Bildung & Ausbildung

Pflichtschulabschluss bei PROSA für minderjährige Asylwerber*innen

81 Unterstützer:innen

Wegen Covid-19 verlassen noch mehr minderjährige Asylwerber*innen die Pflichtschule ohne positiven Abschluß und ohne passendes Folgeangebot. Dieses Folgeangebot wollen wir mit PROSA schaffen!

10477 €
86,12%
finanziert
€ 12.165
Budget
APC-HELP
Kooperation mit:
APC-HELP
Projektumsetzung: 01.09.2021 - 28.02.2022
Land/Region: Österreich/Wien
Social Media:
Status: abgeschlossen
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Abschlußbericht

Die letzten beiden Jahren war der Schulalltag bei PROSA von der Pandemie geprägt. Wir konnten unser Angebot jedoch erhalten und konnten dank der Unterstützung von respekt.net, apc-help und vielen Spender:innen, unser Angebot sogar ausbauen. Im Jahr 2022 waren insgesamt über 60 Schüler:innen täglich bei PROSA, sechs davon konnten wir über das Crowdfunding finanzieren. Dementsprechend haben wir auch die Sozialarbeit ausgebaut und versucht durch vielfältige Maßnahmen die Komplikationen die durch Covid 19 entstanden sind abzufedern.

Wir konnten durch hybride Lernformate große Teile unserer Bildungsarbeit fortsetzen und allen Lernenden die Unterstützung geben die sie notwendig hatten um erfolgreich ihren Pflichtschulabschluss nach zu holen.

Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?

Bildung ist ein elementares Menschenrecht, das allen Menschen zugänglich sein muss. Zurzeit sit jungen Menschen mit Fluchterfahrung in Österreich der Zugang hierzu strukturell erschwert bis verunmöglicht. Mit PROSA - Projekt Schule für alle! ermöglichen wir geflüchteten Jugendlichen während oder nach ihrem Asylverfahren einen Pflichtschulabschlusskurs und die damit verbundene formale Qualifikation nach Absolvierung und Ablegung der Prüfungen an einer öffentlichen Schule. Das Pflichtschulabschlusszeugnis ist Voraussetzung für viele weiterführende Bildungsangebote, aber auch für den Einstieg in einen Lehrberug essentiell. 

Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?

Die Reaktionen auf PROSA - Projekt Schule für alle! waren durchwegs positiv. Teilnehmer:innen, Mitarbeiter:innen und Ehrenamtliche Aktivist:innen arbeiten täglich zusammen. PROSA hat 2021, nach 2017 zum zweiten mal den Mig-Award in der Kategorie Bildung gewonnen. 

Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?

Die Mittel wurden für Unterricht, Sozialarbeit bzw. Beratung ausgegeben:

Sozialarbeit: € 5.193,82

Training: € 4.429,70

Insgesamt: € 9.623,52

Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?

Durch unsere Bildungs, Beratungs- und Sozialarbeit ermöglichten wir sechs weiteren Teilnehmer:innen eine Tagesstruktur und eine formale Qualifikation, den Pflichtschulabschluss. Für die meisten Teilnehmer:innen war das der erste regelmäßige Schulbesuch, das erste Zeugnis und die erste formale Anerkennung der Republik Österreich. Durch unser vielfältiges Betreuungsangebot konnte Wohnungslosigkeit verhindert werden, alle Teilnehmer:innen haben ein Ticket für die öffentliche Verkehrsmittel und tappen durch "schwarz-fahren" nicht in die Schuldenfalle. In Falle von akutem Geldmangel unterstützen wir die Teilnehmer:innen finanziell, damit sie sich auf ihren Schulabschluss konzentrieren können.

Über das Projekt

Worum geht es in dem Projekt?

Seit Covid19 melden sich immer mehr minderjährige Asylwerber*innen bei PROSA, die in Österreich die Neue Mittelschule ohne Abschluss verlassen haben und kein Folgeangebot finden. Für diese jungen Menschen gibt es kaum Bildungsangebote, bei denen der Pflichtschulabschluss erreicht werden kann. PROSA schafft mit Ihrer Hilfe ein Schulangebot für 6 Jugendliche und den Ausbau der Schulsozialarbeit.

Das Menschenrecht auf Bildung

Bildung ist ein elementares Menschenrecht, das allen Menschen zugänglich sein muss. Zurzeit ist jungen Menschen mit Fluchterfahrung in Österreich der Zugang hierzu strukturell erschwert bis verunmöglicht. Unser Verein tritt im Rahmen von PROSA – Projekt Schule für alle! dieser Situation mit Initiative entgegen:

Jenen, die von Bildung ausgeschlossen sind, ermöglichen wir täglichen Unterricht, sozialarbeiterische Begleitung, Berufsorientierung und die Vermittlung in weiterführende Angebote oder den Arbeitsmarkt!

PROSA möchte die Inklusion einer vom Ausschluss besonders stark betroffenen Gruppe – junge Menschen mit Fluchterfahrung ab 16 Jahren – in die österreichische Aufnahmegesellschaft fördern.

Gerade in dieser Zeit sind aufgrund der Corona Pandemie marginalisierte Personen verstärkt von Isolation und Ausschluss betroffen.

PROSA ist eine Initiative für eine vielfältige Gesellschaft, in der alle gegenseitig von den Talenten, Fähigkeiten und Ressourcen der anderen profitieren.

PROSA versteht sich als ein Projekt, das die vielfältigen gesellschaftlichen Ausschließungspraxen (Rassismus, Sexismus, Homophobie etc.) in den Blick nimmt und in ihrer intersektionellen Ausprägung behandelt. Dieser Aufgabe nehmen wir von PROSA uns auf einer selbstreflexiven institutionellen und pädagogischen Ebene, in Hinblick auf unsere Zielgruppe und mittels unserer gesellschaftspolitischen Aktivitäten an.

Wir wollen mit PROSA kritisches Denken in der Gesellschaft fördern und durch Empowerment dazu beitragen, dass junge Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Kooperation mit APC-Help

Nachdem sich der Verein APC-Help der Hilfe für benachteiligte Jugendliche verschrieben hat, ist dieses Projekt eine perfekte Kooperationsmöglichkeit.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Training 12.537,-

Administration 1.357,-

Sozialarbeit 11.059,-

Sozialtopf 2.000,-

Miete 200,-

Material 100,-

Das PROSA Prinzip

  1. Unterricht, der auf die Zielgruppe zugeschnitten ist und jedwede Anstrengung unternimmt, um den Jugendlichen eine formale Qualifikation, den Einstieg in die Arbeitswelt und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
  2. Sozialarbeit, die alle Anstrengungen unternimmt, damit unsere Jugendlichen den Kopf frei haben, um lernen zu können. Von psychosozialer Unterstützung, Ticket, Kindergartenplatz hin zu Behördenschreiben oder Wohnungssuche.
  3. Nachbarschafts- und Partizipationsarbeit als Mittel der Teilhabe an der Gesellschaft in der unsere SchülerInnen leben. Isolation ist eines der markantesten Merkmale junger Flüchtlinge in Österreich.

Rassismuskritische Bildungs- und Beratungsarbeit

„Wie wir gelernt haben, hat viel damit zu tun wie wir lehren.“ Von dem ausgehend müssen wir feststellen, dass wir in einer Welt groß geworden sind, die eine Welt der konstruierten Differenz ist, eine Welt die durch ungerechte Entscheidungen von Individuuen und Instititutionen geprägt ist. Sonst wäre „PROSA – Projekt Schule für Alle!“ nie notwendig gewesen. Dem wollen wir mit Initiative begegnen.

Modulares durchlässiges System

Von der Basisbildung über den Pflichtschulabschluss in den Arbeitsmarkt!

Flexibler Stundenplan für heterogene Wissens- und Sprachstände.

Die Schüler*innen von PROSA legen ihre Pflichtschulabschlussprüfung als Externist*innen an einer Neuen Mittelschule in Wien ab. Bei PROSA werden sie in Basisbildungs- und Pflichtschulabschlussvorbereitungskursen vorbereitet. Der Unterricht findet in den Räumlichkeiten des Abendgymnasiums Wien in der Brünner Strasse statt.

Pflichtschulabschlusskurs 1-3 Semester

Die SchülerInnen werden seit Oktober 2012, also sofort nach Erlass des neuen Pflichtschulabschluss-Prüfungsgesetz nach diesem interdisziplinären Curriculum unterrichtet. Dieses Curriculum setzt sich wie folgt zusammen. Die ersten PROSA Absolvent*innen haben im Februar 2014, nach diesem Curriculum bereists abgeschlossen, als die ersten in Österreich. Seither konnten wir über 300 Absolvent*innen verabschieden!

Der Kurs setzt sich wie folgt zusammen:

Vier Pflichtfächer: 

- Deutsch mit Geschichte und Politische Bildung – Kommunikation und Gesellschaft (Modul 1)

- Englisch mit Geografie und Wirtschaftskunde – Globalität und Transkulturalität (Modul 2)

- Mathematik mit Geometrisch Zeichnen (Modul 3)

- Berufsorientierung (Modul 4)

Vier Wahlfächer (zwei davon sind zu wählen):

- Kreativität und Gestaltung (Modul 5)

- Gesundheit und Soziales (Modul 6)

- Natur und Technik (Modul 7)

- Weitere Sprache (Modul 8)

- Kompetenzorientiertes Lernen

Deutsch als Zweitsprache im Fächerunterricht

In den Wahlfächern wird der Unterricht an die Tatsache angepasst, dass alle Teilnehmer*innen Nicht-Deutsch als Erstsprache haben. Wir lernen in allen Fächern Deutsch. Wörter in Zusammenhang zu bringen ist die Herausforderung. Was nutzen Tausend auswendiggelernte Vokabeln, wenn ich meine Meinung nicht artikulieren kann, einen Wunsch oder eine Idee nicht artikulieren kann? Um Ideen zu artikulieren braucht es Anlässe. Diese wollen wir schaffen.

Projektstandort: Brünnerstraße 72, 1210 Wien Kalvarienberggasse 23/HG, Wien, 1210 Wien, Österreich

Finanzierungsziel:
€ 11.059,-
Abwicklungsgebühr:
€ 1.106,-
Crowdfunding-Summe:
€ 12.165,-
Finanzierungsschwelle:
€ 6.200,-
Auszahlungsbetrag Teil 1:
€ 9.525,-
Abgabedatum Abschlussbericht:
14.03.2022

Gastspender:in
vor 3 Jahren
Petra Heitmann
vor 3 Jahren
Andrea Lenitz
vor 3 Jahren
Gastspender:in
vor 3 Jahren
Gastspender:in
vor 3 Jahren
Gastspender:in
vor 3 Jahren
Gastspender:in
vor 3 Jahren
Gastspender:in
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APC-HELP
Kooperation mit:
APC-HELP