Flüchtlinge & Zuwanderung

Flüchtlingshilfe vor Lampedusa: Diesel für die Fahrt von 8 Tagen für das Schiff Sea-Watch

39 Unterstützer:innen

Das private Schiff Sea-Watch sucht vor der lybischen Küste nach Flüchtlingen in See-Not. Das Projekt sichert die Kosten für Treibstoff für rund 8 Tage.

2999 €
100,01%
finanziert
€ 2.999
Budget
Clemens Ragl
Eingereicht von:
Projektumsetzung: 20.07.2015 - 31.08.2015
Land/Region: Österreich/Wien
Social Media:
Status: abgeschlossen
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Abschlußbericht

Hilfestellung für Menschen auf der Flucht

Allein 2015 haben 3.500 Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ihr Leben verloren. Nicht länger auf die Politik warten, sondern selbst aktiv werden: Konkrete Hilfestellung für Flüchtlinge im Mittelmeer durch das private Schiff MS Sea-Watch:unmittelbare Unterstützung durch Erstversorgung mit Wasser, Schwimmwesten und Rettungsinseln, Seenotfälle melden und verfolgen, die Vorgänge öffentlich sichtbar machen.

Seit Projektstart im Juni 2015 Herbst bis Wintereinbruch wurden bei insgesamt sieben mehrtägigen Einsätzen vor Lampedusa 2.000 Menschen gerettet!

Bereits realisiert wurden die Anschaffung eines neuen Radars für die Sea-Watch sowie der Ankauf einer Wasseraufbereitungsanlage, mit der auf der Basis auf Lampedusa aus Salz- Trinkwasser hergestellt werden kann. Damit konnte pro Ausfahrt der Ankauf von 500 Litern in Wegwerfflaschen für Crew und   gerettete Schiffbrüchige eingespart werden. Weiters wurde eine Tankfüllung Dieseltreibstoff, 1.800 Liter, für einen Einsatz von etwa acht bis 12 Tagen finanziert. Derzeit ist die <link http: www.sea-watch.org _blank>Sea-Watch vor der griechischen Insel Lesbos aktiv. Für 2016 plant die Initiative die Anschaffung eines größeren Schiffes für den Einsatz vor Lampedusa.

Vielen Dank an alle, die einen Beitrag zur Realisierung geleistet haben!

Weitere Informationen s. Bericht im Download-Bereich

Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?

Das Projekt hat folgenden Zweck erfüllt:

  • Solidarisierung mit den Menschen, die sich auf der Flucht befinden.
  • Konkrete Hilfestellung für die Betroffenen.
  • Involvierung der zuständigen Behörden und
  • Erreichung der Öffentlichkeit mittels PR und Medienarbeit.

Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?

Reaktionen waren überwiegend positiv. Das zeigte sich u.a. in der kurzen Zeitdauer, in der das Projekt realisiert werden konnte. In Diskussionsforen wurde das Vorhaben aber auch negativ bewertet ("Schlepper"-Vorwurf).


Das unterstützte Projekt Sea-watch hat eine große mediale Aufmerksamkeit erzielt, eine Auswahl der Berichte:

<link http: sea-watch.org presse _blank>sea-watch.org/presse/

Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?

Die finanziellen Mittel ermöglichten die Bezahlung einer Tankrechnung über 1800 Liter Dieseltreibstoff für einen 8-tägigen Einsatz der Sea-watch vor Lampedusa; Rechnung und Zahlungsnachweis s. Bericht im Download-Bereich

Downloads

Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?

Projekt Neuigkeiten

Über das Projekt

Worum geht es in dem Projekt?

Nicht länger auf die Politik warten, sondern selbst aktiv werden: Konkrete Hilfestellung für Flüchtlinge im Mittelmeer durch das private Schiff MS Sea-Watch:

  • unmittelbare Unterstützung durch Erstversorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Schwimmwesten
  • Seenotfälle melden und verfolgen
  • die Vorgänge öffentlich sichtbar machen
  • Druck auf die Politik ausüben

 

Das auf Respekt.net vorgestellte Projekt umfasst konkret die Bezahlung des Dieseltreibstoffes für eine Tankladung - sie reicht für rund 8 Tage Einsatzzeit auf dem Meer.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Die Rechnung über eine Tankfüllung Diesel liegt vor. Sie wird Bestandteil des Projektendberichts sein.

Die aktuelle Situation im Mittelmeer

In Funk und Fernsehen wird viel über die aktuelle Flüchtlingsproblematik im Mittelmeer diskutiert. Jeden Monat sterben Menschen bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren. Die europäische Politik tut wenig, um dies zu verhindern. Im Gegenteil: Ertrunkene Flüchtlinge werden billigend in Kauf genommen, da Abschreckung politisch gewollt ist. 

Mit einem privaten Schiff im Seegebiet zwischen Italien und der libyschen Küste soll diesem unhaltbaren Zustand ganz praktisch etwas entgegengesetzt werden. Die Sea-Watch leistet Flüchtlingsbooten in Not Ersthilfe und fordert die Rettung durch die zuständigen Institutionen ein.

Dadurch sollen die offiziellen Stellen in Europa in die Pflicht genommen werden, indem Neuigkeiten vom Meer live übers Internet und per Telefon berichtet werden. Die Projektmittel sind beschränkt, aber es kann ein Zeichen gesetzt werden.

 

Die Initiative

Das Projekt Sea-Watch war anfangs eine private Initiative von mehreren Familien aus Brandenburg. Aktuell gibt es ungefähr zwei Dutzend engagierte Freiwillige aus ganz Deutschland, die sich aktiv am Bau des Schiffes bzw. bei der Vorbereitung der Reise beteiligt haben. Dazu gehören KapitänInnen, Ärztinnen und Ärzte, MechanikerInnen, Anwältinnen und Anwälte, SozialarbeiterInnen, JournalistInnen.

Alle an diesem Projekt Beteiligten, sind ehrenamtlich und unentgeltlich tätig. Die Mittel für den Erwerb des Schiffes stammen aus privaten Spenden.

 

Zitate der ProjektbetreiberInnen:

Wir kennen andere Länder und Kulturen von vielfältigen beruflichen und privaten Tätigkeiten und Reisen. Wir haben dabei viel Gastfreundschaft, Interesse und Offenheit für uns und unsere Kultur und Lebensweise erfahren. Die oftmals prekären Lebensbedingungen der Menschen vor Ort in Ländern des Südens sind für Mitteleuropäer oft kaum vorstellbar.

Wir sind MittelständlerInnen, HandwerkerInnen, Pädagogen/ Pädagoginnen, Diplomingenieure/Diplomingenieurinnen, „normale“ Menschen, die das Glück haben, in Mitteleuropa geboren worden zu sein – und nicht in Syrien, Angola, Afghanistan, dem Irak oder anderen Regionen, in denen nackte Gewalt das Leben bestimmt.

Wir fühlen uns verantwortlich und wollen dem Leiden und Sterben nicht weiter tatenlos zusehen.

 

Die Umsetzung

Das “Sea-Watch”-Projekt im Mittelmeer begann im Juni 2015 und ist zunächst für drei Monate geplant. Danach wird ein Resümee gezogen und das Projekt bei positivem Ergebnis verlängert.

Die Basisstation für die Aktion befindet sich auf der italienischen Insel Lampedusa (ursprünglich war Malta geplant) - ein Camp als Anlaufstation für Crew-Mitglieder und UnterstützerInnen. Es wird hier sich auch ein Lager für Rettungs- und Ausrüstungsgegenstände für das Boot befinden. Eine weitere Anlaufstation zum Tanken und erforderlichen Crew-Wechsel wird auf Djerba in Tunesien eingerichtet werden.

Das Schiff sticht regelmäßig in Lampedusa mit 4-8 Personen Besatzung für ca. 8-12 Tage in See und ist je einen Tag zum Zielgebiet unterwegs. Während zehn Tagen wird im Gebiet nordwestlich der lybischen Küste (außerhalb der 12 Meilen Zone) ein Suchmuster abgefahren. Die Suche erfolgt per Radar, auf Sicht und mit Hilfe einer aircam und (falls erforderlich) des Beibootes. Bei angekündigtem schlechtem Wetter wird ein Hafen angesteuert. Gleiches gilt, wenn Crew-Mitglieder seekrank werden oder den Aufenthalt an Bord aus anderen Gründen beenden müssen. Für Tankstops und auch zum Crew-Wechsel kann auch die wesentlich näher gelegene tunesische Insel Djerba angelaufen werden, so dass sich der Zyklus ab Malta dann entsprechend verlängert.

 

Die Hilfeleistung

Flüchtlingsboote in diesem Bereich des Mittelmeeres sind fast immer überladen und in einem desolaten Zustand, so dass regelmäßig von Seenot ausgegangen werden muss. Sobald ein solches Boot angetroffen wird, kann folgende Hilfe geleistet werden:

- Erstversorgung mit Trinkwasser und Lebensmittelpacks

- Versorgung mit Rettungswesten

- Medizinische Hilfe (soweit möglich)

- Einsatz von Rettungsinseln bei akuter Seenot

- Melden des Seenotfalls bei den entsprechenden Behörden und parallel über das AlarmPhone bei watch the Med.

 

Aus einsichtigen Gründen werden keine Flüchtlinge an Bord genommen und transportiert.

Die Crews bestehen aus 4-6, max. 8 Leuten, die ehrenamtlich für eine Zeit von mindestens 14 Tagen Aufgaben an Bord übernehmen. Der Wechsel von Crew-Mitgliedern erfolgt nach einem vorher festgelegten Terminplan entweder in Lampedusa oder auf Djerba in Tunesien. Die Schlüsselposition an Bord hat jeweils der Kapitän inne, der die seemännische Verantwortung trägt und alle notwendigen Entscheidungen trifft. Der Kapitän sollte nach Möglichkeit das Schiff während eines Zeitraumes von mindestens vier Wochen führen. Außer Skippern mit der erforderlichen Lizenz suchen wir für den unentgeltlichen Einsatz an Bord Ärzte, Sanitäter, Mechaniker, Funker (Seefunk) und Journalisten.

Die Crews sollten sich möglichst nicht erst an Bord kennen lernen. Wegen der hohen Belastung, der die Crew-Mitglieder ausgesetzt sind, sind Einfühlungsvermögen und soziale Kompetenz unabdingbar. In der Vorbereitung werden die Crews auch über praktische Fragen der Rettung, mögliche rechtliche Konsequenzen, physische und psychische Belastungen etc. aufgeklärt.

 

Kommunikation

An Bord wird sich eine VSat Satellitenkommunikationsanlage befinden, die eine ortsunabhängige 24h Internetverbindung ermöglicht. Über diese Verbindung kann auch telefoniert werden. Durch diese Technik ist gewährleistet, dass jederzeit aktuell, auch live, von Bord berichtet werden kann.

Das hier auf respekt.net eingereichte Projekt setzt sich zum Ziel, den Treibstoff für eine Ausfahrt für etwa 8 Tage zu finanzieren.

 

Noch mehr Infos und Berichte über die ersten erfolgreichen Rettungseinsätze sind auf der Website www.sea-watch.org erhältlich. Seit Juni 2015 wurden bereits mehrere Hundert Schiffbrüchige durch die Einsätze der Sea-Watch gerettet. Berichte über die Einsätze mit Fotos und Videos sind ebenfalls über die Website zugänglich.

Projektstandort: Tandelmarktgasse 11, 1020 Wien, Österreich

Finanzierungsziel:
€ 2.730,-
Abwicklungsgebühr:
€ 269,-
Crowdfunding-Summe:
€ 2.999,-

Vanessa Petz
vor 9 Jahren
Ines Kolleritsch
vor 9 Jahren
Paul Sills
vor 9 Jahren
Heide Schmidt
vor 9 Jahren
Marco Descher
vor 9 Jahren
Gerda Steiner
vor 9 Jahren
Alena Bred
vor 9 Jahren
Ariane Reither
vor 9 Jahren

1. Einsatz Crew 5 – 150 Gerettete, darunter 20 Frauen und 8 kleine Kinder

28.8.2015: weitere 150 Menschen in Sicherheit gebracht, Bericht: sea-watch.org/23-08-2015-status-update-weit-ueber-200-gerettete-bei-zwei-einsaetzen-an-zwei-tagen/

 

 

Clemens Ragl
Clemens Ragl
26.08.2015
- 22:56

Clemens Ragl
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