ADRA Deutschkurse als Integrationshilfe

Die Möglichkeit, Deutsch zu lernen und die Vermittlung von Landeskenntnissen, um sich in der noch unbekannten Gesellschaft zurechtzufinden, sind die ersten wichtigen Schritte zur Integration in einem neuen Land. Migrant:innen, unabhängig von ihrem Status und ihrer Herkunft, sind dankbar für jede Hilfe, die es ihnen möglich macht, sich rasch am sozialen, sprachlichen und kulturellen Leben zu beteiligen.

Die Kurse umfassen 96 Unterrichtseinheiten und dienen zur Vorbereitung auf die ÖSD/ÖIF Prüfung sowie zur Vertiefung bereits erworbener Sprachkenntnisse. In dem Zeitraum September/Oktober haben 10 Personen aus Iran, Aserbaidschan, Syrien, Bulgarien, Afghanistan und Nord-Korea an den Kursen A1plus und B1 plus bis zum Schluss teilgenommen. Der Lehrplan folgt dem Kurrikulum Plan des ÖIF.

Die Herausforderung ist, dass man laufend mit einem plötzlichen Abgang von Teilnehmern zu rechnen hat. Eine Umsiedlung in ein anderes Bundesland ist jederzeit möglich. Auch mit Abschiebungen muss die Gruppe fertig werden. Gleichsam wirken sich die Ergebnisse aus Asylanträgen sich auf die Stimmung der Gruppe aus. Außerdem: eine kleine Gruppe mit vielen Nationalitäten sorgt für verschiedene Sichtweisen, aber auch für schwierigere Teambildung.

Erfreulich ist, dass eine gute Kerngruppe den Kurs beendet hat. Noch während dem Kurs hat eine Teilnehmerin aus A1 Plus bereits ihre Prüfung bestanden.
Auf Level B1 plus haben die Teilnehmer sich zu Kursbeginn darauf geeinigt, dass sie als Referatsthema ihr Heimatland präsentieren. Nord-Korea, Aserbaidschan und Iran sind wirklich spannende Länder und das Interesse Lebensweisen, Ansichten und Traditionen zu vergleichen war sehr bereichernd für alle.

Dank der Spender konnten wir die Kleingruppe optimal unterrichten und betreuen. Fünfzehn Personen haben mit den Kursen gestartet und zehn haben sie beendet. Drei Teilnehmer wurden in ein anderes Bundesland geschickt, ein Teilnehmer hat wegen einem Gerichtstermin für sein Asylverfahren, den Kurs abgebrochen.
Im November können von den Absolventen die externen Prüfungstermine wahrgenommen werden.

Zwei persönliche Erfolgsgeschichten:

• Frau E. ist vor einem halben Jahr nach Österreich gekommen, weil ihr Mann hier seit 2 Jahren eine Arbeit als Maschinenbauingenieur hat. Sie hat eine Grafik-Ausbildung im Iran gemacht, kam aber ohne Deutsch Vorkenntnisse nach Wien. Innerhalb von wenigen Monaten hat sie Deutsch auf Level A2 gelernt und sich bei einer Supermarktkette beworben. Da sie sich sehr bemüht, haben wir beim Filialleiter angerufen, um sie entsprechend zu empfehlen. Sie hat den Job bekommen und das Probemonat erfolgreich absolviert.

• Frau G. und ihr Mann haben in Österreich um Asyl angesucht und umgehend einen positiven Bescheid erhalten. Der Ehemann hat hier studiert und sie hatte ein Visum auf Familienzusammenführung ohne Arbeitserlaubnis. Das hat sich mit dem Bescheid schlagartig geändert. In der Nachbarschaft ist ein Parfümeriemarkt, die dringend neue Mitarbeiter gesucht hat. Wir haben G. vorgestellt und empfohlen. Zwei Tage später hatte sie einen Arbeitsvertrag und eine 30-Stunden-Anstellung.

Menschen benötigen Stabilität und Orientierung in einer neuen Gesellschaft. Durch den festgelegten Stundenplan kommen die Kursteilnehmer:innen in einen geregelten Tagesablauf, der ihnen dabei helfen kann, Kontakte zu knüpfen, aus den Erfahrungen anderer zu lernen, neue Freunde zu finden und der vor sozialer Isolation schützt. Die Kleingruppen garantieren ein intensives Lernen und Üben. In den Kursen wird nicht nur Sprachkenntnis vermittelt, sondern die Teilnehmer werden auf ihrem Weg in die Eigenständigkeit beratend unterstützt.

Bedingt durch den Abgang von einigen Personen, konnte eine Kerngruppe von zehn Personen die Kurse abschließen.

Der positive Abschluss ermöglicht einem Teilnehmer die Aufnahme in eine Höhere Schule. Eine andere Teilnehmerin, bereitet sich auf den Wiedereinstig in ihr Berufsfeld - dem Bankwesen - vor. Die klar formulierte Anforderung an die Teilnehmer mit der intensiven Betreuung hat ihnen den Spaß an dem Sprachenlernen erleichtert.

Die Kursbesucher:innen gewinnen Selbstvertrauen und mehr Eigenständigkeit, sowie Orientierung im öffentlichen Leben und sozialen Anschluss. Besonders freuen wir uns über jene Absolventen, die sich mit ihrem erworbenen Wissen in den nächsten Kursen als Praktikanten einbringen und selbst beginnen, zu unterrichten…

Die Möglichkeit ehemaliger Teilnehmer selbst zu unterrichten hat ihnen viel Selbstvertrauen gegeben und war gleichzeitig ein Motivationsschub für die Kursbesucher.

Ausscheidende Teilnehmer bleiben uns verbunden. Sie nehmen an anderen Aktivitäten teil (Wanderungen, als freiwillige Helfer…) Sie dienen als Multiplikatoren.

Die Aktivitäten und Stimmungsbilder werden regelmäßig auf Instagram und Facebook gepostet und haben zu einer starken Steigerung der Zugriffszahlen geführt.

Teilnehmer, die ausscheiden, schicken immer wieder positive Nachrichten und bedanken sich für die Zeit in unserem Haus.

Die Spenden haben ermöglicht Freiplätze für sechs Personen zu schaffen, die derzeit keine Möglichkeit haben, einen geförderten Kurs zu besuchen.

Voraussetzung für die gratis Aufnahme in die Kurse sind folgende Kriterien:

- Kein Zugang zu AMS Maßnahmen
- Bewerber:innen beherrschen das lateinisches Alphabet
- weiße oder grüne Asylkarte
- Ab Level A2-Kurs: Nachweis über bestandene ÖIF/ÖSD Prüfungen
- Teilnahmevereinbarung inkl. Zusage der Eigeninitiative

In dem o.a. Zeitraum wurden folgende Kurse angeboten: Level A1 plus und B1 plus.

In diesem Zeitraum haben auch drei ehemalige Kursteilnehmer aus B2 plus einzelne Unterrichtsstunden auf beiden Level übernommen.

Zwei persönliche Erfolgsgeschichten:

• Frau E. ist vor einem halben Jahr nach Österreich gekommen, weil ihr Mann hier seit 2 Jahren eine Arbeit als Maschinenbauingenieur hat. Sie hat eine Grafik-Ausbildung im Iran gemacht, kam aber ohne Deutsch Vorkenntnisse nach Wien. Innerhalb von wenigen Monaten hat sie Deutsch auf Level A2 gelernt und sich bei einer Supermarktkette beworben. Da sie sich sehr bemüht, haben wir beim Filialleiter angerufen, um sie entsprechend zu empfehlen. Sie hat den Job bekommen und das Probemonat erfolgreich absolviert.

• Frau G. und ihr Mann haben in Österreich um Asyl angesucht und umgehend einen positiven Bescheid erhalten. Der Ehemann hat hier studiert und sie hatte ein Visum auf Familienzusammenführung ohne Arbeitserlaubnis. Das hat sich mit dem Bescheid schlagartig geändert. In der Nachbarschaft ist ein Parfümeriemarkt, die dringend neue Mitarbeiter gesucht hat. Wir haben G. vorgestellt und empfohlen. Zwei Tage später hatte sie einen Arbeitsvertrag und eine 30-Stunden-Anstellung.