9 Jahre PROSA liegen hinter uns - fürs 10. Jahr brauchen wir aufgrund der aktuellen Corona-Situation zusätzliche Sozialarbeit. Bitte helft uns diese zu finanzieren!
Final report
Innerhalb des letzten Jahres konnte das Projekt sich langsam von Corona erholen. Wir konnten unser Angebot erhalten und dank der Unterstützung von respekt.net, apc-help und vielen Spender:innen, konnten wir unser Angebot sogar ausbauen. Im Jahr 2022 waren insgesamt über 60 Schüler:innen täglich bei PROSA, sechs davon konnten wir über das Crowdfunding finanzieren. Dementsprechend haben wir auch die Sozialarbeit ausgebaut und versucht durch vielfältige Maßnahmen die Komplikationen, die durch Covid-19 entstanden sind abzufedern. Die durch den Ukrainekonflikt ausgelösten Erhöhungen der Lebenshaltungskosten machen sich finanziell bei den Schüler:innen bemerkbar. Innerhalb der Sozialarbeit mussten mehr zeitliche Ressourcen investiert werden, um leistbahren Wohnraum zu finden.
Wir konnten durch hybride Lernformate große Teile unserer Bildungsarbeit fortsetzen und allen Lernenden die Unterstützung geben, die sie notwendig hatten, um erfolgreich ihren Pflichtschulabschluss nachzuholen.
Which sociopolitical purpose has the project fulfilled?
Bildung ist ein elementares Menschenrecht, das allen Menschen zugänglich sein muss. Zurzeit ist jungen Menschen mit Fluchterfahrung in Österreich der Zugang hierzu strukturell erschwert bis verunmöglicht. Mit PROSA - Projekt Schule für alle! ermöglichen wir geflüchteten Jugendlichen während oder nach ihrem Asylverfahren einen Pflichtschulabschlusskurs und die damit verbundene formale Qualifikation nach Absolvierung und Ablegung der Prüfungen an einer öffentlichen Schule. Das Pflichtschulabschlusszeugnis ist Voraussetzung für viele weiterführende Bildungsangebote, aber auch für den Einstieg in einen Lehrberuf essentiell.
What were the reactions of others to this project?
Die Reaktionen auf PROSA - Projekt Schule für alle! waren durchwegs positiv. Teilnehmer:innen, Mitarbeiter:innen und Ehrenamtliche Aktivist:innen arbeiten täglich zusammen. Das Fest zum 10-jährigen Jubiläum wurde von vielen Unterstüzer:innen besucht.
For what was the donated money spent?
Die Mittel wurden für sozialarbeiterische Betreuung von Teilnehmer:innen des PROSA Pflichtschulabschlusskurs verwendet. Damit die materielle Grundsicherung der Teilnehmer:innen gesichert ist, Anträge richtig und rechtzeitig gestellt werden, An- und Abmeldungen beim Meldeservice oder der Übergang vom Wohnen im Heim in die private Unterkunft einwandfrei funktionieren und anschließende Weiterbildungen und/oder der Übergang in die Arbeitswelt funktioniert begleiten Sozialarbeiter:innen die PROSA Lernenden während ihrer PROSA Zeit und darüber hinaus.
100% des Betrages ging in Sozialarbeit.
Downloads
Kostenaufstellung_PROSA-das_verflixte_10_Jahr_2336.pdf
How will you prove the benevolence of the project?
Durch unsere Bildungs, Beratungs- und Sozialarbeit ermöglichten wir sechs weiteren Teilnehmer:innen eine Tagesstruktur und eine formale Qualifikation, den Pflichtschulabschluss. Für die meisten Teilnehmer:innen war das der erste regelmäßige Schulbesuch, das erste Zeugnis und die erste formale Anerkennung der Republik Österreich. Durch unser vielfältiges Betreuungsangebot konnte Wohnungslosigkeit verhindert werden, alle Teilnehmer:innen haben ein Ticket für die öffentliche Verkehrsmittel und tappen durch "schwarz-fahren" nicht in die Schuldenfalle. In Falle von akutem Geldmangel unterstützen wir die Teilnehmer:innen finanziell, damit sie sich auf ihren Schulabschluss konzentrieren können.
About the project
What is the project about?
Seit neun Jahren gibt es PROSA in Wien. Starten wir gemeinsam ins zehnte Jahr!
Über 400 Menschen haben bei PROSA bereits ihren Pflichtschulabschluss gemacht. Mit der Corona-Pandemie kamen in den vergangenen zwei Jahren weitere Herausforderungen für die PROSA-Teilnehmer:innen dazu. Das bedeutet für PROSA, dass in den vergangen beiden Jahren nicht so viele Lernende die Pflichtschulabschluss-Prüfung angetreten haben wie geplant. PROSA hat daher aktuell mehr Lernende als gedacht zu betreuen - deshalb müssen wir die Sozialarbeit ausbauen!
PROSA finanziert sich ohne staatliche Mittel. Ziel ist es nun, 14 Stunden zusätzliche Sozialarbeit pro Woche für ein halbes Jahr zu finanzieren. Diese kommt Menschen mit Fluchthintergrund zugute. Mit eurer Unterstützung wollen wir das ermöglichen!
Was ist PROSA?
PROSA ist eine Initiative für eine vielfältige Gesellschaft, in der alle gegenseitig von den Talenten, Fähigkeiten und Ressourcen der anderen profitieren. Wir wollen mit PROSA kritisches Denken in der Gesellschaft fördern und durch Empowerment dazu beitragen, dass junge Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Wie genau der Unterricht und die Sozialarbeit bei PROSA aussehen, ist in den Details erklärt.
Kooperation mit APC-Help
Nachdem sich der Verein APC-Help der Hilfe für benachteiligte Jugendliche und Menschen mit Fluchthintergrund verschrieben hat, ist dieses Projekt eine perfekte Kooperationsmöglichkeit.
What happens with the money if financing was successful
14 Stunden Sozialarbeit/Woche für ein halbes Jahr: € 9000,-
Das PROSA Prinzip
- Unterricht, der auf die Zielgruppe zugeschnitten ist und jedwede Anstrengung unternimmt, um den Jugendlichen eine formale Qualifikation, den Einstieg in die Arbeitswelt und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
- Sozialarbeit, die alle Anstrengungen unternimmt, damit unsere Jugendlichen den Kopf frei haben, um lernen zu können. Von psychosozialer Unterstützung, Ticket, Kindergartenplatz hin zu Behördenschreiben oder Wohnungssuche.
- Nachbarschafts- und Partizipationsarbeit als Mittel der Teilhabe an der Gesellschaft in der unsere SchülerInnen leben. Isolation ist eines der markantesten Merkmale junger Flüchtlinge in Österreich.
Rassismuskritische Bildungs- und Beratungsarbeit
„Wie wir gelernt haben, hat viel damit zu tun wie wir lehren.“ Von dem ausgehend müssen wir feststellen, dass wir in einer Welt groß geworden sind, die eine Welt der konstruierten Differenz ist, eine Welt die durch ungerechte Entscheidungen von Individuuen und Instititutionen geprägt ist. Sonst wäre „PROSA – Projekt Schule für Alle!“ nie notwendig gewesen. Dem wollen wir mit Initiative begegnen.
Modulares durchlässiges System
Von der Basisbildung über den Pflichtschulabschluss in den Arbeitsmarkt!
Flexibler Stundenplan für heterogene Wissens- und Sprachstände.
Die Schüler*innen von PROSA legen ihre Pflichtschulabschlussprüfung als Externist*innen an einer Neuen Mittelschule in Wien ab. Bei PROSA werden sie in Basisbildungs- und Pflichtschulabschlussvorbereitungskursen vorbereitet. Der Unterricht findet in den Räumlichkeiten des Abendgymnasiums Wien in der Brünner Strasse statt.
Pflichtschulabschlusskurs 1-3 Semester
Die SchülerInnen werden seit Oktober 2012, also sofort nach Erlass des neuen Pflichtschulabschluss-Prüfungsgesetz nach diesem interdisziplinären Curriculum unterrichtet. Dieses Curriculum setzt sich wie folgt zusammen. Die ersten PROSA Absolvent*innen haben im Februar 2014, nach diesem Curriculum bereists abgeschlossen, als die ersten in Österreich. Seither konnten wir über 300 Absolvent*innen verabschieden!
Der Kurs setzt sich wie folgt zusammen:
Vier Pflichtfächer:
- Deutsch mit Geschichte und Politische Bildung – Kommunikation und Gesellschaft (Modul 1)
- Englisch mit Geografie und Wirtschaftskunde – Globalität und Transkulturalität (Modul 2)
- Mathematik mit Geometrisch Zeichnen (Modul 3)
- Berufsorientierung (Modul 4)
Vier Wahlfächer (zwei davon sind zu wählen):
- Kreativität und Gestaltung (Modul 5)
- Gesundheit und Soziales (Modul 6)
- Natur und Technik (Modul 7)
- Weitere Sprache (Modul 8)
- Kompetenzorientiertes Lernen
Deutsch als Zweitsprache im Fächerunterricht
In den Wahlfächern wird der Unterricht an die Tatsache angepasst, dass alle Teilnehmer*innen Nicht-Deutsch als Erstsprache haben. Wir lernen in allen Fächern Deutsch. Wörter in Zusammenhang zu bringen ist die Herausforderung. Was nutzen Tausend auswendiggelernte Vokabeln, wenn ich meine Meinung nicht artikulieren kann, einen Wunsch oder eine Idee nicht artikulieren kann? Um Ideen zu artikulieren braucht es Anlässe. Diese wollen wir schaffen.
Projektstandort: Kalvarienberggasse 23/HG, 1170 Wien, Austria