WG-Zimmer für Akbar

Liebe Freunde und Unterstützer,

Hiermit darf ich nun endgültig meinen Abschlussbericht für das von mir gestartete Projekt „WG-Zimmer für Akbar“ vorstellen. Wie vielleicht manche von Euch schon den letzten News entnehmen konnten, hat das Projekt ca. 3 Wochen früher als geplant geendet, da Akbar sein erstes Lehrjahr positiv abgeschlossen hat und für ihn nun die Berufsschule beginnt. In den nächsten zwei Monaten wird er in einem Schülerinternat wohnen.

Dies war aber leider auch gleichzeitig das Ende unserer gemeinsamen WG, da Akbar nach diesen zwei Monaten eine eigene WG mit einem Freund  gründen wird.

Das Zusammenleben war sehr harmonisch und wir verbrachten viel Zeit damit gemeinsam Deutsch und Englisch zu lernen, auch als Vorbereitung auf die bevorstehende Berufsschule.

Leider bestand ein gravierendes Problem, welches Akbar dazu veranlasste, sich eine andere Wohnmöglichkeit zu suchen. Der Weg in die Arbeit.

Er konnte zwar, im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Wohnung, jeden Tag pünktlich in der Arbeit sein, leider musste er dafür aber zuerst ca. 4km mit dem Fahrrad zum Bahnhof fahren, was sich vor allem in den Wintermonaten zu einer, für ihn, unangenehmen Sache entwickelte. Die Möglichkeit eines Autos oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestand leider nicht. Schon am Ende des letzten Winters war für Ihn klar, dass er dies keinen zweiten Winter lang machen wolle.

Am Ende unseres gemeinsamen Jahres kann ich aber voller Freude darauf zurückblicken und froh sein, diese wertvolle Erfahrung gemacht zu haben. Nicht zuletzt auch weil mit Eurer Hilfe einem Menschen ein weiterer Schritt in eine erfolgreiche Zukunft ermöglicht wurde! Dafür möchte ich allen Spendern und Unterstützter recht herzlich danken!

Aufgrund des erfolgreichen Verlaufes des Projekts ist eine Wiederholung wahrscheinlich. Im Laufe des Januar wird dazu eine Entscheidung getroffen werden und ich werde Euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten!

Mit lieben Grüßen,

Müllner Felix-Hannes

Von direkt gesellschaftspolitischen Zielen möchte ich aufgrund der Art, wie das Projekt geplant war nicht sprechen, beziehungsweise wenn, nur in einem sehr überschaubaren Rahmen, da das konkrete Ziel darin bestand, einem einzelnen Menschen die Hilfe zu Teil werden zu lassen, die er benötigte. 

Grundsätzlich hoffe ich aber, dass zumindest unter den wenigen hundert Menschen, die ich erreicht habe, ein positives Bild geschaffen wurde und ich einen kleinen Beitrag dazu geleistet habe, zu zeigen, dass das Zusammenleben mit einem Flüchtling sehr gut funktionieren kann. 

Viele Menschen waren vor allem zu Beginn sehr skeptisch, ob ein von einer Einzelperson privat gestartetes Crowdfundingprojekt zur Finanzierung der Miete für einen Flüchtling wirklich erfolgreich sein kein. 

Dabei war zu beobachten, dass Reaktionen zu Beginn im Internet deutlich positiver ausfielen, als in der Wirklichkeit. Im direkten Gespräch gab es durchaus auch ablehnende Haltungen. Dabei sei aber angemerkt, dass niemand dieser Personen Akbar jemals persönlich kennen gelernt hat. Vorherrschend bei negativen Einstellung war eine generelle Ablehnung von "Flüchtlingen".

Im Gegensatz dazu standen die Reaktionen von Menschen, die Akbar und seine Geschichte direkt kennen lernen konnten. Unter Nachbarn war er sehr beliebt und für seine höfliche Art und Freundlichkeit bekannt. 

Von Akbar wurde die von mir gestartete Aktion mit großer Freude aufgenommen und es freute Ihn, dass so viele Menschen bereit waren, Ihn zu unterstützten. Besonders auch in meinem näheren Umfeld war die Verwunderung doch erstaunlich hoch, als ich bekanntgeben konnte, dass das Projekt "WG-Zimmer für Akbar" erfolgreich finanziert wurde und somit das erste Jahr gesichert war. 

Als Anhaltspunkt für die Kosten der Miete für das WG-Zimmer plus allen Nebenkosten für ein Jahr wurde ursprünglich ein Betrag von 5040 Euro berechnet. 

Davon kamen insgesamt 2640 Euro aus Spendengeldern von respekt.net. 

Den restlichen Betrag von ca. 2400 Euro sollte durch Akbar selbst getragen werden, was ursprünglich durch eine Miete von ca. 200 Euro pro Monat, geschehen sollte.

Nun haben sich im Laufe des Projektes einige Parameter geändert, so auch die Miete die Akbar bezahlt hat. Mit Ihm und seiner Betreuerin wurde beim Einzug, auf deren Vorschlag, eine Miete von 250 Euro vereinbart, auch weil wir noch nicht wussten, ob das Projekt erfolgreich finanziert werden würde. Bei Nichtfinanzierung, wäre der ausstehende Betrag zu meinen Lasten gegangen. Aber auch die Kosten der Wohnung haben sich im letzten Jahr geändert.

Zusätzlich möchte ich festhalten, dass ich im Monat November von Akbar keine Miete mehr verlangt habe und  seinen Anteil der Miete übernommen habe, da er nur mehr knapp eine Woche in der Wohnung war, bevor seine Berufsschule begann. 

Eine genaue Kostenaufstellung folgt:

Geplante Kosten des WG-Zimmers: 5040 Euro für 12 Monate

Tatsächliche Kosten des WG-Zimmers für ein Jahr: 5381 Euro für 12 Monate

bestehend aus:

• 4277 Euro Miete
• 498 Euro Fernsehen/Internet/GIS
• 540 Euro Heizung/Strom
• 65 Euro Versicherungen

Spenden von respekt.net: 2640 Euro

Gelder durch Mieten von Akbar: 2750 Euro

Gesamt: 5350 Euro

Mit den auf respekt.net gesammelten Spenden wurde elf Mal die Miete für Akbar in Höhe von 198€ pro Monat unterstützt (Dezember 2016 – Oktober 2017)

Für November 2017 ergibt sich folgende Kostenaufteilung:

417 Euro durch respekt.net

31 Euro durch mich selbst

Abschließend halte ich fest, dass die gesammelten Spenden zur Gänze, wie oben beschrieben, verwendet/aufgebraucht wurden und eine Endbilanz von Null erreicht wurde. Etwaige Nachweise über Kosten, werden dem Team von respekt.net vorgelegt.

Sollte es Unklarheiten geben, stehe ich natürlich jederzeit für offenen Fragen zur Verfügung!