Temporäres Wohnen für ein gehörloses Ehepaar aus der Ukraine und ihren kleinen Hund: Folgeprojekt
Hilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine - konkret unterstützen wir ein gehörloses Ehepaar wirtschaftlich und persönlich.
Abschlußbericht
Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sind viele Menschen, vor allem Frauen und Kinder, in die EU geflüchtet, einige auch nach Österreich.
Wir, Donatella Magliani und Manfred Schwab, wollten auch einen Beitrag zur Unterstützung von nach Wien gekommenen Kriegsflüchtlingen leisten, indem wir einer Familie Unterkunft bieten. Die Details dazu haben wir bereits im Abschlussbericht des ersten Projektes #2414 beschrieben.
Da auch noch im Herbst des Jahres 2022 kein Ende des Kriegs absehbar war, haben wir ein Folgeprojekt eingereicht, mit dem wir vor allem die Mietdifferenz und die Stromkosten finanzieren wollten.
Geplant haben wir dieses Folgeprojekt für ein halbes Jahr, von Anfang Oktober 2022 bis Ende März 2023. Wir haben uns dabei insofern verschätzt, als der Stromverbrauch während ihres Aufenthalts deutlich niedriger war als von Wien Energie angenommen, daher kam es im November zu einer Gutschrift, und der erste Teilbetrag war erst im Jänner fällig. Dadurch kann das Ende des Folgeprojekts auf Ende April 2023 verlegt werden.
Da die staatlichen Stromkostenzuschüsse nur dann ausbezahlt werden, wenn der Vertragspartner des Energielieferanten identisch ist mit der an der Wohnadresse gemeldeten Person, haben wir beschlossen, ab Februar den Vertrag vom bisherigen Vertragspartner (Manfred Schwab) auf Sascha umzumelden. Da aber Wien Energie zu diesem Zeitpunkt sehr ungünstige Tarife verrechnet hat, wurde nach wenigen Wochen ein Wechsel auf Laras Namen mit einem günstigeren Anbieter (MAXENERGY) vorgenommen.
Sascha hat im Februar eine Anstellung in Wien gefunden, dadurch kann er für den Energie-Anteil der Stromkosten in Zukunft selbst aufkommen. Den Netz-Anteil werden wir übernehmen, das sind 45,60 EUR pro Monat inkl. Ust. Die Unterstützung durch die Stadt Wien (Grundsicherung und Mietzuschuss) wurde wegen des nunmehr vorhandenen Arbeitseinkommens von Sascha ab Februar 2023 eingestellt.
Im Oktober 2022 ist die Möglichkeit für ukrainische Kriegsflüchtlinge, bei den Wiener Linien gratis zu fahren, zu Ende gegangen; wir haben ihnen daher am 4. Oktober 2022 zwei Jahresnetzkarten finanziert.
Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?
Die österreichische Bundesregierung hat sich nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sehr rasch dazu entschieden, Flüchtlingen aus der Ukraine einen besonderen Status zuzuerkennen.
Die Stadt Wien sicherte für individuelles Wohnen folgende Leistungen zu:
- Betreuung durch die Servicestelle der Grundversorgung Wien (Asylzentrum der Caritas)
- Mietzuschuss
- Verpflegung
- Bekleidungshilfe
- Krankenversicherung – der Krankenversicherungsbeitrag wird direkt an die Österreichische Gesundheitskasse bezahlt
Um ein individuelles Wohnen zu ermöglichen, musste eine Unterkunft gefunden werden. Der Miet-zuschuss beträgt maximal 330 EUR pro Monat, um diesen Betrag sind in Wien auf dem freien Wohnungsmarkt kaum (eher: gar keine) ordentliche Wohnungen zu finden.
Um den Flüchtlingen ein Wohnen mit ausreichend Privatsphäre zu ermöglichen, war es daher aus unserer Sicht notwendig, eine Wohnung zu einem höheren Preis zu mieten und die Differenz zum Mietzuschuss zu übernehmen, dazu auch noch die Kosten für den Strom, der in der Miete ja normalerweise nicht enthalten ist.
Wir haben damit einem Flüchtlingspaar geholfen, in Wien ein einigermaßen normales Leben zu führen, während in ihrer Heimat Krieg herrscht; und dass der Mann auf Grund seiner Behinderung nicht gut im Lande bleiben und sich als Kämpfer gegen die russischen Truppen anbieten konnte, ist wohl nachvollziehbar.
Bezüglich des KFZ, mit dem sie nach Wien gekommen sind, war die Überlegung, dass sie nach Ende des Kriegs damit wieder nach Hause fahren wollen und somit eine Abmeldung eher nicht opportun wäre – daher wurde ein Parkpickerl angeschafft und nach einem Jahr verlängert.
Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?
In unserem Freundeskreis wurde uns dafür viel Anerkennung gezollt, einige der Freunde unter-stützten das Projekt auch mit Spenden, und wir erhielten für das Projekt auch Spenden von Personen, die wir gar nicht kannten.
Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?
Die folgende Aufstellung ist gegliedert in die Punkte Wohnen und KFZ für den Zeitraum 1. Oktober 2022 (Start Folgeprojekt) bis 30. April 2023 (Projektende):
Wohnen:
- Differenz gegenüber Mietzuschuss Stadt Wien (7 Monate): 2.520,00
- Anschaffung eines gebrauchten TV-Geräts: 170,00
- Internet Monatstarif (7 Monate): 161,96
- Von uns übernommene Stromkosten (ab März 2023 nur mehr Netz): 712,91
Transport:
- Jahresnetzkarten für Sascha und Lara: je 365,- EUR: 730,00
- KFZ Mitsubishi Outlander (Bj. 2009):
- Parkometerabgabe für den 20. Bezirk: 126,11
- Autobahnvignette Österreich für 2023: 96,40
Gesamt: 4.517,38 €
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Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?
Durch die in Kapitel 1 bis 4 beschriebenen Fakten ist wohl ausreichend dokumentiert, dass es sich um ein mildtätiges Projekt handelt, bei dem wir keine kommerziellen Interessen verfolgt haben und das auch nicht irgendwie als Liebhaberei aufgesetzt wurde, sondern um Menschen in Not zu helfen.
Worum geht es in dem Projekt?
Sascha und Lara sind im April wegen des Kriegs in der Ukraine von Charkiw nach Wien geflüchtet. Wir – ein Ehepaar aus Wien – haben uns entschlossen, das gehörlose Ehepaar sowohl wirtschaftlich als auch persönlich, insbesondere durch Begleitung bei Amtswegen, zu unterstützen.
Mit Hilfe eines ersten Crowdfundings konnten wir bereits ein halbes Jahr lang den Teil der Miete, der nicht durch den Mietzuschuss der Stadt Wien abgedeckt wird, sowie die Kosten für Strom und Internet finanzieren.
Zum Vorgänger-Projekt
Eine Arbeit konnten die beiden in Wien noch nicht finden, vor allem weil den potenziellen Arbeitgebern die Kommunikation mit ihnen zu kompliziert erscheint (geht nur schriftlich und mit Übersetzung). Da eine baldige Rückkehrmöglichkeit in die Ukraine nicht sehr wahrscheinlich erscheint, haben wir nun ein Folgeprojekt für das nächste halbe Jahr aufgesetzt.
Das ist ein Kooperationsprojekt mit APC-Help. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar!
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Differenz gegenüber Mietzuschuss Stadt Wien 2.160,00
Internet Monatstarif 138,00
Strom Teilbeträge 1.699,20
Zuschuss für ein Weihnachtsessen + Geschenke 409,00
Autobahnvignette Österreich für 2023 93,80
Summe 4.500,00
Wer sind Sascha und Lara?
Sascha hat Berufspraxis als Fliesenleger, Bodenverleger und beherrscht auch einfache Installateur-Arbeiten, Lara hat als Näherin gearbeitet.
Da sie beide weder Deutsch noch Englisch können und obendrein gehörlos sind, ist es für sie sehr schwer (vermutlich unmöglich), eine gut bezahlte dauerhafte Arbeit zu finden.
Wir möchten die beiden in dieser schwierigen Situation unterstützen.
Projektstandort: , , Österreich