Poverty & welfare state

Kampagne "Wir gemeinsam"

73 Supporters

Mit der Kampagne „Wir gemeinsam“ möchten wir uns stark machen für den Wert eines guten Netzes sozialer Sicherung und die Notwendigkeit gesellschaftlichen Zusammenhalts statt Spaltung.

3650 €
55,30%
financed
€ 6.600
Budget
 DIE ARMUTSKONFERENZ
Submitted by:
Implementation: 25.04.2018 - 31.10.2018
Country/Region: Austria/Vienna
Social Media:
Status: concluded
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Final report

Mit der Bewusstseins-Kampagne „Wir gemeinsam“ machen wir uns stark für den Wert eines guten Netzes sozialer Sicherung und die Notwendigkeit gesellschaftlichen Zusammenhalts statt Spaltung. Getragen wird die Kampagne vom Netzwerk der österreichischen Armutskonferenz mit 43 Mitgliedsorganisationen.

Wir möchten mit der Kampagne in erster Linie Menschen erreichen, die sich sonst nur wenig oder gar nicht in positiver Weise mit sozialstaatlichen Leistungen beschäftigen. Aber gleichzeitig auch selbst oftmals stark auf den Sozialstaat angewiesen sind. Das heißt traditionelle, bürgerliche und konsumorientierte untere bis mittlere Einkommensschichten. Insbesondere auch KlientInnen von sozialen NGOs. Dementsprechend haben wir die Texte, Botschaften und Sujets möglichst einfach gestaltet.

Nach vielen Vorbereitungsarbeiten 2017 starteten wir im Frühjahr 2018: Gemeinsam mit dem Photographen Lukas Beck und Kampagnen-ExpertInnen haben wir Bilder und Slogans entwickelt, die Menschen zum Nachdenken anregen sollen über die große Bedeutung sozialstaatlicher Absicherung. In Sozialen Medien, über persönliche Gespräche und Aktionen im öffentlichen Raum, auf Plakaten und Postkarten haben wir diese Bilder verbreitet und sind in Diskussion mit den Menschen getreten.

Maßgeblich für die Verbreitung der Kampagne war eine Freecards-Aktion, mit der zwischen 14.06.2018 und 04.07.2018 90.000 Freecards in Lokalen, Kinos und Kultureinrichtungen in ganz Wien verbreitet wurden. Diese flächendeckende Verbreitung der Message mittels Freecards war für die Bewusstseins-Kampagne besonders wichtig. Die Finanzierung wurde durch das Crowdfunding über respekt.net möglich.

Die Kampagne war zunächst bis Ende 2018 geplant. Nachdem die Sujets sehr gut ankamen, genug Material finanziert werden konnte und wir weiterhin großen Bedarf für mehr Bewusstsein sehen, haben wir beschlossen die Aktivitäten bis zumindest Frühjahr 2019 fortzusetzen.

Which sociopolitical purpose has the project fulfilled?

Wenn Kindern das Notwendigste, das sie brauchen, genommen wird, wenn die Notstandshilfe abgeschafft werden soll, wenn im Gesundheitsbereich Leistungskürzungen drohen, dann ist es umso wichtiger zusammenzuhalten. Und zu zeigen wie wichtig ein gutes soziales Netz für uns alle ist.

Wir haben Informationen und Fakten so aufbereitet, dass sie leicht konsumierbar und begreifbar werden. Die kürzeste Form sind die Postkarten und Poster, weitere Informationen gibt es dann auf der Kampagnen-Seite.

Ziel der Kampagne ist es, Bewusstsein zu erreichen, unsere Botschaft über möglichst viele Kanäle an so viele Menschen wie möglich zu bringen (mit sehr geringen finanziellen Mitteln). Mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten haben wir beachtliche Reichweiten erzielt (siehe weiter unten) und die persönlichen Gespräche haben gezeigt, dass Fakten durchaus ein Umdenken bewirken können.

What were the reactions of others to this project?

Die produzierten Materialien – 37.500 Postkarten, 5.900 Poster, 90.000 Freecards – wurden bereits zu einem großen Teil verbreitet und kamen damit wie geplant „unters Volk“. Alleine durch die 90.000 Freecards in Wiener Lokalen ergab sich eine Reichweite von 738.000 Kontakten.

Die Reichweite über die Sozialen Medien ist nicht zu beziffern. Nachdem die Sujets über Dutzende accounts von Organisationen und Privatpersonen verbreitet wurden, dürfte die Message auch über diese Kanäle große Verbreitung gefunden haben.

Die Reaktionen auf die Pressekonferenz waren sehr positiv, die Medienpräsenz (ORF TV, Ö3, W24,…) gut. Auch das Ziel, mit der Kampagne in die Massenmedien zu kommen, wurde also erreicht.
Siehe Beispielsweise den ORF-Bericht vom 10.04.2018:
https://videopress.com/v/6YnmLV3h

Nachdem die Verbreitung gut läuft, die Reaktionen durchwegs positiv sind und auch die Bereitschaft weiter an der Kampagne zu arbeiten, wurden die Aktivitäten bis zumindest Frühjahr 2019 ausgedehnt.

For what was the donated money spent?

 

Wie im Budget vorgesehen (bei Erreichung der Finanzierungsschwelle), wurde das Geld für die Umsetzung der Freecards in Wien verwendet (ein großer Teil der Gesamtkosten von 4.086€ konnte damit gedeckt werden).Die Freecards waren eine ganz wichtige Maßnahme um mit der Kampagne mehr in die Breite zu kommen und eine größere Zielgruppe zu erreichen.

 

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Project news

  • Start der Initiative Wir gemeinsam. Ein starkes soziales Netz schützt und stützt die Mitte.

    „Wir alle brauchen gute Medizin, wenn wir krank sind. Wir alle brauchen ein Daheim und ein Dach über dem Kopf. Wir alle brauchen gute Schulen. Wir alle brauchen Zeit für das, was wir gerne tun. Egal ob wir arm sind oder reich. Ein starkes Netz sozialer Sicherung macht das möglich. Dafür machen wir uns stark. Wir gemeinsam.“. Heute startet eine öste…

    „Wir alle brauchen gute Medizin, wenn wir krank sind. Wir alle brauchen ein Daheim und ein Dach über dem Kopf. Wir alle brauchen gute Schulen. Wir alle brauchen Zeit für das, was wir gerne tun. Egal ob wir arm sind oder reich. Ein starkes Netz sozialer Sicherung macht das möglich. Dafür machen wir uns stark. Wir gemeinsam.“. Heute startet eine österreichweite Initiative, die sich stark macht für ein gutes soziales Netz, das uns stützt und schützt. „Die Mitte ist dort weniger gefährdet, wo es ein starkes Netz sozialer Sicherheit gibt“, betonen die Initiatoren. Mit Plakaten am Fußallplatz, im Lebensmittelgeschäft oder im Tanzverein, mit Freecards in Lokalen, auf Social Media und in vielen Begegnungen werden die Bilder und Texte zu Gesprächen anregen.

    I brauch an Doktor, Du brauchst an Doktor. Wir lassen niemanden krepieren.

     

    „Ich brauche einen Rollstuhl seit meiner Geburt“, erzählt Vera Hinterdorfer, engagiert bei der Initiative Sichtbar Werden der Armutskonferenz. "Meine Krankheit hat sich immer wieder verschlechtert. Dank einem halben Jahr Rehabilitation und acht Stunden Physiotherapie täglich, konnte ich wieder zurück in die Arbeit. Die Schmerzen aber bleiben. Ohne starkes soziales Netz könnte ich heute nicht hier sitzen. Gut dass es einen starken Sozialstaat gibt - bei allen Lücken, die wir aufzeigen und auch schließen müssen.“

    I brauch Freunde, Du brauchst Freunde. Wir lassen niemanden allein.

     

    „Ich habe einen guten Job gehabt, aber durch Krankheit habe ich ihn verloren. Lange ist es mir sehr schlecht gegangen“, erzählt der Mindestpensionist Karl Frank. Karl Frank leitet die Fußballgruppe bei pro mente. „Das hat mir das Leben gerettet“, sagt er. „Sport machen, unter anderen sein, Verantwortung bekommen. Gemeinsam geht das besser".

     

    „Arbeitslosigkeit kann jeden treffen, wegen einer Krankheit oder auch, weil die Arbeitswelt im Umbruch ist“, ergänzt die Betriebswirtin Judith Pühringer von arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich. „Die Konjunktur zieht an, für langzeitarbeitslose Menschen über 50 Jahre oder auch Menschen mit Behinderungen gilt das nur bedingt. Sie haben weiterhin schlechte Karten. Gerade da braucht es ein starkes soziales Netz mit Perspektiven.“

    Die Mitte ist dort weniger gefährdet, wo es ein starkes Netz sozialer Sicherheit gibt

     

    Bezieht man neben Einkommen auch Konsum und Vermögen in die Analyse ein, dann zerfällt die Mitte in einen Teil mit Rücklagen und in einen ohne. Die untere Hälfte hat kaum nennenswerten Besitz. Und das macht einen Riesenunterschied. Die untere Mittelschicht lebt nämlich solange in relativem Wohlstand mit Mietwohnung, Auto, Urlaub, Hobbies und Zukunftschancen für die Kinder, solange Systeme des sozialen Ausgleichs existieren. Ihre Lebensqualität wird durch den Sozialstaat möglich gemacht. Pensionsversicherung, Kranken- und Arbeitslosenversicherung, geförderte Mietwohnungen und öffentliche Schulen sichern den Lebensstandard und verhindern gerade in unsicheren Zeiten ein Abrutschen nach unten. Die untere Mitte hat kein Vermögen um Einschnitte wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit einfach aufzufangen. Und wäre sie gezwungen Vermögen für Alter, Bildung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit anzusparen, wäre ihr Lebensstandard und ihr Konsumniveau vernichtet. Die Mitte ist dort weniger gefährdet, wo es ein starkes Netz sozialer Sicherheit gibt.

     

    Die aktuellen Daten zeigen uns: Länder mit starkem Sozialstaat sind wettbewerbsfähig, weisen hohe Arbeitsproduktivät und ein hohes Bruttoinlandsprodukt auf. Monetäre Transfers tragen entscheidend zum sozialen Ausgleich bei und wirken armutspräventiv. Sie reduzieren die Armutsgefährdung von 44% auf 13,9%. Am stärksten wirken da Arbeitslosengeld, Notstands- und Mjndestsicherung sowie Wohnbeihilfe und Bildungsausgaben. Ein starkes soziales Netz reduziert die Abstiegsgefahr und schützt die Mitte vor Armut.

    Stärken optimieren, Schwächen korrigieren

     

    „Was sind die Stärken und was sind die Schwächen, fragt man sich, wenn man etwas verbessern will“, fasst Sozialexperte Martin Schenk zusammen. „Im besten Fall führt dies dazu, dass die Schwächen korrigiert und die Stärken optimiert werden. Das gilt auch für den Sozialstaat. Dort, wo soziale Probleme steigen, müssen wir gegensteuern, dort, wo soziale Probleme präventiv verhindert werden, müssen wir weiter investieren. Sonst werden die Schwächen verstärkt und die Stärken geschwächt.“

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     DIE ARMUTSKONFERENZ
    DIE ARMUTSKONFERENZ
    24.04.2018
    - 15:53

About the project

What is the project about?

Wenn Kindern das Notwendigste, das sie brauchen, genommen wird, wenn die Notstandshilfe abgeschafft werden soll, wenn im Gesundheitsbereich Leistungskürzungen drohen, dann ist es umso wichtiger zusammenzuhalten. Und zu zeigen wie wichtig ein gutes soziales Netz für uns alle ist.

Mit der Kampagne „Wir gemeinsam“ möchten wir uns stark machen für den Wert eines guten Netzes sozialer Sicherung.

Wir alle brauchen gute Medizin, wenn wir krank sind. Wir alle brauchen ein Daheim und ein Dach über dem Kopf. Wir alle brauchen gute Schulen. Wir alle brauchen Zeit für das, was wir gerne tun. Egal ob wir arm sind oder reich. Der Sozialstaat macht das möglich. Machen wir uns gemeinsam stark dafür.

Gemeinsam mit dem Photographen Lukas Beck haben wir Bilder entwickelt, die Menschen zum Nachdenken anregen sollen über die große Bedeutung sozialstaatlicher Absicherung. Die Sujets drücken auch aus, wie schnell man selbst in die Situation kommen kann, eine Unterstützung zu benötigen. In Sozialen Medien, über persönliche Gespräche und Aktionen im öffentlichen Raum, auf Plakaten und Postkarten möchten wir diese Bilder verbreiten.

Dafür brauchen wir DEINE Unterstützung!

What happens with the money if financing was successful

Mittelverwendung Finanzierungsschwelle:
Freecards in Lokalen in Wien: 4.000€ (3.300€ + Eigenmittel von 700€)

Mittelverwendung Finanzierungsziel:

Druck von bis zu 2.500 Plakaten (in A3, A2, A1): 1.100€

Druck von bis zu 15.000 Postkarten: 800 €

Versandkosten (Plakate, Postkarten): 500€

Freecards in Lokalen in Wien: 4.000€

Werbebudet für Soziale Medien (Facebook): 300€

 

Motivation und Beweggründe

Was verbindet uns alle? Wie können wir zeigen, dass es vielmehr Gemeinsames als Trennendes gibt? Fragen wie diese standen am Anfang der Planung dieser Kampagne. Wir wollen damit alle Menschen ansprechen, die in Österreich leben. Österreich ist ein Sozialstaat – und das ist gut so. Das ist etwas, auf das wir stolz sein können! Denn es bedeutet, dass wir uns um ein Miteinander bemühen. Es gibt einen über Jahrzehnte gewachsenen Grundkonsens in diesem Land, dass wir niemand verhungern lassen, niemand blutend auf der Straße liegen lassen. Dafür zahlen wir auch unsere Steuern: Sie finanzieren Krankenhäuser, Schulen, Straßen, Rettung, Feuerwehr – und finanzielle Hilfe für Menschen in Krisensituationen. Gemeinsam müssen wir diese Errungenschaft früherer Generationen verteidigen.

Zielgruppe(n)

Wir möchten mit der Kampagne in erster Linie Menschen erreichen, die sich sonst nur wenig oder gar nicht in positiver Weise mit sozialstaatlichen Leistungen beschäftigen. Aber gleichzeitig auch selbst oftmals stark auf den Sozialstaat angewiesen sind. Das heißt traditionelle, bürgerliche und konsumorientierte untere bis mittlere Einkommensschichten. Insbesondere auch KlientInnen von sozialen NGOs. Dementsprechend haben wir dieTexte, Botschaften und Sujets möglichst einfach gestaltet.

Die Bilder und die Botschaft

Alle Menschen haben dieselben oder ähnliche Grundbedürfnisse. Niemandem sollte verwehrt sein, diese Grundbedürfnisse zu stillen. Die Bilder bauen auf dem Konzept der Bedarfsgerechtigkeit im Gegensatz zur viel strapazierten Leistungsgerechtigkeit auf. Alle Menschen haben dieselben Grundbedürfnisse, wir möchten uns dafür einsetzen, dass alle diese Grundbedürfnisse stillen können.

Gleichzeitig veranschaulichen die entstandenen Bilder, dass Armut jede und jeden treffen kann. Wir möchten zum Nachdenken und zum Diskutieren anregen und in der Gesellschaft wieder mehr Bewusstsein schaffen dafür, dass unser System sozialer Sicherung für alle wichtig ist und wir uns für den Erhalt des Sozialstaats einsetzen müssen.

Maßnahmen und Instrumente

In Sozialen Medien, über persönliche Gespräche und Aktionen im öffentlichen Raum, auf Plakaten und Postkarten möchten wir diese Bilder verbreiten. Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu erreichen. Darüberhinaus bemühen wir uns um Inserate in Zeitungen und Magazinen, darum Testimonials zu gewinnen usw.

Wer steht dahinter?

Getragen wird die Kampagne vom Netzwerk der österreichischen Armutskonferenz mit 43 Mitgliedsorganisationen - siehe:

http://www.armutskonferenz.at/ueber-uns/die-armutskonferenz.html

Wir brauchen deine Unterstützung!

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, benötigen wir finanzielle Mittel, um Freecards und Plakate zu drucken und zu verbreiten, eine Freecards-Kampagne in Lokalen in Wien umzusetzen und ein kleines Werbebudget für Facebook. Hilf uns, diese Aktivitäten umzusetzen!

Projektstandort: Herklotzgasse 21/3, 1150 Wien, Austria

Funding target:
€ 6.000,-
Handling fee:
€ 600,-
Crowdfunding amount:
€ 6.600,-
Funding threshold:
€ 3.300,-
Payout amount part 1:
€ 2.212,-
Payout amount part 2:
€ 553,-
Final report submission date:
14.11.2018

Axel Struss
6 years ago
Jörg Flecker
6 years ago
Aderonke Babajide
6 years ago
Guest donator
6 years ago
Guest donator
6 years ago
Ursula Struppe
6 years ago
Stefan A. Sengl
6 years ago

Start der Initiative Wir gemeinsam. Ein starkes soziales Netz schützt und stützt die Mitte.

„Wir alle brauchen gute Medizin, wenn wir krank sind. Wir alle brauchen ein Daheim und ein Dach über dem Kopf. Wir alle brauchen gute Schulen. Wir alle brauchen Zeit für das, was wir gerne tun. Egal ob wir arm sind oder reich. Ein starkes Netz sozialer Sicherung macht das möglich. Dafür machen wir uns stark. Wir gemeinsam.“. Heute startet eine österreichweite Initiative, die sich stark macht für ein gutes soziales Netz, das uns stützt und schützt. „Die Mitte ist dort weniger gefährdet, wo es ein starkes Netz sozialer Sicherheit gibt“, betonen die Initiatoren. Mit Plakaten am Fußallplatz, im Lebensmittelgeschäft oder im Tanzverein, mit Freecards in Lokalen, auf Social Media und in vielen Begegnungen werden die Bilder und Texte zu Gesprächen anregen.

I brauch an Doktor, Du brauchst an Doktor. Wir lassen niemanden krepieren.

 

„Ich brauche einen Rollstuhl seit meiner Geburt“, erzählt Vera Hinterdorfer, engagiert bei der Initiative Sichtbar Werden der Armutskonferenz. "Meine Krankheit hat sich immer wieder verschlechtert. Dank einem halben Jahr Rehabilitation und acht Stunden Physiotherapie täglich, konnte ich wieder zurück in die Arbeit. Die Schmerzen aber bleiben. Ohne starkes soziales Netz könnte ich heute nicht hier sitzen. Gut dass es einen starken Sozialstaat gibt - bei allen Lücken, die wir aufzeigen und auch schließen müssen.“

I brauch Freunde, Du brauchst Freunde. Wir lassen niemanden allein.

 

„Ich habe einen guten Job gehabt, aber durch Krankheit habe ich ihn verloren. Lange ist es mir sehr schlecht gegangen“, erzählt der Mindestpensionist Karl Frank. Karl Frank leitet die Fußballgruppe bei pro mente. „Das hat mir das Leben gerettet“, sagt er. „Sport machen, unter anderen sein, Verantwortung bekommen. Gemeinsam geht das besser".

 

„Arbeitslosigkeit kann jeden treffen, wegen einer Krankheit oder auch, weil die Arbeitswelt im Umbruch ist“, ergänzt die Betriebswirtin Judith Pühringer von arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich. „Die Konjunktur zieht an, für langzeitarbeitslose Menschen über 50 Jahre oder auch Menschen mit Behinderungen gilt das nur bedingt. Sie haben weiterhin schlechte Karten. Gerade da braucht es ein starkes soziales Netz mit Perspektiven.“

Die Mitte ist dort weniger gefährdet, wo es ein starkes Netz sozialer Sicherheit gibt

 

Bezieht man neben Einkommen auch Konsum und Vermögen in die Analyse ein, dann zerfällt die Mitte in einen Teil mit Rücklagen und in einen ohne. Die untere Hälfte hat kaum nennenswerten Besitz. Und das macht einen Riesenunterschied. Die untere Mittelschicht lebt nämlich solange in relativem Wohlstand mit Mietwohnung, Auto, Urlaub, Hobbies und Zukunftschancen für die Kinder, solange Systeme des sozialen Ausgleichs existieren. Ihre Lebensqualität wird durch den Sozialstaat möglich gemacht. Pensionsversicherung, Kranken- und Arbeitslosenversicherung, geförderte Mietwohnungen und öffentliche Schulen sichern den Lebensstandard und verhindern gerade in unsicheren Zeiten ein Abrutschen nach unten. Die untere Mitte hat kein Vermögen um Einschnitte wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit einfach aufzufangen. Und wäre sie gezwungen Vermögen für Alter, Bildung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit anzusparen, wäre ihr Lebensstandard und ihr Konsumniveau vernichtet. Die Mitte ist dort weniger gefährdet, wo es ein starkes Netz sozialer Sicherheit gibt.

 

Die aktuellen Daten zeigen uns: Länder mit starkem Sozialstaat sind wettbewerbsfähig, weisen hohe Arbeitsproduktivät und ein hohes Bruttoinlandsprodukt auf. Monetäre Transfers tragen entscheidend zum sozialen Ausgleich bei und wirken armutspräventiv. Sie reduzieren die Armutsgefährdung von 44% auf 13,9%. Am stärksten wirken da Arbeitslosengeld, Notstands- und Mjndestsicherung sowie Wohnbeihilfe und Bildungsausgaben. Ein starkes soziales Netz reduziert die Abstiegsgefahr und schützt die Mitte vor Armut.

Stärken optimieren, Schwächen korrigieren

 

„Was sind die Stärken und was sind die Schwächen, fragt man sich, wenn man etwas verbessern will“, fasst Sozialexperte Martin Schenk zusammen. „Im besten Fall führt dies dazu, dass die Schwächen korrigiert und die Stärken optimiert werden. Das gilt auch für den Sozialstaat. Dort, wo soziale Probleme steigen, müssen wir gegensteuern, dort, wo soziale Probleme präventiv verhindert werden, müssen wir weiter investieren. Sonst werden die Schwächen verstärkt und die Stärken geschwächt.“

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DIE ARMUTSKONFERENZ
24.04.2018
- 15:53

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