Bildung & Ausbildung

Empowerment-Baustelle am Hofkollektiv Wieserhoisl zweite Runde

14 Unterstützer:innen

Gemeinsam das Gäst*innenhaus renovieren - yes!

1649 €
100,08%
finanziert
€ 1.648
Budget
Projektumsetzung: 01.05.2017 - 30.10.2017
Website:
Land/Region: Österreich/Steiermark
Social Media:
Status: abgeschlossen
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Abschlußbericht

Die letzten 7 Wochen wurde hier am Hof zusammen gebaut, gelernt, gearbeitet, gekocht, geerntet und vor allem gelebt. Viel neues ist entstanden.

Jeden Morgen haben wir uns zur Baubesprechung getroffen und nach einem Tag Arbeit (am Dach, in der Küche oder im Garten) gab es dann noch eine Reflexionrunde am Abend, wo nicht nur der Austausch der Tagesaktivitäten Platz hatte, sondern auch die Befindlichkeiten und falls nötig, Unstimmigkeiten. Dadurch war das Gruppengefüge sehr intensiv und das Miteinander stark.

Zuerst musste das alte Dach bis auf die Innenverschalung abgetragen werden. Dabei kam nicht nur schönes zu Vorschein. Vor allem das Entfernen der alten Steinwoll-Dämmung hatte es in sich...
Nachdem das Dach freigelegt worden ist, kamen auch die ersten Problemstellen bei tragendenden Balken zum Vorschein. Dadurch war es immerhin möglich, tiefer in die Zimmerei-Arbeit einzutauchen und sich der kniffligen Herausforderung zu stellen.

Nachdem das alte Dach abgebaut worden ist, konnten wir mit dem Wiederaufbau beginnen. Zuerst die Dampfbremse, dann die Dämmung, darauf die Schalung, die Unterspanbahn und die Dachlattung. Hier stehen wir im Moment. Im Herbst werden dann noch die Dachfenster eingebaut und das Dach gedeckt.


Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?

Wir haben uns in einer großen Gruppe hier am Hof zusammen organisiert. Alle Hürden und Hindernisse, die uns über den Weg gelaufen sind, haben wir gemeistert. Alle unsere Entscheidungen haben wir im Konsens getroffen und weiter an basisdemokratischen Entscheidungsformen gebastelt. Die Baustelle war ein offener Raum zu lernen und lehren und viele, vor allem weiblich sozialisierte Menschen, konnten ihren baulichen Fähigkeiten ausweiten.


Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?

Alle Teilnehmenden waren begeistert und werden auch die Baustelle im Herbst, wo das Dach zu Ende gebracht wird, weiter mittragen.

Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?

Wir haben, durch das Alter des Daches mehr für Materialen ausgegeben als gedacht. Von dem von dieser Respekt-Runde eingebrachten Geld konnten wir Schalungsbretter und Dachlatten bezahlen.

Downloads

Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?

Worum geht es in dem Projekt?

Gemeinsam mit dem Bausyndikat (http://bausyndikat.blogsport.de)– ein Baukollektiv aus Deutschland wird am Hofkollektiv Wieserhoisl das Gästehaus (Buschenschank) renoviert.

Ein neues Dach, endlich Isolierung für die kalten Monate, ein neuer Ofen und Reperaturen hier und da sollen unser Gästehaus zu einem gemütlichen Freiraum machen. Das Dach ist nämlich so kaputt dass Reperaturen sowieso dringend nötig sind. Das Gästehaus diente und dient unter anderem politischen und künstlerischen Gruppen als Seminar- und Übernachtungshaus, das sie für freie Spende nutzen können. Ansonsten werden dort Feste gefeiert, Kindercamps abgehalten, Treffen und Veranstaltungen organisiert und im Alltag Gäste einquartiert. Unsere Gäste (und davon gibt’s viele) haben dadurch die Möglichkeit bei uns zu sein, hier zu lernen und das kollektive Leben kennenzulernen. Oder einfach nur Zeit fernab von Aktivismus, Stadt und Alltag bei uns zu verbringen. Manche schrieben auch an Masterarbeiten oder Büchern hier.

Die Dachbaustelle ist ein offener Lernort. Menschen die lernen wollen, können mit uns bauen und auch erleben wie es ist kollektiv zu arbeiten und zu leben.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Wir sind gerade dabei, die Materialkosten durch Spenden und Gebrauchtes möglichst gering zu halten. Trotzdem kommen wir um manches (wie ein sicheres Gerüst) einfach nicht herum. Die Leute vom Bausyndikat arbeiten mit uns gemeinsam, ohne von uns bezahlt werden zu wollen.

Das Geld aus der Kampagne wird daher verwendet für:

50% Materialien

50% Verpflegung

 

Diese Kampage ist Teil unserer Finanzierungsumsetzung und ein wichtiger Beitrag in der Umsetzung unseres Vorhabens.

Hintergrund zum Wieserhoisl

Das Hofkollektiv Wieserhoisl wurde 2006 gegründet und wir derzeit von einer relativ konstanten Gruppe belebt. Zur Zeit sind das 6 Erwachsene und 3 Kinder.

Wir arbeiten daran, Hirachien innerhalb der Gruppe aufzulösen und treffen wichtige Entscheidungen im Konsens.

Wir nutzen das kollektive Leben auch dafür, unsere geschlechtlichen Prägungen zu hinterfragen und einen Umgang miteinander zu finden, der sich nicht an den vorgegebenen Rollen orientiert. Das Wieserhoisl soll auch ein Ort sein, an dem sich Menschen, die Geschlechtergrenzen überschreiten, willkommen fühlen.

Wir betreiben kleinbäuerliche Landwirtschaft und sind biologisch zertifiziert. Wir sehen den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und die Kreislaufwirtschaft sowie die Erhaltung der Sorten- und Artenvielfalt von Gemüse, Obst, Kräutern und Nutztieren als die Grundlage für eine gesunde und krisensichere Lebensmittelproduktion.

Teil unseres Alltagslebens ist eine gemeinsame, solidarische Ökonomie. Alle Einnahmen und Ausgaben laufen über die Gemeinschaftskasse.

Wir sehen uns als Teil einer weltweiten Bewegung von Höfen, Initiativen und Projekten die sich für ein gutes Leben für alle einsetzen. Das bedeutet für uns unter anderem ein Loslösen von kapitalistischen Zwängen und den Aufbau solidarischer und ökologischer Lebens- und Wirtschaftsformen.

Der Hof ist zurzeit in Privatbesitz und wir pachten ihn seit 10 Jahren. Unser Ziel ist es, dass der Hof langfristig gemeinschaftlich und gemeinnützig bewirtschaftet wird. Dafür ist es nötig, ihn bald als Verein oder Stiftung zu erwerben, wofür uns aber noch das Geld fehlt.

Konkretes Projekt

Das Projekt für das wir um Finanzierung einreichen ist eines der Teilziele zur langfristigen zur Verfügungstellung von Infrastruktur, Grund und Boden für Projekte, Menschen und Gruppen.

Im Mai und Juni diesen Jahres wird ein Baukollektiv, das Bausyndikat aus dem Wendland zu uns kommen um gemeinsam das Gästehaus auszubauen und das Dach zu sanieren. Dabei geht es darum die Infrastruktur für Gäst*innen, Freund*innen und Gruppen die diesen Raum für freie Spende nutzen wollen zu sanieren, ihn wintertauglich und beheizbar zu machen sowie Sanitäranlagen einzubauen.

Es geht aber nicht nur um die Arbeit an sich. Das ganze ist eine Lehr- und Lernbaustelle, zu der wir öffentlich einladen um auch außerschulisches Lernen zu ermöglichen. Vor allem Frauen* sollen dazu ermutigt werden sich in die Technik zu wagen.

Deshalb ist auch ein Zeitraum von 4-6 Wochen geplant. Damit wir am Hof gemeinsam leben, arbeiten, uns austauschen und voneinander lernen können.

Die Baustelle wird als Lehrbaustelle eingerichtet. Das bedeutet die Arbeit wird immer wieder so neu verteilt das alle Beteiligten die Möglichkeit haben in der Zimmerei, Dachdeckerei, Installation, Elektrik und Landwirtschaft zu lernen.

Jeden Morgen wird ein Plenum abgehalten an dem festgestellt wird was die Ziele und Notwendigkeiten des Tages sind. Dazu gehören genauso der Haushalt, die Kinder und das Wohlbefinden.

Das Projekt soll jenen zugute kommen die sich für die oben genannten Berufe interessieren und sich Wissen und Fähigkeiten aneignen wollen aber aus verschiedenen Gründen (Herkunft, Gender…) bisher nicht die Möglichkeit hatten dies zu tun. Ausserdem trägt es zur Vernetzung von Kollektiven bei und damit zur Vision des Hofkollektives Wieserhoisl ein Netzwerk an freien Orten zu bauen.

Ein Ziel des Bausyndikats

Wir wollen uns Lernen wieder aneignen und Wissen nicht länger als Macht- und Hierarchiebildendes Mittel, sondern als Mittel zur Selbstermächtigung begreifen. Wir wollen eine Gesellschaft, in der alle Raum haben und positionieren uns klar gegen alle Formen von Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Homophobie, Fremdenfeindlichkeit und anderen Ausgrenzungen. Wir wollen allen Menschen die Möglichkeit geben, zu lernen, auf die eigene Art und Weise, im eigenen Tempo und vorallem mit und nicht gegeneinander.

Projektstandort: Warnblickweg 32, 8530 Deutschlandsberg, Österreich

Finanzierungsziel:
€ 1.500,-
Abwicklungsgebühr:
€ 148,-
Crowdfunding-Summe:
€ 1.648,-

Katharina Kovacic
vor 7 Jahren
Anonyme Spende
vor 7 Jahren
 Verein Respekt.net
vor 7 Jahren
Vera Scheiber
vor 7 Jahren
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Nadine Mittermüller
vor 7 Jahren
Franz Christian Brandstätter
vor 7 Jahren
Anonyme Spende
vor 7 Jahren