Kinderspielplatz Traiskirchen

UN-Konvention über die Rechte des Kindes Artikel 31

1. Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit an, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung sowie auf freie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben.

2. Die Vertragsstaaten achten und fördern das Recht des Kindes auf volle Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben und fördern die Bereitstellung geeigneter und gleicher Möglichkeiten für die kulturelle und künstlerische Betätigung sowie für aktive Erholung und Freizeitbeschäftigung.

MOTIVATION

Die aufgrund von Überbelegung, aus Mangel an Ressourcen und politischem Willen entstandenen, besorgniserregenden humanitären Zustände im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen im Sommer 2015 werden vermutlich ausreichend bekannt sein. Auch wenn sich die Lage in Traiskirchen aufgrund der Verteilung der Flüchtlinge auf andere Quartiere derzeit etwas entspannt hat, muss trotzdem hervorgestrichen werden, dass Kinder, die sehr wahrscheinlich traumatische Ereignisse erlebt haben, ohne angemessene Betreuung oder Beschäftigung den Großteil ihrer Zeit in Traiskirchen sich selbst überlassen sind. Gespielt wurde im Sommer 2015 aus Ermangelung kindgerechter Spielflächen auf dem Gehsteig, auf der Straße und in Verkehrsinseln. Das ist unzumutbar, das ist eine Schande und zudem nicht im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention Artikel 27, Artikel 31 und des BVG über die Rechte von Kindern Artikel 1.

PLANUNG

Im Interesse der Kinder, die heute und in Zukunft in Traiskirchen untergebracht sind, ist es wünschenswert, einen zeitgemäßen Kinderspielplatz für das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen zu schaffen, der mit einer geringen Anzahl an geeigneten Spielgeräten und einer entsprechenden Freiflächengestaltung ein lebendiges und liebevolles, ein spannendes und attraktives Spielplatzprojekt darstellt.

Ein fliegender, farbenfroher Vogel dient als Grundform für den VOGELspielplatz Traiskirchen. Durch diese starke Symbolik sollen Assoziationen mit Freiheit und Friedenstaube bei BetrachterIn und NutzerIn geweckt werden. Die Abstraktion auf klar definierte geometrische Elemente - der Vogel setzt sich ausschließlich aus Dreiecken und Rauten zusammen - lässt den beabsichtigten Eindruck eines Origamikunstwerks entstehen.

Bewusst wurde das symbolträchtige, plakative Motiv des Vogels gewählt, um unmissverständlich und breitenwirksam eine architektonische und sozialpolitische Aussage zu treffen und ein Höchstmaß an Wiedererkennungswert zu schaffen.

Die Grundfläche gliedert sich in vier Bereiche, welche in den Farben Cyan, Magenta, Gelb und Weiß gehalten sind. Jede Fläche ist mit Spielgeräten ausgestattet und erfüllt unterschiedliche Funktionen.

Durch dieses vielfältige Angebot an Spielmöglichkeiten, welches der VOGELspielplatz Traiskirchen bietet, soll sozialer Zusammenhalt, Durchmischung und Kommunikation bei den AsylwerberInnen verschiedener Altersgruppen gefördert werden. Zudem können gerade bei Jugendlichen aufgestaute Aggressionen und Frustration durch sportliche Betätigung auf sanfte und sinnvolle Art abgebaut werden. Abseits der Spielflächen sind Sitzmöglichkeiten für Eltern oder Begleitpersonen vorgesehen.

Ausführliche Projektinformationen und Planungsunterlagen sind in der Projektmappe (siehe Dateien: „Projektmappe_Kinderspielplatz_TRK“, Stand 14.11. 2015) und auf www.vogelspielplatz.com zu finden.

DURCHFÜHRUNG

Durch die tatkräftige Unterstützung der Spielgerätehersteller Spielort, Berliner Seilfabrik und HWK sowie der Baufirma Teerag-Asdag (Porr) ist eine rasche und professionelle Umsetzung sicher gestellt. Laut Auskunft der Spielgerätehersteller (Grobkostenschätzung siehe: Dateien „Budgetblatt“) belaufen sich die Projektkosten auf ca. 85.000 Euro (Material- und Errichtungskosten). Gut die Hälfte der Kosten wird von den Spielgeräteherstellern sowie der Baufirma übernommen, für den verbleibenden Restbetrag werden derzeit Sponsoren gesucht. Sämtliche Planungsleistungen werden von architektur2000. unentgeltlich durchgeführt. architektur 2000. versteht sich als Planungskollektiv und wurde von der Architektin Catherine Schütze, DI und dem Architekten Christoph Lindner, DI im Herbst 2014 als freischaffendes Architekturbüro mit dem Grundsatz „Die Architektur ist durch eine konkrete Aufgabenstellung immer an einen Zweck gebunden, das „Schöne“ ist gleichzeitig und direkt stets Dienstleistung am Menschen." [Zitat: Margarete Schütte-Lihotzky] gegründet.

In sehr guter und konstruktiver Zusammenarbeit mit dem BMI (Erstaufnahmezentrum Traiskirchen) wurden, nach mehrmaliger Begehung des Geländes, drei in Frage kommende Bauplätze festgelegt. Die endgültige Entscheidung über die Lage des Bauplatzes am Gelände Erstaufnahmezentrum Traiskirchen wird in einem Koordinationstreffen (voraussichtlich Februar 2016) mit allen Projektbeteiligten getroffen.

Aufgrund der Witterungsverhältnisse (Bodenbelagsarbeiten müssen durchgehend frostfrei durchgeführt werden) kann erst im Frühjahr 2016 mit den Bauarbeiten begonnen werden. (Projektzeitplan siehe: Dateien „Projektzeitplan_Kinderspielplatz_TRK“)

AUSBLICK

Traiskirchen stellt mit diesem Prototyp des VOGELspielplatzes einen Ausgangspunkt für ein langfristiges, österreichweites, solidarisches Spielplatzprojekt dar. Bei Bedarf kann an jedem Ort, an dem neue Flüchtlingsquartiere geschaffen werden, ein VOGELspielplatz „angebaut“ werden. Diesbezügliche Gespräche mit einer Einrichtung (Caritas), die sich mit der Beschaffung von Flüchtlingsunterkünften beschäftigt, haben bereits stattgefunden und eine Zusammenarbeit in der Standortwahl für zukünftige VOGELspielplätze wird angestrebt. Durch die Symbolträchtigkeit des Vogels ist ein hoher Wiedererkennungswert gegeben und die Summe aller VOGELspielplätze wird vom kollektiven Gedächtnis der Öffentlichkeit als VOGELschwarm wahrgenommen. Das Projekt soll in seiner Gesamtheit internationale Vorbildwirkung übernehmen.

Sollte sich abzeichnen, dass das Finanzierungsziel für den Kinderspielplatz Traiskirchen überschritten wird, werden alle weiteren Spenden zur Finanzierung von weiteren VOGELspielplätzen (Folgeprojekte) herangezogen und diese rechtzeitig auf www.respekt.net als neue, eigenständige Crowdfunding Projekte eingereicht. Details und Links zu Folgeprojekten gegebenenfalls auf www.vogelspielplatz.com.

Weiterführende Links:

www.vogelspielplatz.com

www.facebook.com/vogelspielplatz