Theater Grenzenlos
Improvisationstheater mit einer bunten Gruppe von MigrantInnen und ÖsterreicherInnen. Hier gibt es Raum und Zeit, einander kennen zu lernen, Geschichten zu erzählen, sich auszuprobieren und andere Charaktere, Kulturen und Lebensentwürfe zu erleben.
Abschlußbericht
Theater Grenzenlos - Was hat sich getan?
Unsere Theatergruppe hat sich alle zwei Wochen (oder wenn Ferien oder Feiertage dazwischen waren, weniger oft/unregelmäßig) getroffen. Wir waren immer zwischen 8 und 18 Leute und haben zwei Stunden lang Übungen gemacht, besonders zu Beginn immer wieder Kennenlernspiele gespielt und sind dann immer mehr zum Geschichtenerzählen/spielen übergegangen. Es war schon manchmal schwer, gerade die, die sich ihres Deutsches nicht so sicher waren, zum Spielen zu bewegen, aber als Gruppe sind wir sowohl im Laufe der 2 Stunden als auch des ganzen Projekts immer mehr zusammengewachsen und miteinander warm geworden, es konnte sich so ein sicherer Ort entwickeln, an dem nichts zu blöd, uninteressant oder unspektakulär war um aufgeführt zu werden. Zu einer Aufführung für die Öffentlichkeit kam es deshalb nicht, weil sich erst ganz zum Schluss Stücke und Szenen herauskristallisierten, die für Publikum das nicht im Gruppenkontext selbst steht, geeignet sind.
Was die Mobilisierung und Informationen betrifft, wäre es einfacher gewesen, wenn die Termine alle schon fix festgestanden wären. Wir hätten auch eine größere Gruppe sein können und fürs nächste Mal müssen wir einfach mehr werben.
Alles in allem kann ich mit Sicherheit sagen, dass alle - nicht nur ich und meine Kollegin als Leiterin - viel aus den Treffen mitgenommen haben!
(Übrigens finden Sie unter "Projektnews" zu jedem einzelnen der Treffen eine kurze Beschreibung)
Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?
Raum für Begegnungen...
Dadurch, dass in der Improgruppe Menschen mit verschiedensten Lebensverhältnissen und verschiedenen Ländern aufeinander trafen und persönliche Erlebnisse sowie Alltägliches in die Übungen und Szenen einfließen konnten, lernten sich die TeilnehmerInnen in ihrer Verschiedenheit besser kennen. Der Rahmen war dazu geschaffen, diese Differenzen aufzugreifen und im Spielen nutzbar zu machen, konstruktiv zu verwenden. Somit geschah implizit sowohl Bewusstmachung von Andersheit als auch Vorurteilsabbau was mehr Verständnis für andere (sowohl andere "Landsmenschen" als auch Menschen anderer Länder) entwickelte.
Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?
In den Feedbackrunden nach den Proben wurden wir immer über den grünen Klee gelobt, auf intensives Nachfragen nach Dingen, die wir verbessern konnten kamen aber dann manchmal Vorschläge.
Die Stimmung am ende des letzten Treffens war rührselig und wir wurden uns alle dessen bewusst, wie nahe wir uns gekommen waren.
Aman: "Ihr seid alle super, cool." "Ich liebe euch." Ali: "Die Männer auch?"
Hafiz: "Alles guut."
Lino: "Ah, es hat mir gut gefallen, Ich mag lachen (...) Ich glaub ich brauche ein paar Stunden Lachen jede Woche."
Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?
13,79 Euro für Kekse, Schokolade und Getränke
+ 120 Euro Raummiete
Die restlichen 16,21 dienen als Grundstock für das nächste Semester - das Projekt bekommt einen Teil II!
Die Belege für die Ausgaben finden Sie auch <link http: www.respekt.net uploads tx_alprojectfunding abrechnungen-belegkopien.pdf _blank tg_belege>Hier!
Vielen Dank an die InvestorInnen und Respekt.net für die Unterstützung.
Frieda Kieninger
Downloads
Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?
Projekt Neuigkeiten
Worum geht es in dem Projekt?
Wir wollen Geschichten erzählen, uns ausprobieren, einander kennenlernen und Spass haben:
Gemeinsam mit AsylwerberInnen und MigrantInnen sowie ÖsterreicherInnen rufen wir eine Improvisationstheatergruppe ins Leben. Jeden 2. Mittwoch treffen wir uns und improvisieren. Theater bringt Menschen einander näher, erlaubt es, spielerisch Momente zu durchleben und so viel zu lernen, über nonverbale Kommunikation, Kulturen, Charaktere und Teamgeist!
Wenn alle Beteiligten Lust haben, ist es möglich, dass wir eine Aufführung veranstalten, um auch anderen zu zeigen, was wir so alles machen.
Für NichtmigrantInnen wird vor allem die Möglichkeit eröffnet, jenseits aller medialer Verzerrungen und Feindbilder „die Anderen“, die doch so anders gar nicht sind, selber kennen zu lernen.
Dies könnte allerdings höchst gefährlich werden – für festgefahrene Vorurteile!
Zivilcourage und Einsicht in das Verhalten anderer, Mut, auch im Alltag auf „Andere“ zuzugehen könnten als Nebenwirkungen auftauchen!
MigrantInnen finden durchs Theater einen Weg, auf sich aufmerksam zu machen, gehört und gesehen zu werden und in einen viel tiefgründigeren Kontakt mit den Menschen in ihrem neuen Heimatland zu treten.
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Wir haben schon monatlich eine Förderung von 15 Euro zugesagt bekommen, benötigen jedoch zweimal monatlich 15-20 Euro für die Raummiete, weiters hinzu kommen veranschlagte 10-15 Euro monatlich für Snacks während der Proben, sowie Getränke (Fruchtsäfte etc.)
Theater Grenzenlos
Ziel der Treffen ist, durch Förderung von Kreativität, durch Anregung, eigene und fremde Geschichten zu erzählen, Menschen einander näher zu bringen, die sonst nie miteinander in Kontakt gekommen wären. Die Gruppe soll ein Ort sein, an dem Junge und Alte, ÖsterreicherInnen, TürkInnen, AfghanInnen, ..., Leute nur ein oder zehntausend deutsche Wörter beherrschen, TheateranfängerInnen und ExpertInnen, gemeinsam etwas entwickeln.
Gemeinsam spielen und einander kennenlernen
Gerade Theaterarbeit verlangt eine große Öffnung der Spielenden. Hiermit soll die Chance gegeben werden, dass sich verschiedenste Menschen offen und vorurteilsfrei begegnen und kennen lernen. Eben weil alle an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, steht Toleranz, Verstehen und Kompromissbildung nicht explizit im Raum, sondern wird während des Spielens ganz von selbst entwickelt.
Durch Erfahrungen mit anderen Theatergruppen, die ähnlich kunterbunt aufgebaut waren, kann bestätigt werden, dass Theaterspielen eine Möglichkeit ist, sich selbst und andere viel genauer kennen zu lernen, als dies im alltäglichen Umgang miteinander möglich wäre. Plötzlich tauchen Lebensgeschichten auf, die erzählt werden wollen und eine Hand voll Menschen springt ein, um sie lebendig zu machen.
Gerade weil hier Menschen aus anderen Kontexten gemeinsam mit ÖsterreicherInnen Theater machen, werden Vorurteile abgebaut, es wird auf der sicheren Bühne erfahren, dass viele Ängste unbegründet sind, viele Vorstellungen veraltet sind, dass sich als selbstverständlich Erachtetes plötzlich in Luft auflöst. Probleme tauchen auf und werden spielerisch aufgearbeitet, Sorgen aus dem Alltag finden einen Weg, gespielt zu werden und ein Publikum zu finden, Missverständnisse enden als Komödie, Dinge, die man schon immer einmal wissen wollte, werden pantomimisch gefragt, ...
Nutzen für die Gesellschaft
Für NichtmigrantInnen wird vor allem die Möglichkeit eröffnet, jenseits aller medialer Verzerrungen und Feindbilder „die Anderen“, die doch so anders gar nicht sind, selber kennen zu lernen.
Dies könnte allerdings höchst gefährlich werden – für festgefahrene Vorurteile!
Zivilcourage und Einsicht in das Verhalten anderer, Mut, auch im Alltag auf „Andere“ zuzugehen könnten als Nebenwirkungen auftauchen!
MigrantInnen finden durchs Theater einen Weg, auf sich aufmerksam zu machen, gehört und gesehen zu werden und in einen viel tiefgründigeren Kontakt mit den Menschen in ihrem neuen Heimatland zu treten.
Gegenseitiges Verstehen, vermehrtes Wissen über die jeweils „Anderen“, eigenes Erleben statt vorgekauten Berichten, all dies kann gemeinsames Theaterspielen leisten – und am Ende unvergessliche Freundschaften.
Falls die Gruppe dies möchte, werden wir außerdem eine Abschlussaufführung veranstalten und unsere Tätigkeiten so einer noch größeren Gruppe vorstellen.
Herzlich Willkommen!
Wenn sich hier jemand angesprochen fühlt, neugierig wurde, sei sie/er herzlichst zu einem unserer Treffen eingeladen:
Das Projekt startet am 20.10 um 15:00 in der Blumauergasse 24, U2 Taborstraße. Die Termine finden alle zwei Wochen statt. Kosten tut es freilich nur Zeit oder eine freiwillige Spende, wir werden bis 17:00 improvisieren. Auch ab dem ersten Treffen kann man/frau noch zu uns stoßen, Treffen finden jede zweite Woche statt. Je buntgemischter die Gruppe wird, desto besser, die technische Zeichnerin aus Simmering und der Kellner aus Brigittenau sollen einander ebenso kennenlernen wie Mohammed aus Somalia Ilse aus dem Waldviertel.
Gerne auch weitersagen!
Projektstandort: Blumauergasse 24, 1020 Wien, Österreich
Letztes Treffen
Nach einem erfolglosen Treffen, das kurzerhand zu einem Spaziergang umfunktioniert wurde, da einfach zu wenige Leute da waren, fand am 26.1 das wirkliche letzte Treffen mit ganzen neun Menschen statt. Von Meerestieren über Knastgeschichten und einer Menge Parties zu vielen Fata Morganas in der Wüste spielten wir die Welt vo B bis Y durch. Das A und Z des Nachmittages waren die tollen Geschichten, die diesmal wirklich Handlung erkennen ließen und uns alle fesselten. Es war ein wunderbares letztes Mal - Danke an alle Beteiligten!!!
Bild: Gebannte ZuschauerInnen...
5. Treffen
Zu zehnt hatten wir erstmal irre viel Spass beim ABC-Nachformen! So gut aufgewärmt machten wir mit Tönen und Bewegungen Maschinen aus uns um dann aber später wieder als Menschen das Österreichische Schneuzproblem und vietnamesischen Schlappenklau und vieles mehr nachzuspielen!
Nach der Weihnachtspause gehts hoffentlich mit guten Vorsätzen weiter...
4. Treffen
Das 4. Treffen verlief wieder etwas ruhiger, mit etwa 9 Verspielten. Wir feierten Silvester in Afghanistan, im Kongo und in Deutschland und bereisten diese Länder in Geräuschekreis. Ein paar neue Gesichter waren auch dabei und wir lernten neues über die schon bekannten.
3. Treffen
Über 15 Theaterlustige fanden sich am 17.11 in der Blumauergasse ein! In Sesselkreisen tauschten wir Geschichten aus und spielten die lustigsten/interessantesten nach. Dann veranstalteten wir Parties und ließen die Spielenden unterschiedliche Meinungen voneinander haben - Gefühlsverwirrung und Lachmuskelkater pur war die Folge. Die Gruppe war diesmal sehr vielfältig und es war wunderschön anzusehen, wie sich die TeilnehmerInnen näher kamen und Szenen aus ihrem Leben auspackten.
Abbildung: Fingerakrobatik beim angeregten Erzählen
2 Treffen
Beim zweiten Treffen am 3.11 waren wir wieder zu neunt und auch ein paar neue Gesichter probierten sich aus, als Flugzeug, zerstrittene Verwandte oder U-BahnfahrerInnen. Dieses Mal schien die Motivation sogar noch etwas gestiegen zu sein – es mangelte nie an Freiwilligen für Szenen oder Ideen und verspielte Strömungen von Gruppendynamik bahnten sich ihren Weg auf die Bühne. Wir bauten gemeinsam Bilder – als LadendiebInnen, Kasse, VerkäuferInnen und Ware, erzählten uns gegenseitig Geschichten, die wir im Alltag erlebt hatten und spielten sie nach, führen einander blind im Raum herum und lernten so, uns etwas fallen zu lassen.
Bild 3: Dynamische Szene mit Andi im Mittelpunkt