Start-ups & Social Enterprises

Vermittlung von Sport an Menschen in Haft

25 Unterstützer:innen

Wir trainieren fürs Leben. Im Oktober 2021 starten wir unser erstes Sport-Projekt in der Haftanstalt Korneuburg. Mit deiner Unterstützung geben wir Menschen die Chance auf ein sportliches Leben.

11333 €
100,00%
finanziert
€ 11.333
Budget
Projektumsetzung: 01.10.2021 - 01.06.2022
Land/Region: Österreich
Social Media:
Status: abgeschlossen
Projekt-Widget: </> Widget Code anzeigen

Abschlußbericht

Mit dem 1. Oktober 2021 fand unsere erste Sporteinheit in der JA Korneuburg statt. In einer 6 monatigen Pilotphase wurden zweimal die Woche Sporteinheiten von einem Trainer für 12 Teilnehmende abgehalten. Die Pilotphase diente dazu, das Konzept weiter auszudifferenzieren. Es wurden verschiedene Sportarten erprobt, darunter Fußball, Volleyball, Völkerball, Floorball oder Basketball. Auch ein intensives Aufwärmprogramm, das zu einem gesunden Zustand des eigenen Körpers abzielte, gehörte zu jeder Einheit. Während dieser Zeit wurden regelmäßig die Meinungen und Wünsche der Teilnehmenden eingeholt. Einzelne Einheiten waren auf Wunsch der Teilnehmer dem Thema der gesunden Ernährung gewidmet.

Ein hauptsächliches Problem, das während dieser Pilotphase aufgetaucht ist, war die Fluktuation der Teilnehmenden. Diese konnte vor allem auf die lange Zeitspanne von 6 Monaten zurückgeführt werden, da sich in dieser Zeit Versetzungen der Teilnehmenden in andere Justizanstalten oder auch Entlassungen häuften. Eine Störung der Gruppendynamik war die Folge.

Um zu erfahren, welche Auswirkungen dieser Sport auf die Teilnehmenden hatte und welche Ziele das Projekt erreichte wurden Interviews mit 8 Teilnehmenden geführt. Daraus wurden folgende Erkenntnisse gewonnen: Dieses Sportprojekt kann bei den einzelnen Teilnehmenden zu einem gesünderen Umgang mit dem eigenen Körper, dem Abbau von Stress, einem verbessertem Schlaf, dem Lernen von sozialen Kompetenzen und einer Motivation zur Veränderung des Lebens in Freiheit führen.

Für den Erfolg des Projekts möchten wir uns unter anderem bei dem BMKÖS, dem Bundesministerium für Justiz, den Bediensteten der JA Korneuburg und unserem großartigen Advisory Board bedanken.

Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?

Die Effekte, die durch die Sporteinheiten erreicht werden konnten, können eine erfolgreiche Wiedereingliederung der Teilnehmenden zurück in die Gesellschaft unterstützen. Außerdem wurde von den Teilnehmenden geschätzt, dass die Trainer ihnen einen Teil ihrer Zeit widmeten. Die Trainer wurden als Vertreter der Gesellschaft gesehen, die an einer Resozialisierung der Inhaftierten interessiert ist. Dies könnte eine Wiedereingliederung zusätzlich begünstigen.

Durch die Erkenntnisse aus diesem Pilotprojekt, wurde ein ausdifferenziertes Konzept erarbeitet. Es entstand ein 10-Wochen Basketball Sportprogramm, das sowohl auf das Erlernen von Basketball-spezifischen Fähigkeiten (Teamplay, Koordination, Ausdauer…) als auch auf das Erlernen von sozialen Kompetenzen fokussiert ist. Dieses Programm hat das Potential auch in weiteren Justizanstalten durchgeführt zu werden.

Durch das Phönix Programm soll deutlich gemacht werden, dass die Gesellschaft ein Interesse daran hat, dass Menschen in Haft wieder vollwertiges Mitglied des Lebens in Freiheit werden.

Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?

Die Reaktionen anderer zum Projekt waren je nach Gruppe unterschiedlich:
-Eine Gruppe, ohne die das Projekt nicht möglich wäre, besteht aus erfahrenen Justizwachebeamt:innen. Zu Beginn hatten sie niedrige Erwartungen an das Projekt. Mit der Zeit konnten unsere Ergebnisse und die Verlässlichkeit mit der wir das Projekt angegangen sind die Meinungen mancher Justizwachen nach und nach überzeugen.
-Eine weitere Gruppe besteht aus den Familien unserer Teilnehmer. Diese war froh über das Projekt und interessiert am Gelingen von Phönix. Für Familienangehörige war es erfreulich etwas positives aus den Erzählungen unserer Teilnehmer zu hören. So mancher Teilnehmer hat durch das Training wieder Mut gefasst, Kontakt zur Familie aufzubauen.
-Als letzte und größte Gruppe wäre noch die Medienöffentlichkeit zu nennen. Wir sind überwältigt von dem regen Interesse der Medien, darunter zB Ö1 oder DerStandard, die unsere Arbeit für eine größere Anzahl an Menschen sichtbar gemacht haben und somit zur Bewusstseinsbildung zum Thema Strafvollzug beitrugen.

Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?

Das gespendete Geld wurde konkret für Mietkosten, Sachkosten und Personalkosten ausgegeben.
Ohne dem Büro im Talent Garden Wien hätten wir nie viele tolle andere Unternehmer:innen aus dem Sozialbereich kennengelernt. In sechs Monaten betrugen die Mietkosten € 1.728,-
Die Sachkosten unterteilen sich in Equipment (T-Shirts, Druckkosten) und immaterielle Sachen (Bildrechte, Homepage-Design). Insgesamt haben wir aus den Spenden 3.147,74 € für Sachkosten ausgegeben.
Die Personalkosten machen den größten Teil unserer Arbeit aus. Als Gründer haben Dominik Bachmeier und ich, Ricardo Parger, sehr viel Zeit in das Projekt gesteckt. Diese wurde auf Honorarnoten-Basis vergütet in Höhe von € 7.500,-

Downloads

Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?

Worum geht es in dem Projekt?

Phönix - Training for Life ist ein gemeinnütziger Verein zur Vermittlung von Sport an Menschen in Haft.

Sport ist für die Entwicklung des Menschen von entscheidender Bedeutung, da er die körperliche, soziale und emotionale Gesundheit fördert. Durch regelmäßige Kraft- und Konditionstrainings während der Haft sowie Unterstützung bei der Suche nach einem Sportverein, für die Zeit nach der Entlassung, tragen wir zum Gelingen der Resozialisierung von Strafgefangenen bei.

Unser großes Ziel ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Unterstütze uns dabei!

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Die Finanzierung des Pilotprojekts wird vom Verein Phönix organisiert. Dazu zählen private Spenden, finanzielle Unterstützung durch Unternehmen und von öffentlichen Institutionen. Die genaue Aufschlüsselung der Kosten stellen wir im Abschlussbericht und auf einer eigenen Homepage zur Verfügung.

Voraussichtlich wird ca. die Hälfte des gespendeten Geldes, also € 5.000,- zur Deckung der Personalkosten (Trainingseinheiten, Vorbereitung, Nachbearbeitung), ein Drittel, also € 3.000,- für Sachaufwendungen (Equipment, Bekleidung, Sport-Paket für Teilnehmende) und weniger als ein Viertel (ca. € 2.000,-) für die laufenden Vereinsausgaben (Büromiete, Büromaterial, Publikationen, Broschüren) von Phönix aufgewendet.

Justizanstalt Korneuburg

Korneuburg ist die zweitjüngste Justizanstalt in Österreich. Sie verfügt über eine moderne Architektur mit geeigneten Sport- und Freizeitbereichen für die Durchführung eines Pilotprojekts. Gemeinsam mit den Justizwachebeamt:innen kann eine Liste geeigneter Teilnehmer erstellt und die Durchführung mit genügend Vorlaufzeit geplant werden. Die Zahl der Teilnehmenden für das Pilotprojekt beläuft sich vorerst auf 10 bis 15 männliche Haftinsassen.

 

Das Konzept

Das sportdidaktische Konzept zielt auf die Selbsterfahrung ab und soll durch eine pädagogische Anleitung zu einer gesunden Einstellung zum eigenen Körper, einem angemessenen Selbstwert und einem sozial verträglichen Umgang mit Konflikten führen.

Der operative Zeitraum in der Haftanstalt ist erstmal bis Ende März geplant Anschließend folgt die Pilotierungsphase bzw. Berichtveröffentlichung und Vorbereitung der Ausweitung auf andere Haftanstalten.
Das passiert in den darauffolgenden Monaten sowie die anschließende Begleitung und sportliche Beratung der entlassenen Teilnehmer, offiziell bis Ende September 2022. Somit beträgt die Dauer für das gesamte Pilotprojekt 1 Jahr, von Oktober 2021 bis Oktober 2022.

Die Trainings finden zwei Mal pro Woche zu je 90 Minuten statt. Nach Abschluss des Pilotprojekts wird ein Abschlussbericht über unsere Homepage veröffentlicht.

Die Teilnehmer sind mind 18 Jahre alt, männlich und werden von der JA Korneuburg ausgewählt. (zwischen 10 und 15 Teilnehmer fürs Pilotprojekt).

 

Wer sind wir?

Ricardo Parger ist Jurist und hatte Einblick bei Staatsanwaltschaft, Gerichten und Haftanstalten im Rahmen seiner Berufserfahrungen. Dort hat er festgestellt, dass Menschen in Haft einen großen Bedarf haben nach Angeboten, die den Wiedereinstieg in die Gesellschaft erleichtern und dass in Österreich die Rückfallrate sehr hoch ist (jeder 2. wird wieder rückfällig!).

Dominik Bachmeier ist Sportpädagoge und klinischer Sozialarbeiter in Ausbildung mit Vorerfahrungen in einer bayerischen Jugendstrafanstalt, in der er ein Sportprojekt durchgeführt hat.

Ricardo und Dominik haben sich über den Wiener Gefangenenseelsorger Christian Kuhn kennengelernt und in weiterer Folge Phönix auf die Beine gestellt. Außerdem haben sie das Justizministerium und die Haftleitung in Korneuburg vom Projekt überzeugt und starten am 1. Oktober 2021.

Unsere Website.

 

Projektstandort: , , Österreich

Finanzierungsziel:
€ 10.121,-
Abwicklungsgebühr:
€ 1.212,-
Crowdfunding-Summe:
€ 11.333,-
Finanzierungsschwelle:
€ 6.000,-
Auszahlungsbetrag Teil 1:
€ 9.109,-
Auszahlungsbetrag Teil 2:
€ 1.012,-
Abgabedatum Abschlussbericht:
15.06.2022

Gastspender:in
vor 2 Jahren
Axel Mory
vor 2 Jahren
Johann Buchhaus
vor 2 Jahren
Thomas Riebl
vor 2 Jahren
Gastspender:in
vor 2 Jahren
Simon Zirkowitsch
vor 2 Jahren
Gastspender:in
vor 3 Jahren
Heinz Fuchsig
vor 3 Jahren