Gleichberechtigung & Frauenrechte

Unterstütze traumatisierte Frauen! - Creating soul food for thought

21 Unterstützer:innen

Gemeinsames Kochen verbindet! Deswegen wollen wir Betroffenen von Frauenhandel und Gewalt eine Möglichkeit bieten, sich beim Kochen kulturell untereinander auszutauschen.

698 €
69,35%
finanziert
€ 1.007
Budget
Projektumsetzung: 12.02.2019 - 14.03.2019
Website: footprint.or.at
Land/Region: Österreich/Wien
Social Media:
Status: abgeschlossen
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Abschlußbericht

Die Idee, ein interkulturelles Kochprojekt gemeinsam mit unseren Klient*innen umzusetzen, bestand bereits seit geraumer Zeit. Möglich war uns dies jedoch erst nach dem Umzug in neue Räumlichkeiten zu Beginn dieses Jahres, da wir hier erstmalig eine Küche zur Verfügung hatten. Der Wunsch gemeinsam zu kochen wurde auch des Öfteren von unseren Klient*innen geäußert und so entstand schließlich unser interkulturelles Kochprojekt „Creating Sould Food for Thought“. Ziel war es, Frauen unterschiedlicher Herkunftsländer durch das gemeinsame Kochen zusammenzubringen, ihnen in lockerer Atmosphäre das Deutschsprechen zu erleichtern und das gegenseitige kulturelle Verständnis zu fördern. Dazu wurden die Teilnehmer*innen eingeladen, ihre Lieblingsrezepte in die Vereinsküche mitzubringen. Pro Termin haben zwei bis drei Klient*innen ein Rezept mitgebracht. Sie waren dann jeweils auch für die Leitung des Kochprozesses zuständig, wobei die anderen Teilnehmer*innen sie dabei unterstützten. Somit förderte das Projekt nicht nur gegenseitigen Austausch und Verständnis, sondern trug auch dazu bei, unsere Klient*innen in ihrer Selbstwirksamkeit zu bestärken.

Da die Spendenkampagne zum Zeitpunkt der Projektumsetzung noch im Gange war und es nicht abzusehen war, ob die Finanzierungsschwelle erreicht werden würde, haben wir uns dazu entschlossen, veranschlagte Kosten zu kürzen. Durch die Senkung der Projektkosten und die großzügige Spende vom BioHof Adamah war es uns möglich, das Projekt trotz der möglicherweise fehlenden Finanzierung umzusetzen. Nachdem die Finanzierungsschwelle doch erreicht wurde, konnte das Projekt, nach Absprache mit Respekt.net, in die zweite Runde gehen. Dies ermöglichte es uns auch, das zuvor gedruckte Rezeptbuch um vier Rezepte zu erweitern.

Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?

Zielgruppe des Projektes waren Betroffene von Frauenhandel und Gewalt, wobei sich das Projekt primär an bereits bestehende Klient*innen des Vereins richtete. Wie bei allen Angeboten des Vereins FOOTPRINT war es uns auch wichtig, dass bei diesem Projekt die Kinder der Klient*innen jederzeit willkommen waren, weshalb wir auch für jeden Termin ehrenamtliche Kinderbetreuer*innen organisierten. Insgesamt konnten so 25 Betroffene am interkulturellen Kochprojekt teilnehmen. Gekocht wurden dabei 13 verschiedene Gerichte.

Ziel des Projektes war es, die Teilnehmer*innen darin zu bestärken Eigeninitiative zu ergreifen und Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu haben. Das Anleiten eines Kochprozesses ermöglichte es, Hierarchien und Rollen zwischen „Betreuer*innen“ und „Klient*innen“ aufzubrechen. Alle bewegten sich auf einer Ebene, auf der in wertschätzender Art und Weise voneinander gelernt werden konnte. Außerdem war es uns wichtig zu vermitteln, dass kulturelle Vielfalt ein wesentlicher Bestandteil des Lebens in Österreich und ein gegenseitiger Austausch bereichernd sind. Das Projekt sollte außerdem dazu beitragen, das Gemeinschaftsgefühl unter den Teilnehmer*innen zu stärken, sowie die Solidarität untereinander zu fördern. An einer spontanen Geburtstagsfeier für die Tochter einer Teilnehmerin mit selbstgebackener Torte, Gesang und Tanz, lässt sich auch erkennen, dass durch das Kochprojekt eine freundschaftliche Atmosphäre geschaffen werden konnte.

Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?

 

Die Reaktionen der breiten Öffentlichkeit auf unser Kochprojekt waren durchwegs positiv. Mit unserer Projektidee konnten wir sogar den BioHof Adamah als Sponsor gewinnen. Dieser sendete uns großzügiger Weise für jeden Kochtermin eine Box mit diversen Zutaten zu. Außerdem freuen wir uns sehr über die Veröffentlichung eines der Rezepte, das im Zuge des Kochprojektes gekocht wurde, in deren Zeitschrift „Rezepte & Neues“, welches in der Kalenderwoche 29 erschien.

BioHof Adamah_Rezepte & Neues_KW 29_15.07.2019-21.07.2019

Auch von den Klient*innen selbst wurde das Projekt durchgehend positiv bewertet. Insgesamt lässt sich sagen, dass alle Teilnehmer*innen sehr viel Einsatz gezeigt haben und hochmotiviert waren. Sie brachten selbst spezielle Küchengeräte mit oder brachten der Gruppe Tricks, wie z.B. das Schärfen von Messern am Tellerboden, bei. Es herrschte immer eine gelöste und fröhliche Stimmung und alle haben nicht nur gemeinsam gekocht, sondern auch am Ende dabei geholfen aufzuräumen. Als schließlich die Rezeptbücher ausgeteilt wurden, äußerten die Teilnehmer*innen, dass sie sehr stolz waren, Teil des Kochprojekts gewesen zu sein und sich auch in Zukunft wünschen würden, hin und wieder gemeinsam zu kochen.

 

Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?

 

Das gespendete Geld ermöglichte es uns, ein Projekt zu realisieren, das sowohl von den Klient*innen, als auch Mitarbeiter*innen schon lange gewünscht war, jedoch leider in der regulären Vereinsarbeit aufgrund finanzieller Engpässe nicht realisiert werden konnte. Von den Spendengeldern wurden somit Lebensmittel und Getränke, sowie der Druck eines Rezeptbuches bezahlt.

 

Eine ausführliche Kostenaufstellung ist beigelegt.

 

Downloads

Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?

Worum geht es in dem Projekt?

Fast alle der von Frauenhandel und/oder Gewalt betroffenen Frauen, die zu uns in den Verein FOOTPRINT kommen, haben einen Migrationshintergrund. Durch diese Ausgangslage sind sie traumatisiert und in der Gesellschaft isoliert. Das führt außerdem dazu, dass sie im Alltag kaum Deutsch sprechen und die Integration in die österreichische Gesellschaft somit schwer fällt. Die betroffenen Frauen haben wenig finanzielle Mittel und sind auf kostenlose Angebote angewiesen.

Mit unserem Projekt wollen wir dieser Isolierung entgegenwirken und Frauen aus verschiedensten Kulturen beim gemeinsamen Kochen zusammenbringen. In dieser lockeren Atmosphäre erleichtern wir den Frauen das Deutschsprechen. Im Zuge des Projekts gestalten wir mit ihnen ein kleines Rezeptbuch, das bei Veranstaltungen des Trägervereins auch Anderen zugänglich gemacht wird. 

Das Projekt wird vom Verein FOOTPRINT - Betreuung, Freiraum und Integration für Betroffene von Frauenhandel getragen. Durch den Einkauf der Kochzutaten sowie den Druck des Rezeptbuches entstehen Unkosten. 

Da sich der Verein nur über Spenden finanziert, brauchen wir für die Finanzierung des Projekts Eure Hilfe!

 

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Mittelverwendung Finanzierungsschwelle

Kochzutaten: 6€ pro Person pro Termin für zwei Gerichte, 10 Personen, 4 Termine = 6*10*4 = 240€

 

Getränke: 25L Mineralwasser, 10L Apfelsaft, 2 Packungen Tee = 15€+20€+5€ = 40€

Druck Rezeptbuch: 100 Exemplare, 16 Seiten, A5, Bilderdruckpapier, in Farbe = 355€

240€+40€+355€ = 635€

 

Mittelverwendung Finanzierungsziel:

Kochzutaten: 6€ pro Person pro Termin für zwei Gerichte, 10 Personen, 4 Termine = 6*10*4 = 240€

 

Getränke: 25L Mineralwasser, 10L Apfelsaft, 2 Packungen Tee = 15€+20€+5€ = 40€

Druck Rezeptbuch: 100 Exemplare, 16 Seiten, A5, Bilderdruckpapier, in Farbe = 355€

Honorar für Kinderbetreuung: 10€/ Std/ Person, 2 Personen. 1 Vortermin à 2 Std., 4 Kochtermine à 3 Stunden = 14 Std * 20€ = 280€

240€+40€+355€+280€ = 915€

 

 

Ausgangslage

Viele unserer Klientinnen haben einen Migrationshintergrund, zudem haben sie entweder auf der Flucht Erfahrungen mit Gewalt gemacht, sind als Opfer von Menschenhandel nach Österreich gelangt oder haben in anderer Form Gewalt erlebt. Dadurch haben alle Traumata erfahren. Im Vereinsalltag sehen wir, dass die Frauen oft in ihren ethnischen Gruppen bleiben und wenig in Kontakt mit Frauen anderer Hintergründe treten. Das führt dazu, dass sie teilweise wenig Deutsch sprechen und vermutlich nicht viel Kenntnis über andere Kulturen besitzen. Das gegenseitige Verständnis füreinander kann aber nur durch Wissen über die andere Kultur entstehen. Außerdem haben viele der Klientinnen Kinder oder arbeiten nicht, und sind daher zum Teil in der österreichischen Gesellschaft isoliert

Die meisten der Klientinnen sind zudem beispielsweise aufgrund einer fehlenden Arbeitserlaubnis finanziell in Notlagen und verfügen eventuell nicht über Methoden um z.B. beim Lebensmitteleinkauf Geld zu sparen. Zwar kommen die Klientinnen bereits bei den Deutschkursen, Workshops und anderen Veranstaltungen und Angeboten des Vereins zusammen, jedoch ist auch hier oft eine „Grüppchenbildung“ zu beobachten, und die Frauen kommunizieren viel in ihren Muttersprachen. Daher haben wir uns entschlossen, ein Projekt mit besonderem Augenmerk auf Interkulturalität zu gestalten.

 

Methoden

Die Interkulturalität soll dazu beitragen, die Deutschkenntnisse der Frauen zu erweitern und zur Anwendung der deutschen Sprache anzuregen, indem an jedem Kochtermin zwei Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern Rezepte bereitstellen und die Koordinierung des Kochprozesses übernehmen. Weiterhin soll dadurch ein Austausch zwischen den Kulturen ermöglicht und gefördert werden, indem die Teilnehmerinnen Gerichte und (Ess-)Kulturen der anderen Frauen kennenlernen. Auch die österreichische Kultur und Esskultur soll hier nähergebracht werden, indem auch österreichische oder Wiener Gerichte gemeinsam gekocht werden.

Das Zusammenkommen der Frauen beim Kochen soll ihrer Isolation entgegenwirken, indem es ihnen ein Gefühl von Gemeinschaft gibt und sie ihre Selbstwirksamkeit besser spüren lässt. Durch das gemeinsame Einkaufen mit den Anleiterinnen vor den Kochterminen sollen Methoden zum preisgünstigen Einkaufen erarbeitet werden, die von den Teilnehmerinnen auch später in ihrem Alltag angewendet werden können.

 

 

Genauer Projektablauf

Das Projekt besteht aus vier Terminen sowie einem Vortermin. Im Vorfeld werben wir im Verein für das Projekt. Acht bis maximal zehn interessierte Klientinnen können dann zum Vortermin zusammenkommen, bei dem der Projektverlauf mit den Teilnehmerinnen besprochen und gemeinsam das weitere Vorgehen geplant wird. Wir achten hier besonders darauf, dass die Teilnehmerinnen eigene Vorschläge bezüglich Auswahl der Gerichte und Planung der Einkäufe einbringen können. Beim Vortermin werden die Kernkochteams von zwei Frauen pro Termin festgelegt. Es wird geplant, an welchem Termin was gekocht wird, und vereinbart, wann die Frauen die jeweiligen Rezepte mitbringen. Weiterhin wird der gemeinsame Einkaufstermin ausgemacht. Zudem werden beim Vortermin gemeinsam Regeln für die Gruppe erarbeitet, z.B. dass nach dem Kochen gemeinsam aufgeräumt wird, auch werden Rahmenbedingungen bezüglich Allergien, Unverträglichkeiten und Optionen wie vegetarische oder halal Varianten geklärt.

Vor jedem Kochtermin kauft das Vereinsteam mit den beiden zuständigen Frauen die nötigen Zutaten ein, es wird erfragt, ob die zuständige Teilnehmerin für ein Gericht für spezielle Zutaten (z.B. Gewürze) selber sorgen möchte. Bei den Kochterminen selber wird gemeinsam vorbereitet, gekocht, gegessen und aufgeräumt. 

Aus allen gesammelten Rezepten wird ein Rezeptbuch vom Vereinsteam und den Frauen verfasst. Die Teilnehmerinnen tragen die Rezepte bei und machen Fotos von den Gerichten. Dies wird den Teilnehmerinnen am Ende des Projekts überreicht, damit die Frauen eine nachhaltige Erinnerung an die interkulturelle Erfahrung bekommen. Die Rezeptbücher werden auch den anderen Klientinnen und weiteren Interessierten, z.B. im Rahmen von Events des Vereins, zugänglich gemacht.

 

 

Ziele

Unser Ziel ist es, dass die Teilnehmerinnen mit einer schönen Erfahrung, mehr Deutschkenntnissen, einem gestärkten Selbstwertgefühl und einem Gefühl der Gruppenzugehörigkeit aus unserem Projekt herauskommen.

Durch die besseren Deutschkenntnisse und das erhöhte Selbstbewusstsein sollen die Frauen im österreichischen Alltag besser zurechtkommen, und bei ihrem Prozess, sich als Teil der multikulturellen österreichischen Gesellschaft zu fühlen, soll erleichtert werden. Davon profitieren nicht nur die Teilnehmerinnen selber, sondern natürlich auch ihr Lebensumfeld.

Der Mehrwert für die österreichische Gesellschaft wird vom Projekt außerdem erreicht, indem das entstandene Rezeptbuch bei Veranstaltungen des Vereins FOOTPRINT verkauft wird und somit auch das interkulturelle Verständnis der österreichischen Gesellschaft erhöht.

 

Die zwei Projektinitiatorinnen sind Studierende der Internationalen Sozialen Arbeit und Praktikantinnen bei FOOTPRINT. Seit vier Monaten sind sie im Verein tätig, leiten Deutschkurse und betreuen die Klientinnen auch in anderen Projekten des Vereins. Wir möchten dieses Projekt mit den Frauen zusammen verwirklichen und ihnen dabei ein großes Mitspracherecht geben. Das Team des Vereins steht hinter dem Projekt.

Projektstandort: , , Österreich

Finanzierungsziel:
€ 915,-
Abwicklungsgebühr:
€ 92,-
Crowdfunding-Summe:
€ 1.007,-
Finanzierungsschwelle:
€ 635,-

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