Respekt & Vielfalt

Theaterprojekt für Kinder mit Migrationshintergrund in St. Nikola

21 Unterstützer:innen

Mit dem Ausdrucksspiel einen Baustein zur Integration setzen

886 €
100,06%
finanziert
€ 886
Budget
Christian Wiesinger
Eingereicht von:
Projektumsetzung: 29.10.2021 - 30.04.2022
Website:
Land/Region: Österreich/Oberösterreich
Social Media:
Status: abgeschlossen
Projekt-Widget: </> Widget Code anzeigen

Abschlußbericht

Mit den gesammelten Geldern konnte das Theaterprojekt für Kinder mit Migrationshintergrund in St. Nikola in insgesamt vier Einheiten im November 2021 und Mai 2022 umgesetzt werden.

Erste Einheit, am 3. 11. 2021 

Wieder in St. Nikola zu sein, ist wie Geburtstag zu haben. Eine tolle Atmosphäre, ein herzliches "Schön, dass du da bist". Doch weg von den Eitelkeiten, hin zum Spiel. Wir spielten: nach dem Text von Ernst Jandl "Der Nächste, bitte" Besitzer warten im Warteraum eines Tierarztes mit ihren Tieren auf die fällige Behandlung. Drei sind Besitzer von Hunden, zwei von Katzen. Die Gebrechen sind ganz unterschiedlich. Von Durchfall bis gebrochene Pfote. Fazit: Ein schönes, lustiges ereignisreiches Spiel, in dem die Kinder ganz viel Zuwendung erfuhren. Es tat ihnen sehr gut. 

Zweite Einheit, am 10. 11.2021 

In der Vorbesprechung zum Begriff Heimat fiel oft der Fluss „Die Donau“ Wie schön es hier sei und dass es schöne Plätze gäbe. Zum Verstecken, zum Picknicken …, aber wir kamen auch ins Gespräch, dass es auch gefährlich sei, am Fluss zu leben, wenn es z. B. Überschwemmungen gäbe. Daher entschloss ich mich eine Geschichte zu spielen, die ich selbst geschrieben hatte. Natürlich hatten mich Kinder darauf gebracht, die Impulsgeber meiner Fantasie.

Dritte Einheit, am 12. 05. 2022

Endlich konnten wir wieder weitermachen. Und es war richtig aufregend. Die Idee des Projektes war, Anknüpfungspunkte zu suchen, die die Kinder mit dem Begriff "Heimat" in Verbindung bringen. Ein Ort fiel häufig: Die Burg Werfenstein. Eine Burg mitten in St. Nikola, die über die Donau ragt. Die Ideen waren rasch herausgeschält. Räuber, die auf der Burg hausten und ihr Unwesen trieben. So entwickelten wir Ideen, wie wir das Spiel gestalten wollten. Die Kinder hatten viele Ideen zusammengetragen, die ich dann in eine Geschichte gewoben habe: So spielten wir heute: "Die schrecklichen Räuber von Burg Werfenstein".

Letzte Einheit, am 19.05.2022 

Diesmal spielten wir eine anspruchsvolle Geschichte. "Der Schatz im Mondsee". Rasch waren die Spielplätze gebaut und die Rollen festgelegt. Bereits bei der obligaten Runde "ich bin und ich möchte" spürte ich eine kribbelige Energie, die im Raum lag. Denn es ist eine sehr anspruchsvolle Geschichte, die das Thema Recht und Unrecht auf sehr dramatische Weise thematisiert und vor allem das rechte Maß des Begehrens (in diesem Falle des Schatzes), auf die Probe stellt. Kurz auf den Nenner gebracht: Man muss nicht den gesamten Schatz in Besitz nehmen!

Eine ausführliche Spielbeschreibung mit Fazit ist im Anhang zu finden.

Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?

Das klingt ziemlich hochtrabend, aber auf einen einfachen Nenner gebracht: Es ist wichtig die Kinder in den Prozess des Projektes einzubeziehen. Sie sind die Akteure, ihre Ideen sind gefragt. Sie müssen das Gefühl bekommen, dass ihre Handlungen viel wert sind, dass sie Gehör bekommen. So haben wir zuerst einmal die Basis erarbeitet, was sie mit dem Begriff Heimat, hier in St. Nikola verbinden. Welche Plätze ihnen ein heimatliches Gefühl geben. Picknicken am Fluss, in diesen besonderen Plätzen, wie der Kirche und der Burg, die über die Donau ragen, zu sein, sich an seinem Geheimversteck aufhalten zu können. Am Spielplatz den Tag verbringen, so ganz sorglos oder im Wald einen Spaziergang mit der Familie zu machen. An der Aumühle der Kraft des Wassers nachspüren.

Auf Basis dessen entwickelten wir einige Spiele, in denen ich versuchte, möglichst viele Heimatbegriffe einzubauen. Die Kraft und die Gefährlichkeit des Flusses und die raue Welt der Vergangenheit, in der die Räuber am Fluss ihr Unwesen trieben. Heimat war in diesem Projekt für die Migrantenkinder natürlich ein flüchtiger, gegenwärtiger Begriff, der sich aber rasch wieder auflösen konnte, wenn sie wieder weiterzogen. Denn für die einheimischen Kinder ist der Heimatbegriff ein gänzlich anderer als für die Migrantenkinder, aber zur Zeit hat er sich an einem Ort angenähert.

Das Spielen war für die Kinder sehr unbeschwert und für die Migrantenkinder einfacher, da sie die Methode bereits gekannt hatten. Es war ein fortlaufender schöner Prozess, in der es keine Entfremdung gab. Die Rollen sorgten dafür. Man war als Migrantenkind ein Händler, ein Räuber, ein König, ein verletztes Tier, global gesehen spielten sie eine Einheit, die man leider nur im Theater erreicht, nicht auf der Bühne der Weltendreher.

Fazit: Unser Spiel war gelungen, alle spielten gemeinsam, keiner sah zu, jeder war aktiv und gab es einmal Reibereien, dann sprachen wir darüber, so wie es sich gehört. Theater ist weltumspannend, schließt niemals aus und ist ein gesellschaftspolitischer Auftrag, die Welt immer wieder ein Stück besser zu machen. Ich kümmere mich darum, daher reiche ich wieder ein Projekt ein, damit wir zumindest im Ort St. Nikola einen gemeinsamen Frieden finden.

Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?

Feedback der Schulleitung Volksschule St. Nikola

"Im Schuljahr 2021/22 nahmen meine Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Schulstufe am Ausdruckspiel mit Herrn Wiesinger teil. Einige Kinder kannten ihn schon vom Vorjahr und freuten sich, dass sie auch heuer mitmachen konnten. Für die Schülerinnen und Schüler war es eine ungewohnte, aber spannende Aufgabe, Geschichten ohne Sprache nachzuspielen. Darum erlebte ich meine Klasse beim ersten Termin etwas zurückhaltend und schüchtern. Dies änderte sich jedoch bereits beim zweiten Ausdruckspiel und ich konnte mitverfolgen, wie viele Kinder aus sich herauskamen, sich in ihre Rolle hineinversetzten und diese glaubwürdig darstellten. Besonders spannend zu beobachten waren auch die vielen ldeen der Kinder und wie sie sich bereits im Vorfeld Dinge überlegten und Utensilien fürs Spiel von zuhause mitbrachten. Bei der Auswahl der Geschichten für die Jeux Dramatiques orientierte sich Herr Wiesinger an den Wünschen der Kinder. Er erzählte ihnen die Geschichten in einer kindgerechten und angemessenen Sprache und achtete darauf, dass die Kinder mit Migrationshintergrund auch verstanden, wovon die Geschichte handelt und welche Rolle sie darstellen würden. Meiner Meinung nach, konnten sich alle Kinder gut ins Spiel einbringen und viele Erfahrungen sammeln. Die Rückmeldung der Kinder fiel durchwegs positiv aus."

Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?

Das Geld wurde für die Abhaltung der 4 Workshops verwendet (s. beiliegende Schulbestätigung) und für die Fahrt zum Kursort (s. Kostenaufstellung)

Downloads

Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?

Projekt Neuigkeiten

  • Letzte Einheit am 19.05.2022

    Diesmal spielten wir eine anspruchsvolle Geschichte. "Der Schatz im Mondsee". Rasch waren die Spielplätze gebaut und die Rollen festgelegt. Bereits bei der obligaten Runde "ich bin und ich möchte" spürte ich eine kribbelige Energie, die im Raum lag. Denn es ist eine sehr anspruchsvolle Geschichte, die das Thema Recht und Unrecht auf sehr dramatisch…

    Diesmal spielten wir eine anspruchsvolle Geschichte. "Der Schatz im Mondsee". Rasch waren die Spielplätze gebaut und die Rollen festgelegt. Bereits bei der obligaten Runde "ich bin und ich möchte" spürte ich eine kribbelige Energie, die im Raum lag. Denn es ist eine sehr anspruchsvolle Geschichte, die das Thema Recht und Unrecht auf sehr dramatische Weise thematisiert und vorallem das rechte Maß des Begehrens (in diesem Falle des Schatzes)  auf die Probe stellt. Kurz auf den Nenner gebracht: Man muss nicht den gesamten Schatz in besitz nehmen!

    Ablauf: Borka lebte alleine und kümmerte sich um die Schafe. Er ging in die stadt und kaufte ein, und auch die Soldaten und der König kauften ein. Das syriische Mädchen, das bei der letzten Einheit neu hinzugekommen war, spielte eine Verkäuferin ( ganz toll - sie hatte ein Mädchen dabei, das sie unterstützte, aber Kaufen und Verkaufen ist ein globales Geschäft). Als es endlich Nacht wurde und Borka sich niederlegte, vorher noch zu den Schafen schaute, buchsten zwei schafe aus und liefen in die Schlucht zum Mondsee. Als Borka am Morgen den Verlust bemerkte, begab er sich auf die suche. schließlich fand er die Schafe in der Schlucht und entdeckte den Schatz.  Ein Silberfuchs, der hier lebte, machte ihn darauf aufmerksam, dass er, bevor die sonne aufging, die Schlucht wieder verlassen musste, da er ansonst von den steinen so geblendet würde, dass er nicht mehr zurücjkfände. Daher nahm er nur einen Bruchteil von dem Schatz mit, ging damit in Die Stadt um einzukaufen. Dort wurde er vom König zur Rede gestellt und er musst das Geheimnis des schatzes preisgeben. rasch sattelte der könig und seine Wachen die Pferde und sie ritten in die schlucht. Doch ihre Gier wurde ihnen zum Verhängnis, da sie den ganzen schatz in Besitz nehmen wollten. Es kam wie es kommen musste. Die Sonne ging auf und der König und die Wachen stürzten zu Tode.

    P.S.: Natürlich war das für die Akteure ein Highlight, als sie immer und immer wieder, geblendet von der Sonne und den Steinen, in die Schlucht stürzten, aber Spaß und Ernst schlossen sich noch nie aus.

    Projektleiter

    Christian Wiesinger

     

    mehr
    Christian Wiesinger
    Christian Wiesinger
    21.05.2022
    - 08:21
  • Dritte Einheit am 12. 05. 2022

    Endlich konnten wir wieder weitermachen. Und es war richtig aufregend. Die Idee des Projektes war, Anknüpfungspunke zu suchen, die die Kinder mit dem Begriff "Heimat" in Verbindung bringen. Ein Ort fiel häufig: Die Burg Werfenstein. Eine Burg mitten in St. Nikola, die über die Donau ragt. Die Ideen waren rasch herausgeschält. Räuber, die auf der Bu…

    Endlich konnten wir wieder weitermachen. Und es war richtig aufregend. Die Idee des Projektes war, Anknüpfungspunke zu suchen, die die Kinder mit dem Begriff "Heimat" in Verbindung bringen. Ein Ort fiel häufig: Die Burg Werfenstein. Eine Burg mitten in St. Nikola, die über die Donau ragt. Die Ideen waren rasch herausgeschält. Räuber, die auf der Burg hausten und ihr Unwesen trieben. So entwickelten wir Ideen, wie wir das Spiel gestalten wollten. Die Kinder hatten viele Ideen zusammengetragen, die ich dann in eine Geschichte gewoben habe: So spielten wir heute: "Die schrecklichen Räuber von Burg Werfenstein".

    Ablauf des Spieles: Händler hatten in der Nähe der Burg ihr Quartier aufgeschlagen. Sie wollten einige Waren verkaufen. Doch sie hatten auch einiges an Schmuck und Bargeld mit. Die Räuber lauerten ihnen auf und überfielen sie, nahmen auch die Händler mit und sperrten sie in ein Verließ. Der Räuberhauptmann versteckte den Schatz und sie feierten noch bis weit in die Nacht. Doch die zwei Hunde der Händler  liefen zur Burg hinauf und wurden von den Räubern zu den Händlern gelassen. Doch damit hatten sie nicht gerechnet: Mit der Klugkeit der Händler. Denn in den Ruksäcken der Händler, die die Hunde mitgebracht hatten, waren Taschenlampen verstaut. Als die Räuber eingeschlafen waren, packten die Händler die Chance beim Schopf, sie leuchteten mit ihren Lampen den Räubern direkt ins Gesicht, sodass diese geblendet wurden, nichts mehr sehen konnten und gegen die Burgmauern stürzten und zu Boden fielen. Schließlich nahmen sie noch den Schatz und das Geld zu sich und flohen, so rasch sie konnten. 

    Fazit: Es war ein turbulentes ereignisreiches Spiel, voller Leben, voller Abwechslung, mit irrsinnig viel Power, als Spielleiter hatte ich alle Hände voll zu tun. Aber die Kinder sind in ihren Rollen immer bei sich geblieben, auch bei den Kämpfen hielten sie sich, trotz allen Ehrgeizes und Engements, an die Abmachungen, die wir vorher getroffen hatten.

    Besonders erwähnenswert finde ich folgendes. In der Klasse sind bereits Kinder mit Migrationshintergrund, aber neu dazu ist ein Mädchen aus dem Irak gekommen, mit dem ich mich etwas auf Englisch verständigen konnte. Sie spielte einen Hund, der zu den Händlern gehörte. Sie spielte mit, als hätte sie schon zig mal gespielt. Da wir ja ohne zu Sprechen spielen, war die Kommunikation mit Worten kein Hindernis. Sie verständigte sich intuitiv, fügte sich nahtlos ein und folgte einfach ihrem Gespür, aber auch einem Mädchen, das auch einen Hund spielte.

    Da habe ich mir wieder gedacht: Wie umfassend ist das Spiel, wie wenig Hindernisse tun sich da auf, wie leicht kann Frieden geschehen.

    Spielleiter

    Christian Wiesinger

    mehr
    Christian Wiesinger
    Christian Wiesinger
    12.05.2022
    - 18:51
  • Erste Einheit am 4. 11.21

    Wieder in St. Nikola zu sein, ist wie Geburtstag zu haben. Eine tolle Atmosphäre, ein herzliches "Schön, dass du da bist". Doch weg von den Eitelkeiten, hin zum Spiel. Wir spielten: nach dem Text von Ernst Jandl "Der Nächste, bitte" Besitzer warten im Warteraum eines Tierarztes mit ihren Tieren auf die fällige Behandlung. Drei sind Besitzer von Hun…

    Wieder in St. Nikola zu sein, ist wie Geburtstag zu haben. Eine tolle Atmosphäre, ein herzliches "Schön, dass du da bist". Doch weg von den Eitelkeiten, hin zum Spiel.

    Wir spielten: nach dem Text von Ernst Jandl "Der Nächste, bitte" Besitzer warten im Warteraum eines Tierarztes mit ihren Tieren auf die fällige Behandlung. Drei sind Besitzer von Hunden, zwei von Katzen. Die Gebrechen sind ganz unterschiedlich. Von Durchfall bis gebrochene Pfote.

    Spielverlauf: Die Krux an dem Spiel ist das Warten. Die Besitzer und die Tiere kommen erst dran, wenn ein Tier behandelt wurde. Das einfache "Der Nächste, bitte" regelt wie von selbst den Fortlauf der Geschichte. Das sich ein paar Tiere immer wieder verletzten, verstand sich von selbst, bei der Superbehandlung, die der Arzt und sein Assistent durchführten.

    Fazit: Ein schönes, lsutiges ereignisreiches Spiel, in dem die Kinder ganz viel Zuwendung erfuhren. Es tat ihnen sehr gut.

    Christian Wiesinger

    Spielleiter

    mehr
    Christian Wiesinger
    Christian Wiesinger
    04.11.2021
    - 13:57
  • Ein großes Dankeschön

    Ich möchte mich bei allen SpenderInnen bedanken, die dieses Projekt ermöglichen. Jetzt freuen wir uns schon sehr auf die Umsetzung, die immer ziemlich aufregend ist. Leider können wir uns nicht persönlich bei Euch bedanken, aber Ihr seid alle fest in unseren Herzen verankert. Liebe Grüße Christian Wiesinger Projektleiter

    Ich möchte mich bei allen SpenderInnen bedanken, die dieses Projekt ermöglichen. Jetzt freuen wir uns schon sehr auf die Umsetzung, die immer ziemlich aufregend ist.

    Leider können wir uns nicht persönlich bei Euch bedanken, aber Ihr seid alle fest in unseren Herzen verankert.

    Liebe Grüße

    Christian Wiesinger

    Projektleiter

    mehr
    Christian Wiesinger
    Christian Wiesinger
    13.09.2021
    - 16:27

Über das Projekt

Worum geht es in dem Projekt?

Kinder lieben es sich durch das Spiel auszudrücken und Kontakte unbeschwert zu knüpfen. Im Ausdrucksspiel haben sie Möglichkeit sich auf gleicher Ebene zu begegnen und ihre Bedürfnisse auszudrücken.

Bedürfnisse sind überall auf der Welt gleich, da gibt es keine Unterschiede: wir haben ein Bedürfnis nach Nähe, nach Heimat und Geborgenheit, in allen Kulturkreisen auf der Welt. Und auch die Fremden bei uns haben diese Bedrürfnisse.

Mit diesem Projekt wollen wir den Bedürfnissen der Kinder eine Heimat geben, damit sie sich ein bisschen wie zuhause fühlen können!

 

Wieso ist mir dieses Projekt ein Anliegen? Kinder mit Migrationshintergrund sind hier bei uns fremd. Sie sind oft unserer Sprache nicht mächtig oder müssen sie stück für Stück erlernen. In den Schulklassen müssen sie erst ihren Platz finden. Hürden über Hürden. Theaterspiel ist ein geeignetes Mittel, um Barrieren zu überwinden, sich näher zu kommen.

Im Ausdrucksspiel kommt hinzu, dass die sprachliche Barriere auch noch wegfällt, da wir ohne zu sprechen auskommen. Die Kinder begegnen sich als Bär, als Hund, als Hirte, das ist ihnen alles vertraut. Sie begeben sich z. B. auf die Suche nach Nahrung, sie balgen herum ...

Wir kommen uns wieder näher und entwickeln mehr Verständnis füreinander!

 

Ablauf der 5 Workshops: Wir werden Texte spielen, die man mit dem Begriff "Heimat" in Verbindung bringt. Da immer wieder neue Kinder mit Migrationshintergrund dazukommen, die in der deutschen Sprache noch nicht so gefestigt sind, müssen wir sehr einfache Spiele machen, um die Kinder nicht zu überfordern. Man muss sich somit von Spiel zu Spiel herantasten, um die Kinder in ihrem Aktionsradius zu erreichen. Es erfordert viel Fingerspitzengefühl, wie so vieles im Zusammenleben von uns fremden Kulturen.

Ziel: Den "Migrantenkindern" soll eine gute Integration gelingen. Durch das unbeschwerte Spiel können die Kinder zusammenwachsen, was sich förderlich auf die Klassengemeinschaft auswirkt. Durch das Verkleiden, Spielen einer Rolle, werden sie in ihrer Persönlichkeit gestärkt und können das Erlebte in ihr oft schwieriges Leben integrieren.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Das Projekt umfasst 5 Workshops a 2 Schulstunden. 3 Workshops werden bereits von öffentlicher Hand finanziert.

Ein Workshop ist mit € 140,-- veranschlagt. Somit ergibt sich ein Betrag von € 280,-- für die restlichen 2 Workshops.

Die Fahrtkosten zum Kursort belaufen sich auf € 525,-- Somit ergibt sich der Gesamtbetrag von € 805,--

Die Finanzierungsschwelle liegt bei € 565,--. Sollte nur bis zu diesem Betrag finanziert werden, würden nur 4 Workshops abgehalten werden.

Theaterprojekt 2021 in St. Nikola

Das Projekt wird, wie in den Jahren zuvor, in St. Nikola in Oberösterreich durchgeführt. Es wird wiederum in einer dritten/vierten Klasse durchgeführt und es hat den Vorteil, dass die Kinder die Spielart des Ausdrucksspieles bereits kennen. So können die neu hinzukommenden Kinder behutsam mit in das Spiel hineingenommen werden.

Kinder aus vielen verschiedenen Ländern spielen in diesem geschützten Rahmen des Theaterspiels miteinander und erfahren dabei, wie einfach und unbeschwert das gemeinsame Erleben sein kann. Sie können in ihrer Rolle aufgehen und aufeinander zugehen, in der Unbeschwertheit des gespielten Stückes.

Anknüpfend auf die Erfahrungen und Erlebnisse des letzten Schuljahres wollen wir diesmal Texte erarbeiten, die man mit dem Begriff "Heimat" verbindet. Es sind Texte aus Österreich, aber auch aus anderen Ländern.

Wir wollen auch "freie Spiele" gestalten, die sozusagen in ihrer neuen Heimat, in St. Nikola, entstehen: den Ort erkunden, was ihnen auffällt, das Typische des Ortes erforschen und entdecken. Skurilles wie Gewöhnliches, den Ort aus diesen Beobachtungen heraus erspielen, die verschiedenen Charaktere herausschälen. Eine ganz neue Geschichte über den Ort erzählen und so wieder ein Stück mehr Vertrauen in die "neue" Heimat schaffen.

Projektstandort: St. Nikola 3, 4381 St. Nikola, Österreich

Finanzierungsziel:
€ 805,-
Abwicklungsgebühr:
€ 81,-
Crowdfunding-Summe:
€ 886,-
Finanzierungsschwelle:
€ 565,-

Gastspender:in
vor 3 Jahren
vor 3 Jahren
Andrea Kummer
vor 3 Jahren
Gastspender:in
vor 3 Jahren
Werner Janesch
vor 3 Jahren
Johann Buchhaus
vor 3 Jahren
Gastspender:in
vor 3 Jahren
Gastspender:in
vor 3 Jahren

Letzte Einheit am 19.05.2022

Diesmal spielten wir eine anspruchsvolle Geschichte. "Der Schatz im Mondsee". Rasch waren die Spielplätze gebaut und die Rollen festgelegt. Bereits bei der obligaten Runde "ich bin und ich möchte" spürte ich eine kribbelige Energie, die im Raum lag. Denn es ist eine sehr anspruchsvolle Geschichte, die das Thema Recht und Unrecht auf sehr dramatische Weise thematisiert und vorallem das rechte Maß des Begehrens (in diesem Falle des Schatzes)  auf die Probe stellt. Kurz auf den Nenner gebracht: Man muss nicht den gesamten Schatz in besitz nehmen!

Ablauf: Borka lebte alleine und kümmerte sich um die Schafe. Er ging in die stadt und kaufte ein, und auch die Soldaten und der König kauften ein. Das syriische Mädchen, das bei der letzten Einheit neu hinzugekommen war, spielte eine Verkäuferin ( ganz toll - sie hatte ein Mädchen dabei, das sie unterstützte, aber Kaufen und Verkaufen ist ein globales Geschäft). Als es endlich Nacht wurde und Borka sich niederlegte, vorher noch zu den Schafen schaute, buchsten zwei schafe aus und liefen in die Schlucht zum Mondsee. Als Borka am Morgen den Verlust bemerkte, begab er sich auf die suche. schließlich fand er die Schafe in der Schlucht und entdeckte den Schatz.  Ein Silberfuchs, der hier lebte, machte ihn darauf aufmerksam, dass er, bevor die sonne aufging, die Schlucht wieder verlassen musste, da er ansonst von den steinen so geblendet würde, dass er nicht mehr zurücjkfände. Daher nahm er nur einen Bruchteil von dem Schatz mit, ging damit in Die Stadt um einzukaufen. Dort wurde er vom König zur Rede gestellt und er musst das Geheimnis des schatzes preisgeben. rasch sattelte der könig und seine Wachen die Pferde und sie ritten in die schlucht. Doch ihre Gier wurde ihnen zum Verhängnis, da sie den ganzen schatz in Besitz nehmen wollten. Es kam wie es kommen musste. Die Sonne ging auf und der König und die Wachen stürzten zu Tode.

P.S.: Natürlich war das für die Akteure ein Highlight, als sie immer und immer wieder, geblendet von der Sonne und den Steinen, in die Schlucht stürzten, aber Spaß und Ernst schlossen sich noch nie aus.

Projektleiter

Christian Wiesinger

 

Christian Wiesinger
Christian Wiesinger
21.05.2022
- 08:21

Dritte Einheit am 12. 05. 2022

Endlich konnten wir wieder weitermachen. Und es war richtig aufregend. Die Idee des Projektes war, Anknüpfungspunke zu suchen, die die Kinder mit dem Begriff "Heimat" in Verbindung bringen. Ein Ort fiel häufig: Die Burg Werfenstein. Eine Burg mitten in St. Nikola, die über die Donau ragt. Die Ideen waren rasch herausgeschält. Räuber, die auf der Burg hausten und ihr Unwesen trieben. So entwickelten wir Ideen, wie wir das Spiel gestalten wollten. Die Kinder hatten viele Ideen zusammengetragen, die ich dann in eine Geschichte gewoben habe: So spielten wir heute: "Die schrecklichen Räuber von Burg Werfenstein".

Ablauf des Spieles: Händler hatten in der Nähe der Burg ihr Quartier aufgeschlagen. Sie wollten einige Waren verkaufen. Doch sie hatten auch einiges an Schmuck und Bargeld mit. Die Räuber lauerten ihnen auf und überfielen sie, nahmen auch die Händler mit und sperrten sie in ein Verließ. Der Räuberhauptmann versteckte den Schatz und sie feierten noch bis weit in die Nacht. Doch die zwei Hunde der Händler  liefen zur Burg hinauf und wurden von den Räubern zu den Händlern gelassen. Doch damit hatten sie nicht gerechnet: Mit der Klugkeit der Händler. Denn in den Ruksäcken der Händler, die die Hunde mitgebracht hatten, waren Taschenlampen verstaut. Als die Räuber eingeschlafen waren, packten die Händler die Chance beim Schopf, sie leuchteten mit ihren Lampen den Räubern direkt ins Gesicht, sodass diese geblendet wurden, nichts mehr sehen konnten und gegen die Burgmauern stürzten und zu Boden fielen. Schließlich nahmen sie noch den Schatz und das Geld zu sich und flohen, so rasch sie konnten. 

Fazit: Es war ein turbulentes ereignisreiches Spiel, voller Leben, voller Abwechslung, mit irrsinnig viel Power, als Spielleiter hatte ich alle Hände voll zu tun. Aber die Kinder sind in ihren Rollen immer bei sich geblieben, auch bei den Kämpfen hielten sie sich, trotz allen Ehrgeizes und Engements, an die Abmachungen, die wir vorher getroffen hatten.

Besonders erwähnenswert finde ich folgendes. In der Klasse sind bereits Kinder mit Migrationshintergrund, aber neu dazu ist ein Mädchen aus dem Irak gekommen, mit dem ich mich etwas auf Englisch verständigen konnte. Sie spielte einen Hund, der zu den Händlern gehörte. Sie spielte mit, als hätte sie schon zig mal gespielt. Da wir ja ohne zu Sprechen spielen, war die Kommunikation mit Worten kein Hindernis. Sie verständigte sich intuitiv, fügte sich nahtlos ein und folgte einfach ihrem Gespür, aber auch einem Mädchen, das auch einen Hund spielte.

Da habe ich mir wieder gedacht: Wie umfassend ist das Spiel, wie wenig Hindernisse tun sich da auf, wie leicht kann Frieden geschehen.

Spielleiter

Christian Wiesinger

Christian Wiesinger
Christian Wiesinger
12.05.2022
- 18:51

Erste Einheit am 4. 11.21

Wieder in St. Nikola zu sein, ist wie Geburtstag zu haben. Eine tolle Atmosphäre, ein herzliches "Schön, dass du da bist". Doch weg von den Eitelkeiten, hin zum Spiel.

Wir spielten: nach dem Text von Ernst Jandl "Der Nächste, bitte" Besitzer warten im Warteraum eines Tierarztes mit ihren Tieren auf die fällige Behandlung. Drei sind Besitzer von Hunden, zwei von Katzen. Die Gebrechen sind ganz unterschiedlich. Von Durchfall bis gebrochene Pfote.

Spielverlauf: Die Krux an dem Spiel ist das Warten. Die Besitzer und die Tiere kommen erst dran, wenn ein Tier behandelt wurde. Das einfache "Der Nächste, bitte" regelt wie von selbst den Fortlauf der Geschichte. Das sich ein paar Tiere immer wieder verletzten, verstand sich von selbst, bei der Superbehandlung, die der Arzt und sein Assistent durchführten.

Fazit: Ein schönes, lsutiges ereignisreiches Spiel, in dem die Kinder ganz viel Zuwendung erfuhren. Es tat ihnen sehr gut.

Christian Wiesinger

Spielleiter

Christian Wiesinger
Christian Wiesinger
04.11.2021
- 13:57

Ein großes Dankeschön

Ich möchte mich bei allen SpenderInnen bedanken, die dieses Projekt ermöglichen. Jetzt freuen wir uns schon sehr auf die Umsetzung, die immer ziemlich aufregend ist.

Leider können wir uns nicht persönlich bei Euch bedanken, aber Ihr seid alle fest in unseren Herzen verankert.

Liebe Grüße

Christian Wiesinger

Projektleiter

Christian Wiesinger
Christian Wiesinger
13.09.2021
- 16:27

Christian Wiesinger
Eingereicht von: