Respekt & Vielfalt

PSYCHIATRIE - Produktionsrecherche und Theaterperformance

30 Unterstützer:innen

Eine Recherche, die zu einer persönlichen Haltung gegenüber den Problemkreisen der Psychiatrie führen soll.

3438 €
100,00%
finanziert
€ 3.438
Budget
Hagnot Elischka
Eingereicht von:
Projektumsetzung: 16.08.2010 - 16.12.2010
Land/Region: Österreich/Wien
Social Media:
Status: abgeschlossen
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Abschlußbericht

Vielen Dank an alle InvestorInnen!

Die von den Respekt.net-Spendern ermöglichten Vorstellungen am 15.und 16. Dezember 2010 wurden von 88 ZuschauerInnen gesehen.

Die Produktion wurde übrigens für den NESTROY-Theaterpreis 2010 nominiert.


Sie wurde am 28.1.2011 im KULTURJOURNAL von 3sat porträtiert, was bis dahin nur dem Burgtheater zuteil geworden war.

 

Hagnot Elischka

Performer und Produktionsleitung

www.einmaligesgastspiel.at

Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?

"Auf dünnem Seil balanciert das Werkzeug Vernunft an den Impulsen des Lebens und den heftigen Reaktionen des Unbewussten entlang."

Das Ausgangsprojekt zu dieser Arbeit ist das Pilotprojekt "STANDARDISIERTER PATIENT" an der psychiatrischen Klinik im AKH Wien.

"In der Psychiatrie ist das Gespräch als Mittel der Untersuchung auch bereits die Einleitung der Behandlung. Während sich am Ende des 19. Jahrhunderts Psychiater als distanzierte Beobachter und rein naturwissenschaftlich eingestellte "Beschreiber" sahen, hat sich im Laufe der Zeit, nicht zuletzt unter dem Einfluss der Sozialwissenschaften und der Psychotherapie, ein Paradigmenwechsel vollzogen. Nun werden nicht nur Krankheitssymptome, sondern auch die Lebenssituation und Lebensgeschichte im sozialen und beruflichen Kontext beachtet. Die Beziehung zwischen Arzt und Patient rückt näher ins Blickfeld, und die Bedeutung, die der Patient seiner Lebensgeschichte gibt, kommt als subjektive Information hinzu. Der lang schwelende Konflikt zwischen "Beschreibern" und "Analysierern" ist heute längst überwunden. Die Beobachtung und Beschreibung von psychopathologischen Phänomenen und das Verstehen sind keine Gegensätze, sondern notwendige Ergänzungen. Die psychiatrische Exploration ist dabei ein zentrales Instrument zur Beurteilung des psychischen Zustandes und Erlebens. Man versteht darunter ein strukturiertes Gespräch bzw. Interview, das eine aktive Vorgehensweise des Untersuchers erfordert und zum Ziel hat, psychopathologische Symptome wie Stimmung, Denkinhalte, kognitive Funktionen im Einzelnen, aber auch in ihrer Gesamtheit zu erfassen."
(Prof. Gerhard Lenz, "Anleitung zur psychiatrischen Exploration")

Wie jongliert unser als gesund empfundenes Konstrukt "Ich" mithilfe welcher Verarbeitungs-strategien an den Krisen vorbei?

Die Erfahrungen durch dieses aufregende Pilotprojekt, aber auch die Binnen-Diskussionen, das große Interesse, das die nach außen gedrungenen und dort weitergesponnenen Diskussionsfäden immer wieder auslösten, Feedback von Universität und den eigenen Künstler-Reihen, ließen den Gedanken zu einem Kunstprojekt reifen.

Die Produktion bezieht eine radikale Position. Sie deutet auf den Druck am ErwerbsArbeitsplatz und den schleichenden Verlust von Glücklichsein in unserer Welt hin.
(Mittlerweile wird ein Mensch, der nicht optimal im Gleichtakt der Erwerbsarbeit einzureihen imstande ist, für nicht einsatzbereit angesehen.)

Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?

<link http: diepresse.com home kultur news theaterpreis-nestroy_nominierungen-stehen-fest _blank nestroy-psychiatrie>diepresse.com/home/kultur/news/596609/Theaterpreis-Nestroy_Nominierungen-stehen-fest

und es geht weiter:

<link http: www.posthof.at programm article psychiatrie-eine-theaterperformance>www.posthof.at/programm/programm/article/psychiatrie-eine-theaterperformance/

 

Hier noch eine Auswahl von begeisterten ZuseherInnen-Mails:

 

Ich gratuliere nochmal für den tollen Theaterabend.
Solche Theaterform und - erfahrung habe ich noch nicht erlebt. Und weil ich selbe auch Psychologie studiert habe, umso mehr war ich erstaunt, wie gut ihr diese zwei Welten zusammen verbunden habt.
LG Algy - Ruei-Ran Wu

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Vielen Dank für Ihre wirklich grandiose Performance, Kompliment bitte an alle KollegInnen. Sollten sie nochmals in Wien auftreten, so bitte ich Sie um Bekanntgabe per Mail, denn einige Kollegen (Neurologen und Psychiater) sind sehr interessiert Ihr Theater zu besuchen und wir würden es gerne nochmals sehen.
Hochachtungsvoll
Monika M.

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liebe kollegInnen!
eure Arbeit hat uns so gut gefallen!
soll ich meine eindrücke schildern? ich tu's einfach!
ihr habt euch so ruhig zeit genommen, uns in diese welt mitzunehmen. die "verwandlungen" waren -von euch allen- sehr berührend, z.t. unheimlich, z.t. sogar lustig. es tat gut, immer wieder die umstiege ins hier und jetzt, darüber reden. erklären - nicht zu viel.
diese menschen sind einem so nah geworden. ich muss gestehen, ich hatte schon einigermaßen lust, es zu wagen, eine exploration zu machen. gibt es denn vorstellungen, wo leute die gelegenheit ergreifen?
was mir so gut gefallen hat, war, dass ich mit dieser verwirrung geblieben bin, keine eindeutigen antworten zu bekommen. man denkt, das ist normal, das kenn ich ja bei mir auch oder bei menschen meines umfeldes, nur hier ist es eben stärker ausgeprägt, und man bekommt doch auch immer wieder den eindruck von ganz massiven krankheiten. eine verwirrung, die ja auch im täglichen leben immer wieder unaufgelöst bleibt. die lebensgefährtin von ...... beispielsweise ist zwanghaft. putzen, essen, materielles besitzstreben und sie ist eigentlich immer wieder total kommunikationsunfähig.
fast die ganze familie geht irgendwie seltsam damit um, weil es so unausgesprochen bleibt, weil man es nicht als krankheit ansieht. so wird es wahnsinnig mühsam. gestern hab ich mich gefragt, ob sie wohl auch einmal auf einer psych landen wird. was wahrscheinlich gut wäre, weil sie dann die sachen in angriff nehmen müsste/könnte. aber es ist eben nicht mein kaffee, meine sache. ich muss mich da auch raushalten. aber genug davon.
was mich arg berührt hat, war das ehepaar. zu erfahren, dass 2 leute aus einer ehe unabhängig voneinander solche störungen haben, dass sie auf die psychiatrie müssen, war heftig! aber wahrscheinlich auch gar nicht so abwegig.
und am beeindruckendsten und unheimlichsten fand ich zum schluß gabrielas erzählung über die frau mit dem borderline-syndrom, besonders den übergang in ihre verwandlung, also "gabriela als borderline-frau" und dann HAT SIE PLÖTZLICH BORDERLINE. dieses interview war auch wegen der unheimlichkeit dieses krankheitsbildes so ... mir fehlen die worte, aber natürlich, weil man so direkt erkennen konnte, was es bedeutet, in ein solches verhalten hineinzuschlüpfen, wie ihr das tut.
ganz besonders anstrengend ist da wohl, die frau zu klonen, die massive depressionen hat, keine kraft zum leben mehr. uff!!!!!!!
 
-  auch in diese intelligenz von den männern zu schlüpfen, wie du es gemacht hast hagnot, das hat mich sehr beeindruckt!
das professor-video ist bei mir sehr widersprüchlich angekommen. einerseits fast lächerlich, aber dann auch doch wieder seriös.
grundsätzlich fand ich es schön, wie ihr immer wieder diese welt des klassifizierens, diagnostizierens reingenommen habt. es hinterläßt eben diese widersprüchlichkeit. der teil über die hysterie hat mir ganz besonders gut gefallen.
wünsch euch eine schöne (letzte?) vorstellung. schade, dass ihr nicht davon leben könnt. die leute scheinen es sehr gut angenommen zu haben.
alles liebe
gerda s.

 

Ich war in der gestrigen Vorstellung Ihre Performance "PSYCHIATRIE!" und
möchte Ihnen Allen zu diesem mehr als gelungenen Stück gratulieren!
Es war beeindruckend, wie Sie es schaffen, die einzelnen Geschichten der
PatientInnen so authentisch nachzuspielen.
Ihre ausgezeichnete Leistung lässt den Zuschauer voll in die Geschichten
"eintauchen"; teilweise so stark, dass man sich selbst dran erinnern
musste, dass das gerade ein Schauspiel ist ...
In diesem Sinne: Vielen Dank für dieses Erlebnis und liebe Grüße,
Barbara P.
Medizinische Universitaet Wien
Department für med. Aus- und Weiterbildung

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erstaunlich die poetische verdichtung, die dieser unaufgeregt aufrichtigen erforschung des menschlichen zustandes gelingt. die "fälle", die hier "im spiel", im "angenommen, das wäre das akh" gestalt annehmen, haben mich noch im traum besucht, sie waren noch am nächsten tag bei mir, und es ist dieses ins-herz-schließen passiert, das sich der achtsamkeit und genauigkeit verdankt. schön, wie diese inszenierung die anwesenheit einer regie verwischt, in sich aufsaugt, wie die ebenen der darbietung einander immer wieder aufheben und bergen - die scheinbar lapidar alltägliche, fast private gesprächssituation, in der wir uns einfach als gäste in einer lecture demonstration misdeuten könnten, stülpt sich um in theatermomente, von
schubert untermalt und ins halbdunkel entrückt, dann wieder geflüster in unserem nacken und gleich wieder demo. das wunder am schluss, in dem sich die ganze liebe verströmt, von der die arbeit getragen ist,
verrate ich nicht.
was für eine klare antwort auf die mitunter recht frohgemut beliebige, durchaus hohnverliebt vor sich hin wuchernde performance-szene unserer stadt - dank dem unprätentiös zugewandten, klugen ensemble!
ich wünsche einen schönen theaterabend!
noemi f.

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ich habe letzte woche eure produktion psychiatrie! gesehen und fand sie sehr beeindruckend. ich würde sie mir gerne gemeinsam mit einem freund nochmal ansehen. gäbe es für eine der letzten vorstellungen noch karten?
herzliche grüße
martina
s.

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Ich bitte Sie, mich unbedingt auf die Warteliste zu setzen. Auf das Risiko, dass vielleicht doch alle ihre vorbestellten Karten abholen, gehe ich sehr gern ein.
Mit freundlichen Grüßen
Patricia
P.

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nachdem ich gestern Ihr Theaterstück besucht habe, wollte ich Ihnen jedoch auch noch schreiben, dass ich das Stück wirklich beeindruckend und sehr berührend fand!
Bestimmt haben Ihnen im Laufe der Jahre immer wieder viele Menschen gesagt, wie treffend ihre Darstellungen psychischer Leidenszustände sind, genauso war auch mein Eindruck. Durch meine eigene Psychotherapieausbildung sind mir z.B. Herr und Frau Altenburger gut bekannt.
Umso erfreulicher finde ich es, dass Sie durch Ihr Theaterstück auch breitere Bevölkerungsschichten ansprechen und so vielleicht auch gegen das "Tabu" Psychiatrie arbeiten. Ich finde Sie haben Ihr Anliegen (das ich so dem Programm entnehmen konnte), Parallelen zu eigenem zu entdecken (und so Empathie zu entwickeln) auf sehr gelungene Art und Weise umgesetzt.
Lassen Sie es mich bitte wissen, sollte es eine weitere Runde der Gastspiele geben. Da ich Journalistin bin (mit Schwerpunkt Kunst/Psychiatrie/Psychologie), würde es mich sehr freuen, im Vorfeld eine Ankündigung oder ein Interview mit Ihnen bringen zu können. (dieses Mal habe ich es aus Zeitdruck leider einfach verpasst)
mit herzlichen Grüßen und alles Gute,
Dagmar W.

S.g. Damen und Herren,
Wird es in Wien weitere Aufführungen geben?
Hab gehört, dass auch schon der 26. und 26. Mai ausverkauft ist.
Beste Grüße,
Sandra St.

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die gestrige Vorstellung fand ich eine spannende Inszenierung und fesselnde Darstellung - das Stück könnte jederzeit im Burgtheater aufgeführt werden!
Ich ersuche Sie, mir für den Zusatztermin am Mi, 26.05. nochmals 4 Karten zu reservieren.
Vielen Dank & herzliche Grüße,
Wolfgang S.

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Aufgrund Deiner Mail war ich gestern bei "Psychiatrie" im Kabelwerk.
Das war sehr interessant.
Die Schauspieler spielen nicht nur ihre Rolle, oder ihr Krankheitsbild, sind nicht nur "Klone", sondern erzählen auch von sich und ihrer Geschichte mit dem Projekt "Schauspieler in der Ausbildung". Kommt sehr sympathisch rüber. Ist nicht nur gut gemacht sondern eine gute Sache. Die hohe Kunst des Lehrens von Kommunikation vorgeführt am schwierigen Thema des Diagnostizierens psychischer Erkankungen. Toll.
Im Publikum viele Leute vom Fach: Psychiaterlnnen etc. und Theaterleute. ...und ausverkauft.
Gratulation.
es hat mir gefallen
herzliche Grüße Philipp

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Die Vorstellung hat uns allen sehr gut gefallen, wir haben viel diskutiert und waren auch von den schauspielerischen Leistung sehr, sehr beeindruckt. Gratulation!
Ganz liebe Grüße
Maga. Eva T.
Verein LOK

Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?

Eine kompakte Abschlussdokumentation sowie die genaue Abrechnung als PDF.Datei, die auch die Belege beinhaltet, finden Sie <link http: www.respekt.net uploads tx_alprojectfunding psychiatrie_.pdf _blank>HIER

Downloads

Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?

Projekt Neuigkeiten

  • NESTROY - PREIS 2010

    das Projekt wurde für den NESTROY nominiert ! www.nestroypreis.at/index.php?ID=27 Dieser Preis ist kein Geldpreis, sondern eine Ehrung

    das Projekt wurde für den NESTROY nominiert !

     

    www.nestroypreis.at/index.php?ID=27

     

    Dieser Preis ist kein Geldpreis, sondern eine Ehrung

     

    mehr
    Hagnot Elischka
    Hagnot Elischka
    28.09.2010
    - 22:22

Über das Projekt

Worum geht es in dem Projekt?

Inhalte des Projektes:

Eine Recherche und eine Performance, die zu einer persönlichen Haltung gegenüber den Problemkreisen der Psychiatrie führen soll. Es soll auch über psychische Krankheiten und über Biographien psychisch Erkrankter recherchiert werden.

Es sollte damit gegen den Irrtum, diese Kranken auszugrenzen, weil ihre Krankheiten ausweglos seien, aufgeklärt werden. In weiterer Folge wurden die gewonnenen Erkenntnisse zu einem Theaterstück verarbeitet, dass die Probleme von psychisch Kranken ins Bewußtsein einer breiten Öffentlichkeit bringt.

 

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

LOHNKOSTEN

REGIE 1.000,00

PROBENGELD 1.600,00

WOHN- UND REISEKOSTEN v. REGISSEUR

WOHNUNG 1 MONAT 500,00

FLUG BERLIN-WIEN-BERLIN 180,00

TECHNIK

PRODUKTIONSKOSTEN FAX ETC 250,00

SUMME 3.530,00

 

 

Warum recherchieren:

Während der medizinischen Befragung psychisch Kranker erlebt man anhand ihrer biographischen Details und Sensationen, verwirrende Parallelen zu Eigenem. Man kann sogar oft festmachen, wann man diese Spur des schwankenden Bodens wieder verlassen hatte, um sich auf die Seite des "Gesunden" zu schlagen.

Dies ist der Angelpunkt, mit dem dieses Projekt arbeiten will.
Wir sind überzeugt, aus diesem Erkenntnismoment heraus beim Publikum eine offenere Haltung gegenüber seelisch erkrankten Menschen entstehen zu lassen - was zu einem besseren Verständnis der psychischen Erkrankungen, gegen Ressentiments und damit zu einem angstfreien und vor allem humanen Umgang mit diesem Problem führen kann.

Projektziel: Das Feld der Recherche

Um die oben genannten Ziele später optimal dem Publikum nahe bringen zu können, bedarf es zuvor ausführlicher Recherchen und persönlicher Studien zum Themenkreis Psychiatrie und Hirnforschung.
Seriöse Künstler fühlen den Wunsch - und auch die Verpflichtung, ein gewähltes Thema absolut zu erfassen: Historisches, Aktuelles, Befürwortung, Gegner - mitsamt den zugehörigen Theorien und aber auch den Verschriftlichungen des Profanen bis zum Lächerlichen.
Erst aus solcher Sammlung lässt sich ein Werk schaffen, das die Menschen unterhält und aufklärt und ergreift.

BLICKRICHTUNG

Mithilfe dieses durch die Recherchearbeit erworbenen Wissens soll dem Publikum ermöglicht werden, sich während des Abends an den Grenzen der Belastbarkeit unseres zeitgemäßen Modells "Vernunft" zu bewegen.

Man soll erahnen, auf welch dünnem Seil das Werkzeug Vernunft über den Impulsen des Lebens und den heftigen Reaktionen des Unbewussten entlang balanciert.

Wohl durch die jüngsten Erkenntnisse der Hirnforschung motiviert und entkrampft, richtet sich das Allgemeininteresse auf das System der psychischen Erkrankungen. Sie werden nicht mehr verschwiegen oder als etwas Morbides in dunklen Winkeln abgehandelt.

Dies gibt uns die Gewissheit, dass mit dieser Arbeit ein Zugang zu dieser Thematik geschaffen wird, der auf sehr breite und mächtige Weise - über ein Kunsterlebnis - ein direkteres und auch sinnliches  Erkennen dieser Problematik, und aber auch eine Reflexion des "gesunden Alltags", ermöglicht.

Die fachliche Eignung:


Das Ausgangsprojekt zu dieser Einreichung ist ein erfolgreiches Übungsprojekt für den Lehrbetrieb an der psychiatrischen Klinik im AKH Wien.

Während eines mehrjährigen Trainings durch dortige Fachleute, wurden drei SchauspielerInnen zu DoppelgängerInnen echter psychisch Kranker.
Diese Fertigkeit der Simulation seelischer Erkrankungen - die nicht einmal mehr Fachleute als Simulation erkennen - wird nun seit einigen Jahren für die Lehre innerhalb der medizinischen Ausbildung bereitgehalten und angewandt. - StudentInnen und JungärztInnen können in Blockseminaren die Exploration psychischer Krankheiten trainieren, ohne die echten Patienten  (die zuvor auch als Lehrmittel zu fungieren hatten) durch Unbedarftheit oder mangelnde Einfühlung zu schädigen.

Die Erfahrungen durch dieses aufregende Pilotprojekt, aber auch die Binnen-Diskussionen der drei "Künstlichen Patienten", das große Interesse, das die nach außen gedrungenen und dort weitergesponnenen Diskussionsfäden immer wieder auslösten, sowie Feedback von Universität und den eigenen Künstler-Reihen, hatte in uns den Gedanken zu einem Kunstprojekt reifen lassen, der nun in diesen Einreichungs-Vorschlag mündet.

Zusammen werden folgende Bilder psychischer Störung eingesetzt:
● Angststörung
● Bipolare Störung (früher: manisch-depressiv) nach Selbstmordversuch         
● schizophrene Denkstörung    
● Verwirrtheit    
● Zwangsstörung (Waschzwang mit generalisiertem Kommunikationsvermeidungszwang)
● Depression    
● Borderline
● Alkoholerkrankung
● Somatoforme Störung (reale Schmerzen trotz völliger körperlicher Gesundheit)    
● Schizophrenie (affektive) mit religiösem Erlösungswahn

 

 

Die Theaterperformance:

Es soll das das vorher recherchierte und dann mit dem gefundenen Künstler-Ensemble in Gesprächen und Diskussionen ausgiebig vorbereitete Projekt zu einem erfolgreichen theatralen Diskurs auf eine Bühne gebracht werden.

Warum eine Performance?

Bis vor kurzem waren lediglich Erkenntnisse der PSYCHOLOGIE bis in die Familien geraten und dadurch Allgemeingut der Bevölkerung geworden.
Wohl durch die jüngsten Erkenntnisse der Hirnforschung motiviert und entkrampft, richtet sich das Allgemeininteresse nun AUCH auf das System der psychischen Erkrankungen. Sie werden nicht mehr verschwiegen oder als etwas Morbides in dunklen Winkeln abgehandelt.

Dies gibt uns die Gewissheit, dass mit dieser Arbeit ein Zugang zu dieser Thematik geschaffen wird, der auf sehr breite und mächtige Weise - über ein Kunsterlebnis - ein direkteres und auch sinnliches  Erkennen dieser Problematik, und aber auch eine Reflexion des "gesunden Alltags", ermöglicht.
Denn - wie anfangs schon erwähnt - wer auch immer die Gelegenheit hat, der medizinischen Exploration psychisch Kranker beizuwohnen, erlebt in manchen biographischen Details bzw. Sensationen dieser Kranken,  verwirrende Parallelen zu eigenen Erlebnissen mit sich selbst.

Die performative Form wurde gewählt, da wir überzeugt sind, dass sich mit keiner anderen Form des Sprechtheaters dieser Problemkreis derart direkt kommunizieren lässt.

Das Ziel wurde erreicht:

● wenn im Januar 2011 noch 4 Vorstellungen in Wien  gezeigt werden können

● wenn interessierte Publikumsgespräche und Diskussionen nach den Vorstellungen stattgefunden haben.

● wenn  Veranstalter und Theatermacher aus den Bundesländern und dem Ausland sich für dieses Projekt interessieren, und es an ihre Spielorte einladen wollen.

 


Eintrittspreise:

Vollpreis:     14,--
Ermäßigung: 10,-- (Arbeitslose, Studenten, Schüler, Behinderte, Senioren, Zivildienst)
Freier Eintritt für BesitzerInnen Wiener Kulturpass


Der Eintrittspreis kommt dem Verein „EINMALIGES GASTSPIEL“ zugute und wird zur Finanzierung der nächsten Vorstellung verwendet.

Projektstandort: , Wien, Österreich

Finanzierungsziel:
€ 3.130,-
Abwicklungsgebühr:
€ 308,-
Crowdfunding-Summe:
€ 3.438,-
Auszahlungsbetrag Teil 1:
€ 2.430,-
Abgabedatum Abschlussbericht:
28.09.2010

Roland Wadl
vor 13 Jahren
Eleonore Miller
vor 13 Jahren
Wolfgang Miller
vor 13 Jahren
Herwig Dunzendorfer
vor 13 Jahren
Erwin Buchinger
vor 13 Jahren
Heidelinde Winkler
vor 13 Jahren
Martin Winkler
vor 13 Jahren
Johannes Gärtner
vor 13 Jahren

NESTROY - PREIS 2010

das Projekt wurde für den NESTROY nominiert !

 

www.nestroypreis.at/index.php?ID=27

 

Dieser Preis ist kein Geldpreis, sondern eine Ehrung

 

Hagnot Elischka
Hagnot Elischka
28.09.2010
- 22:22

Hagnot Elischka
Eingereicht von: