DENKMAL DER NAMEN in Hermagor für die Opfer des Nationalsozialismus aus dem Bezirk Hermagor
Der Verein „Erinnern Gailtal“ plant, im Mai 2025 ein „Denkmal der Namen“ in Hermagor zu errichten, um an die bis heute vergessenen Opfer des NS-Terrors im Kärntner Bezirk Hermagor zu erinnern.
About the project
What is the project about?
Die Zeit des Nationalsozialismus war in Kärnten wie in keinem anderen Bundesland ein besonders gehütetes Tabu. Nach 1945 konnten NS-Täter ihre Karrieren hier weitgehend ungehindert fortsetzen und prägten dadurch Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik – ja, das gesamte Land. Noch heute lässt sich mit dieser Vergangenheit politisch Einfluss nehmen. Was jedoch bis heute kaum thematisiert wird, sind die Gräueltaten dieser Zeit und die Opfer des NS-Terrors, insbesondere in jenen Regionen Kärntens, die abseits der Zentren Klagenfurt und Villach liegen.
Im Kärntner Bezirk Hermagor beispielsweise gibt es bis heute keine Erinnerung an die zahlreichen Opfer. Jeder Ort im Tal hat zwar einen „Heldenfriedhof“ für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs, des sogenannten „Abwehrkampfes“ und des Zweiten Weltkriegs. Doch ein Zeichen, das an die Opfer der NS-Diktatur erinnert, sucht man im gesamten Tal vergeblich.
Die größte Opfergruppe im Tal sind die sogenannten „Euthanasieopfer“, aber auch Kärntner Sloweninnen und Slowenen, Juden und Jüdinnen, Politisch Verfolgte und Widerstandskämpfer:innen, Geistliche, Zeugen und Zeuginnen Jehovas, Frauen und Zwangsarbeiter:innen zählen zu den Verfolgten und Ermordeten über die wir im Tal seit vielen Jahrzehnten schweigen.
Der Verein „Erinnern Gailtal“ will das ändern und plant daher, im Mai 2025 ein „Denkmal der Namen“ in der Bezirkshauptstadt Hermagor einzuweihen.
Why would someone support this project?
Wenn Du die regionale und lokale Erinnerungskultur unterstützen möchtest, bist Du bei unserem Projekt genau richtig. Im Zentrum von Hermagor soll ein würdevolles Zeichen des Gedenkens, des Erinnerns und der Mahnung entstehen. Alle sollen die Möglichkeit haben, an der Verwirklichung dieses Denkmals mitzuwirken – besonders in einer Zeit, in der antidemokratische und rechtsextreme Bewegungen in Österreich, Europa und weltweit erstarken.
Durch Deine Unterstützung trägst du auch dazu bei, unsere Erinnerungsarbeit auf regionaler Ebene in den kommenden Jahren zu sichern.
What happens with the money if financing was successful
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Finanzierung der Herstellung von zwei großen Glastafeln mit den 66 Namen der getöteten Opfer sowie Jahreszahl und Tötungsort
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Finanzierung der Beleuchtung des Denkmals
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Finanzierung der zwei Betonfundamente
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Finanzierung einer Festbroschüre mit den inhaltlichen Hintergründen und Fakten zum Denkmal
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Finanzierung einer würdigen Einweihungsfeier
- Finanzierung der zukünftigen Betreuung des Denkmals und weiterer Vereinstätigkeiten
Thank-you gift
Wir bedanken uns mit unserem neuen Gailtaler Zeitbilder Kalender 2025
Wir bedanken und mit einem Buchvorschlag zusätzlich zum neuesten Gailtaler Zeitbilder Kalender
Ihre Name auf der Zusatztafel als Unterstützer des Denkmals
Der Verein „Erinnern Gailtal“ wurde im Jahr 2012 von Bernhard Gitschtaler, Daniel Jamritsch und Robert Lasser gegründet. Sein Hauptziel ist es, die über Jahrzehnte verdrängte Geschichte des Nationalsozialismus sowie der Opfer des NS-Terrors im Gailtal und in Kärnten aufzuarbeiten.
Im Laufe der Zeit schlossen sich dem Verein immer mehr Mitglieder an. Die Forschungsarbeit führte das Team um Bernhard Gitschtaler nach London, Berlin, Jerusalem und in zahlreiche weitere Länder, wo sie Archive, Bibliotheken und Gedenkstätten besuchten. Ein zentrales Anliegen des Vereins ist es, das gesammelte Wissen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Daraus entstanden mehrere, zum Teil preisgekrönte Bücher. Darunter:
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2013: Das Gailtal unterm Hakenkreuz, kitab Verlag
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2015: Ausgelöschte Namen - Die Opfer des Nationalsozialismus im und aus dem Gailtal, Otto Müller Verlag
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2016: Geerbtes Schweigen – Die Folgen der NS-Euthanasie, Otto Müller Verlag
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2016: Gailtaler Zeitpunkte – Beiträge zur regionalen Zeitgeschichte, kitab Verlag
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2024: Hans Lagger und die Wahrheit über Dachau - Ein Gailtaler schreibt österreichische Geschichte 1882 - 1949, Eigenverlag
Regelmäßig werden sogenannte „Stadtspaziergänge gegen das Vergessen“ in Hermagor angeboten, bei denen die Geschichte des Nationalsozialismus lebendig vermittelt wird. Der Verein engagiert sich außerdem in der Bildungsarbeit, begleitet Schulklassen, organisiert Workshops und hält Vorträge. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die Unterstützung von Nachfahren ermordeter und verfolgter NS-Opfer bei der Suche nach Informationen zu ihren Angehörigen.
Im Laufe der Jahre hat sich das Forschungsfeld des Vereins stetig erweitert. Inzwischen liegt der Fokus nicht mehr ausschließlich auf der Zeitgeschichte des Gailtals, sondern umfasst die gesamte Geschichte der Region, einschließlich des Dreiländerecks Italien, Slowenien und Kärnten.
Projektstandort: 10. Oktober-Straße, 9620 Hermagor, Austria