Autoritarismus, des Rechtsradikalismus, des Nationalismus und des Antisemitismus. Die Inszenierung wird daher auch betont zeitlos gehalten.

 "Wir können die nicht sein, auch nicht im Spiel im Theater" heißt es an einer Stelle im Text. Aber wir können anspielen gegen das Vergessen, das Verleugnen, das Verdrängen und Verharmlosen.

 

Theaterpädagogik

Die theaterpädagogische Arbeit mit den Beteiligten, aber auch mit dem Publikum nimmt starken Bezug auf die Geschichte, bezieht aber auch den aktuellen Charakter mit in die Diskussion ein. Anknüpfungspunkte dazu lassen sich in der Behandlung von Kindern in Erziehungsheimen, bei Kindern auf der Flucht vor Krieg, Hunger oder anderen menschenunwürdigen Umständen finden. Anlassfälle gibt es überall dort, wo Menschen die Würde genommen wird und/oder als "minderwertig" behandelt werden.

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte, insbesondere deren dunklen Stunden, ist ein Notwendigkeit, damit diese Geschehnisse auch dann nicht in Vergessenheit geraten, wenn der letzte Zeuge dieser Zeit schon verstorben ist. Die Arbeit an und mit dem Stück hält diese Erinnerungen und Geschehnisse wach.

Gesellschaftspolitisch relevant ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Formen der faschistischen Diktatur auf jeden Fall. Sie macht deutlich, was es für eine Demokratie, in der wer heute den Genuss und das Privileg haben zu leben, benötigt: Menschen mit Verantwortung, einem Sinn für Unrecht und dem Willen, gegen dieses Unrecht Widerstand zu leisten. Dies den Heranwachsenden nahe zu bringen, ist ein Gebot der Stunde und eine wichtige Lehre aus der Geschichte.

 

Die Frage, ob den jungen Darstellerinnen und Darstellern dieses Stück zumutbar ist, muss klar mit „Ja“ beantwortet werden. "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar" postulierte einst Ingeborg Bachmann – auch den heranwachsenden Kindern und Jugendlichen.

 

Geplante Aufführungen: 14. Juni 2017: Premiere in der Tribüne Linz

                                       16. Juni 2017: Tribüne Linz

                                       24. Juni 2017: Ottensheim 

                                       26. Juni 2017: Traun

                                       30. Juni 2017: Mauthausen 

Projektstandort: Rabederweg 16, 4100 Ottensheim, Austria

Funding target:
€ 2.500,-
Handling fee:
€ 246,-
Crowdfunding amount:
€ 2.746,-

Marlene Bauer
7 years ago
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Alexander Hautzmayer
7 years ago
Guest donator
7 years ago
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Rudolf Anschober
7 years ago
Diethard Schwarzmair
7 years ago
Alexander Hautzmayer
7 years ago

Aufführungen fixiert

Das Ensemble steht, die ersten Proben haben begonnen und die ersten Aufführungstermine wurden fixiert: Die Premiere findet am 14. Juni 2017 in der Tribüne Linz statt. Eine weitere Aufführung in der Tribüne Linz wird es am 18. Juni geben. Am 19. Juni gibt es die Möglichkeit einer Vorstellung für Schulen. Fixiert wurde weiters der Aufführungstermin in Ottensheim am 24. Juni im Gasthof zur Post.

 

Wolfgang Rohm
Wolfgang Rohm
21.12.2016
- 07:52

Wolfgang Rohm
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