Refugees & immigration

Flüchtlingskinder sollen sich wohlfühlen 2

18 Supporters

Mit dem Ausdrucksspiel helfen wir den Kindern in der Klassengemeinschaft anzukommen und integriert zu werden.

1153 €
99,97%
financed
€ 1.153
Budget
Christian Wiesinger
Submitted by:
Implementation: 14.09.2015 - 30.04.2016
Website:
Country/Region: Austria/Upper Austria
Social Media:
Status: concluded
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Final report

Zusammenfassung der 6. Workshops, 22, 23, 29. Februar, 1. März

Insgesamt sind in den drei 2. Klassen 14 Flüchtlingskinder drinnen, mit unterschiedlichem Flüchtlingsstatus, in einer Klasse ist beim Projektstart gerade ein Flüchtlingskind  aus Syrien hinzugekommen, es durfte natürlich sofort mitmachen, kann Integration schöner starten, fragten sich die Klassenlehrerin und ich.

In den drei zweiten Klassen haben wir die ersten drei Workshops aus dem Buch „ Ich mache dich gesund, sagte der Bär“, gespielt. Ich habe diese Geschichte ausgewählt, weil die Kinder erfahren dürfen, dass man auch wieder gesund werden kann, dass da jemand da ist, der einem hilft, gesund zu werden. Obwohl wir in den drei Klassen die gleiche Geschichte gespielt hatten, hat sich jedes Spiel ganz eigenständig entwickelt. Es war schön anzusehen, wie unterschiedlich die Kinder agiert hatten.

Wir haben das Spiel im Zweierspiel gespielt, - zuerst helfe ich dir, ich bin für dich da, dann hilfst du mir, du bist für mich da. Klingt sehr einfach, ist es aber nicht. Das muss schon geübt und eingeübt werden. Einerseits muss ich loslassen können, wenn mir jemand hilft, andererseits muss ich mich auf den Menschen gegenüber einlassen, auf seine Bedürfnisse, auf seine Befindlichkeit. Mir ist aufgefallen, mit welch unterschiedlichem Tempo agiert wurde, wie unterschiedlich sich die Kinder darauf eingelassen hatten, wie respektvoll und fürsorglich sie agiert hatten. Hier wird auch nicht gesprochen, die Kinder lassen sich auf das gegenüberliegende Kind ein, man versteht sich, ohne zu sprechen, österreichische Kinder mit Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache, Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache mit Flüchtlingskindern.

In den restlichen drei Workshops haben wir verschiedene Themen erarbeitet. In einer Klasse haben wir zum Thema die gute Tat aus dem Märchen Sterntaler eine Sequenz gespielt. Hier haben die Kinder das Bitten geübt und ein Kind durfte das arme Mädchen spielen, das schließlich für ihre guten Taten belohnt wird. In der anderen Klasse haben wir aus dem Märchen Der süße Brei gespielt. Die Kinder durften erfahren, wie sich ein Geschenk, ein Wunder auch selbständig machen konnte, und sich in sein Gegenteil verkehren sollte. In der dritten Klasse haben wir zum Thema Höflichkeit eine Geschichte aus Japan gespielt. Ruhig, ergreifend, mit einer Hingabe voller Zärtlichkeit und Zurückhaltung haben die Kinder das Spiel hinbekommen, ich war ganz erstaunt, wie sich auch die energischen Buben hier  zurücknehmen konnten.

Diese je 2 Workshops in den 3 Klassen waren ein ausgezeichneter Einstand, um darauf aufbauen zu können. – die weitere Spielbeschreibung folgt im Projekt „Flüchtlingskinder sollen sich wohlfühlen – Fortsetzung“

Anmerkung zum zeitlichen Ablauf des Projektes: Ursprünglich waren pro Workshop 2,5 Stunden veranschlagt. In den Klassen haben wir je Workshop 2 Stunden gearbeitet, die restliche halbe Stunde wurde für die Vor- und Nachbesprechung verwendet. Diese Zeit war auch sehr wichtig, da ich mich mit der Klasse und seinen Eigenheiten natürlich auseinandersetzen musste. Jede Klasse hat ihre eigene Struktur und die Ausdrucksspiele müssen auf diese Struktur aufgebaut werden, ansonsten funktionieren sie nicht, so, wie sie es sollten.

Which sociopolitical purpose has the project fulfilled?

Integration geschieht auf sehr vielen Ebenen, von beruflicher Integration hin zu gesellschaftlicher Integration (Sportvereine, Mitarbeit in Gemeinden …). Hier, im Ausdrucksspiel haben wir die spielerische, die kindgemäße Integration gewählt. Eine Form, in der sich die Kinder wiederfinden. Man sieht es doch auch in den Bildern von den Kriegsschauplätzen. Was tun die Kinder – sie spielen. Es ist ihre ureigenste Form, um sich zu verwirklichen.

Indem wir dieser ureigenen Form des Kindes, dem Spiel, Raum geben, es zur Entfaltung kommen lassen, kann das "fremde" Kind unbeschwert auf die anderen Kindern zugehen. Man gewinnt Vertrauen, Zuversicht, kann die traumatischen Erlebnisse verarbeiten.

Das Spielen in diesem geschützten Rahmen ist auch neutral. Es spielt keine Rolle, woher man kommt, wer man ist, man spielt die Rolle, wie man sie ausleben, ausagieren will.

Kinder erfahren in diesem leichten, unbekümmerten Spiel sehr viel Zuwendung, Heimat, Geborgenheit. Eine positive Erfahrung, die sie hoffentlich ihr Leben lang begleiten wird.

What were the reactions of others to this project?

Ich will hier niederschreiben, was die Lehrkräfte auf der Homepage geschrieben haben.

Die letzten Wochen vor Ostern bekommen die Kinder der zweiten Klassen unserer Volksschule die einmalige Gelegenheiten Geschichten und Märchen szenisch darzustellen. Mit einfachen Methoden dürfen sich die Kinder in die unterschiedlichsten Gestalten (Personen, Tiere,…) verwandeln. Die Begeisterung der Kinder ist groß und uns Lehrer freut es besonders, dass Christian Wiesinger mit diesem Projekt an uns herangetreten ist! Herzlichen Dank!

Weiters haben die LehrerInnen gestaunt und es auch artikuliert, wie einfach es gelingt, Kinder zu integrieren, auf dieser Ebene des Spieles. Mit einfachen Mitteln (Tüchern), mit einfachsten Geschichten.

Sie haben mich bereits eingeladen, wieder zu kommen!

For what was the donated money spent?

Das Geld wurde für die Abhaltung der 6 Workshops verwendet.

Kostenaufstellung

Dauer 1 Workshop ca. 2,5 Stunden
Kosten 1 Workshop: € 175,--
Insg. Kosten: € 1.050,-- 

In den Dateien finden Sie die Schulbestätigung. 

Downloads

How will you prove the benevolence of the project?

Project news

  • Flüchtlingskinder sollen sich wohlfühlen

    Insg. sind in den drei 2. Klassen 14 Flüchtlinskinder mit unterschiedlichem Flüchtlingsstatus drinnen. In meiner ersten Stunde ist ein Flüchtlingskind aus Syrien gerade neu dazugekommen. Wir haben ihn sozusagen an der Hand genommen, in das Spiel mithineingeführt, er hat gestrahlt, er hat mitgespielt. Ich habe mir gedacht: Was kann dir Schöneres p…

     

    Insg. sind in den drei 2. Klassen 14 Flüchtlinskinder mit unterschiedlichem Flüchtlingsstatus drinnen. In meiner ersten Stunde ist ein Flüchtlingskind aus Syrien gerade neu dazugekommen. Wir haben ihn sozusagen an der Hand genommen, in das Spiel mithineingeführt, er hat gestrahlt, er hat mitgespielt. Ich habe mir gedacht: Was kann dir Schöneres passieren, da kommst du in eine fremde Welt, du gehst mit einem mulmigen Gefühl in die Schule und dann, darfst du sogleich mitspielen, du bist Teil dieser Klasse, Teil dieser Gemeinschaft, ich habe mich für das Kind sehr gefreut.

    In den drei 2. Klassen sind auch die Mehrzahl Kinder mit Migrationshintergrund, so machen wir wieder sehr einfache Spiele. Begonnen haben wir mit dem Gesundwerden: "Komm, ich mache dich gesund!" Ein wunderbarer Text, eine wunderbare Aussage: Komm, ich mache dich gesund.

    Wir sollten dies auch zu den Flüchtlingen sagen: Kommt, wir machen Euch gesund!

     

    Christian Wiesinger

    Projektleiter

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    more
    Christian Wiesinger
    Christian Wiesinger
    01.03.2016
    - 12:40

About the project

What is the project about?

Kinder lieben es sich durch das Spiel auszudrücken und Kontakte unbeschwert zu knüpfen. Im Ausdrucksspiel haben sie die Möglichkeit sich auf gleicher Ebene zu begegnen und ihre Bedürfnisse auszudrücken.

Bedürfnisse sind überall auf der Welt gleich, - da gibt es keine Unterschiede: wir haben ein Bedürfnis nach Nähe, nach Heimat und Geborgenheit, in allen Kulturkreisen auf der Welt. Und auch die Fremden bei uns haben diese Bedürfnisse.

Mit diesem Projekt wollen wir ihren Bedürfnissen eine Heimat geben, damit sie sich ein bisschen wie Zuhause fühlen können!

 

Wieso ist mir dieses Projekt ein Anliegen?

Flüchtlingskinder sind hier bei uns fremd. Sie sind oft unserer Sprache nicht mächtig oder müssen sie Stück für Stück erlernen. In den Schulklassen müssen sie erst ihren Platz finden. Hürden über Hürden. Theaterspiel ist ein geeignetes Mittel, um Barrieren zu überwinden, um sich näher zu kommen.

Im Ausdrucksspiel kommt hinzu, dass die sprachliche Barriere auch noch wegfällt, da wir ohne zu Sprechen auskommen. Die Kinder begegnen sich als Bär, als Hund, als Hirte, das ist ihnen alles vertraut. Sie begeben sich z. B. auf die Suche nach Nahrung, sie balgen herum,…

So kommen sie sich spielerisch näher und die Barrieren fallen ab!

Und ich durfte auch bereits Erfahrungen sammeln, an einer Schule, an der Flüchtlingskinder unterrichtet wurden. Sie haben das Spielen sehr genossen, haben sich immer sehr darauf gefreut und es wurde auch beobachtet, dass sie durch das Spielen in die Klassengemeinschaft gut integriert werden konnten. (s. Dateien - Photos aus dieser Klasse)

Noch zum Ablauf der Workshops: Ich werde auch Texte, Geschichten, Märchen spielen, die aus den Herkunftsländern der Flüchtlingskinder stammen. So lernen auch die Kinder andere Kulturen kennen.

Wir kommen uns wieder näher und entwickeln mehr Verständnis füreinander!

What happens with the money if financing was successful

 

 

 

6 Workshops

Dauer 1 Workshop ca. 2,5 Stunden

Kosten 1 Workshop: € 175,--

Insg. Kosten: € 1.050,--


Inbegriffen: Vorbereitung, Vorgespräch, Textauswahl, Nachbereitung, Dokumentation, Reflexion

Lernen durch tun!

Begriffserklärung:
Der Begriff "Jeux Dramatiques" wurde von dem Theaterpädagogen Leon Chancerel geprägt. Im Gegensatz zum herkömmlichen Theaterspiel unterscheiden sich die "Jeux", da man zur eigenen Freude und Entfaltung spielt und nicht vor Publikum. Man lernt auch keinen Text auswendig, da es das "Innere Erleben" hemmen  und die Spieler hindern würde, mit den eigenen Ausdrucksmöglichkeiten zu experimentieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Weglassen der Sprache. Durch das Weglassen der Sprache können sich andere schöpferische Anteile frei entfalten. Es tauchen ungeahnte Möglichkeiten auf, sich auf einer ganz anderen Ebene zu entfalten und auszudrücken.


Innerhalb der Thematik, die in den Workshops vorgegeben ist, bestimmen die Spieler aufgrund ihrer momentanen Stimmung und ihrer Ideen selbst ihre Rollen. Sie gestalten diese völlig frei nach ihren eigenen Vorstellungen. 

Meine Aufgabe als Spielleiter: Der Sinn, der hinter der Geschichte steht soll zum Ausdruck gebracht werden. Ich führe die Spieler durch die Geschichte durch, lasse ihnen aber genügend Freiräume, um sich entfalten zu können. In der Art eines Regisseurs.

Zusammenfassend: Was ist Ausdrucksspiel aus dem Erleben?

* Entdecken und wachrufen unserer schlummernden und schöpferischen Fähigkeiten.

* Ein Mittel, Inneres Erleben und Gefühle spielerisch auszudrücken

* Eine einfache Art des freien Theaterspiels ohne eingeübte Spieltechnik

* Eine Möglichkeit zur Selbstentfaltung und Lebenshilfe

 

Noch ein paar Anmerkungen:

Der Raum ist die Bühne. Der Raum ist ein wichtiges Element. Er kommt zum Tragen. Der Raum wird von den Spielenden so gestaltet, dass er ein Teil ihres Spieles wird. (Z. B. wird ein Dorfplatz gestaltet)

Verkleidung: Die Spieler verkleiden sich vorwiegend mit Tüchern. Durch das Verkleiden schlüpfen sie in ihre Rolle, wird die Rolle "fester, greifbarer und sicherer."

Reflexion: (Nachbesprechung): Die Spieler sagen nach dem Spiel,  was sie erlebt haben. Was ihnen wichtig gewesen ist. Evtl., welche Gefühle hervorgekommen sind. Jeder so, wie er es sich zumutet.

 

P. S.: Der Einfachheit halber ist der Text in der männlichen Form abgefasst.

Projektstandort: , , Austria

Funding target:
€ 1.050,-
Handling fee:
€ 103,-
Crowdfunding amount:
€ 1.153,-

Heide Schmidt
9 years ago
Herbert Dworschak
9 years ago
Claudia Millwisch
9 years ago
Thomas Fiebich
9 years ago
Christof Ley
9 years ago
Ralf Niederhammer
9 years ago
Heidelinde Winkler
9 years ago

Flüchtlingskinder sollen sich wohlfühlen

 

Insg. sind in den drei 2. Klassen 14 Flüchtlinskinder mit unterschiedlichem Flüchtlingsstatus drinnen. In meiner ersten Stunde ist ein Flüchtlingskind aus Syrien gerade neu dazugekommen. Wir haben ihn sozusagen an der Hand genommen, in das Spiel mithineingeführt, er hat gestrahlt, er hat mitgespielt. Ich habe mir gedacht: Was kann dir Schöneres passieren, da kommst du in eine fremde Welt, du gehst mit einem mulmigen Gefühl in die Schule und dann, darfst du sogleich mitspielen, du bist Teil dieser Klasse, Teil dieser Gemeinschaft, ich habe mich für das Kind sehr gefreut.

In den drei 2. Klassen sind auch die Mehrzahl Kinder mit Migrationshintergrund, so machen wir wieder sehr einfache Spiele. Begonnen haben wir mit dem Gesundwerden: "Komm, ich mache dich gesund!" Ein wunderbarer Text, eine wunderbare Aussage: Komm, ich mache dich gesund.

Wir sollten dies auch zu den Flüchtlingen sagen: Kommt, wir machen Euch gesund!

 

Christian Wiesinger

Projektleiter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Christian Wiesinger
Christian Wiesinger
01.03.2016
- 12:40

Christian Wiesinger
9 years ago

Große Freude! Da es mit der Finanzierung des ersten eingereichten Flüchtlingskinderprojektes so hervorragend geklappt hat, reiche ich nun nochmal ein Projekt ein. Es kann nicht genügend getan werden! Da nun wieder die unsägliche Diskussion über Integrationswilligkeit losgetreten wird, will ich dem entgegensteuern - ich will Rahmenbedingungen anbieten, wo sich die sogenannten "Fremden" ausdrücken, ausleben, wohlfühlen können.

Projektleiter Christian Wiesinger

 

 

 

 


Christian Wiesinger
Submitted by: