Respekt & Vielfalt

Sprach:los

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MigrantInnen kommen nur selten selbst zu Wort, meist sprechen andere für und über sie. Das Theaterprojekt verleiht ihnen eine Stimme und bearbeitet Themen rund um Migration und Zusammenleben.

0 €
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finanziert
€ 2.197
Budget
Call4Europe 2015
Kooperation mit:
Call4Europe 2015
Projektumsetzung: 01.01.2016 - 30.06.2016
Land/Region: Österreich/Wien
Social Media:
Status: Finanzierung gescheitert
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Worum geht es in dem Projekt?

Die Themen Migration und Asyl sind in unserem medialen Alltag gerade besonders präsent. In den Berichterstattungen und Diskussionen kommen die betroffenen Menschen aber nur selten zu Wort – meist wird für sie oder über sie gesprochen. Mit dem Theaterprojekt Sprach:los wird ein Raum geschaffen, in dem AsylwerberInnen und MigrantInnen im Austausch mit anderen Theaterinteressierten ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen darstellen können.

Dafür wird auf die Methode des Statuentheaters, eine Variante des „Theaters der Unterdrückten“ nach Augusto Boal, zurückgegriffen. Situationen der Unterdrückung werden von den TeilnehmerInnen mittels menschlicher "Statuen" dargestellt und unter Einbeziehung des Publikums dynamisch verändert. Statuentheater ist eine niederschwellige, einfach zu praktizierende Theaterform. Unabhängig von verbaler Ausdrucksfähigkeit können Themen, Probleme und Konflikte sichtbar gemacht und gemeinsam Lösungswege gefunden werden.

Zur Durchführung von 10 Workshops mit 20-25 TeilnehmerInnen und 3 Abschlussaufführungen unter Anleitung einer Theaterpädagogin benötigt das Projekt eine Finanzierung in der Höhe von 2.197 Euro.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Die Mittel von Respekt.net sollen für folgende Budgetpositionen verwendet werden:

- Honorarkosten Theaterpädagogin (1.800,00)

- Kosten für Requisiten und Materialien (100,00)

- Bewirtungskosten für drei Abschlussaufführungen (100,00)

 

Folgende Budgetpositionen werden aus Eigenmitteln bestritten:

- Anteilige Kosten für die Raummiete (300,00)

- Druckkosten für Flyer und Einladungen (200,00)

 

Relevanz des Projekts

 

Die Entwicklungen im Bereich Asyl und Migration stellen Europa gegenwärtig vor große Herausforderungen und polarisieren die Bevölkerung - Empathie und Hilfsbereitschaft stehen häufig Angst und Unsicherheit gegenüber. Migration wird vor allem dann als Problem gesehen, wenn wenig über die Hintergründe von Flucht bekannt ist und wenn es keine Berührungspunkte im Alltag gibt. Sowohl im großen wie im kleinen Maßstab können Projekte, die interkulturelle Begegnungen ermöglichen, das Zusammenleben von Menschen mit verschiedenen Hintergründen fördern und zu einer größeren Solidarität beitragen. Das Theaterprojekt Sprach:los hat die Schaffung eines solchen Raums für Begegnungen zum Ziel.

 

Zentrale Anliegen des Projekts

 

Teilhabe stärken

Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Partizipation sind für MigrantInnen, insbesondere für Flüchtlinge und AsylwerberInnen, in vielen Lebensbereichen häufig besonders eingeschränkt. Das betrifft nicht nur politische Mitbestimmungsmöglichkeiten und den Arbeitsmarkt - gesellschaftliche Teilhabe wird auch durch schwierige Lebenssituationen, durch sprachliche oder kulturelle Barrieren oder durch hochschwellige Angebote erschwert.

Integration und Teilhabe beginnt vielfach im Kleinen – etwa durch Projekte, die auf Nachbarschafts- und Grätzelebene angesiedelt sind und einen Lern- und Begegnungsraum für Menschen unterschiedlicher Herkunft bieten. Das Theaterprojekt Sprach:los baut auf Erfahrungen aus einem solchen Begegnungsraum auf: In der Herbststraße 15, einem von der Gebietsbetreuung Wien und der Caritas Stadtteilarbeit gemeinschaftlich genutzten Stadtteilzentrum in Wien, werden seit 2014 Ideen und Initiativen aus der Nachbarschaft aufgenommen und gefördert. Das Theaterprojekt Sprach:los knüpft an die Interessen der Menschen an und richtet sich insbesondere an MigrantInnen und AsylwerberInnen, die in ihrer Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben gestärkt werden sollen.

 

Stimme verleihen

MigrantInnen und AsylwerberInnen kommen mit ihren Erlebnissen und Erfahrungen selten selbst zu Wort – meistens wird über oder für sie gesprochen. Ziel des Theaterprojekts ist es, ihnen eine Stimme zu verleihen und einen Raum zu schaffen, in dem ihre Stimme auch gehört wird. Im Projekt wird dafür mit einer niederschwelligen und einfach zu praktizierenden Form des „Theaters der Unterdrückten“ nach Augusto Boal gearbeitet. Im sogenannten „Statuentheater“ werden Situationen der Unterdrückung und Benachteiligung nonverbal mittels menschlicher Statuen dargestellt und die entstehenden Bilder gemeinsam bearbeitet. Gefühle und Empfindungen, die verbal nicht ausgedrückt werden können, kommen durch den Körper und das gemeinsame Tun ans Licht.

 

Veränderung ermöglichen

Das „Theater der Unterdrückten“ zielt immer darauf ab, Formen der gesellschaftlichen Unterdrückung und Benachteiligung sichtbar und bearbeitbar zu machen. Die Trennung zwischen Publikum und SchauspielerInnen ist bei dieser Theaterform aufgebrochen – bei den Aufführungen werden alle eingeladen, sich in die dargestellten Szenen einzumischen und Lösungswege aufzuzeigen. Im gemeinsamen Spiel wird die Möglichkeit geschaffen, Machtpositionen, Hierarchien und Momente der Unterdrückung durch partizipative Gruppenprozesse aufzulösen und zu verändern. Neue Handlungsmöglichkeiten und Widerstandspraktiken können so erprobt und in den Alltag integriert werden.

 

Projektablauf

Ab Jänner 2016 sollen wöchentliche Theaterworkshops unter Begleitung der Theaterpädagogin Getrud Unterasinger durchgeführt werden. In den jeweils zweistündigen Workshops wird mit der Gruppe ein Anliegen gefunden, das theatralisch bearbeitet und diskutiert wird. Nach Abschluss der wöchentlichen Workshops sollen Aufführungen im größeren Rahmen die Möglichkeit bieten, die dargestellte Situation gemeinsam mit dem Publikum interaktiv zu diskutieren, indem jede/jeder selbst in die Szene eintauchen und alternative Handlungsmöglichkeiten ausprobieren kann.

 

ProjektinitiatorInnen

Das Projekt wird von Irene Strobel, Mitarbeiterin der Caritas Stadtteilarbeit im MultiplikatorInnen-Projekt „Gesund Wohnen im Grätzel – Grätzeleltern unterwegs“, initiiert und gemeinsam mit der Theaterpädagogin Gertrud Unterasinger umgesetzt.

 

Öffentlichkeit & CF-Kampagne

Präsentation auf der Website <link http: herbststrasse15.tumblr.com>herbststrasse15.tumblr.com

Bewerbung über eigenen Facebook-Auftritt

Aussendungen über die Caritas (intern, Reichweite 4.500 MitarbeiterInnen, und extern, Aussendungen über den Caritas Newsletter, Caritas Facebookauftritt)

Kooperation mit der Caritas Fundraisingabteilung

 

Nachhaltigkeit

Im Sinne der Nachhaltigkeit können die erarbeiteten Abschlusspräsentationen etwa im Rahmen von Veranstaltungen im Stadtteil immer wieder gezeigt werden und so mehr Menschen erreichen. Die Initiierung der Theatergruppe soll zudem ein Anstoß sein, bei Interesse der Beteiligten die Gruppe auch in selbst organisierter Form weiterzuführen.

Projektstandort: , , Österreich

Finanzierungsziel:
€ 2.000,-
Abwicklungsgebühr:
€ 197,-
Crowdfunding-Summe:
€ 2.197,-

Call4Europe 2015
Kooperation mit:
Call4Europe 2015