Liebe(r) ohne Gewalt - Gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* in Österreich
Wir wollen durch mehrere Gemeinden in Österreich reisen und in Informationsveranstaltungen das Thema der Gewalt an Frauen* und Mädchen* enttabuisieren und Hilfestellungen anbieten
Abschlußbericht
LIEBE(R) OHNE GEWALT
Präventionsvorträge gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen*
Gewaltbetroffene Frauen* und Mädchen* in ländlichen Regionen haben oft Schwierigkeiten, Unterstützung zu erhalten. Beratungsstellen sind rar und das Bekanntsein unter den Einwohner*innen erschwert es, sich jemandem anzuvertrauen, da häusliche Gewalt noch immer ein Tabuthema ist. Besonders in Beziehungen, die schon länger andauern, ist es schwierig, die Gefahr einzuschätzen. Um dem entgegenzuwirken, setzen wir auf niederschwellige Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Unsere virtuelle Beratungsstelle HelpChat steht Frauen* und Mädchen* in ganz Österreich kostenlos und anonym zur Verfügung und ermöglicht Unterstützung. Durch das Bereitstellen von Informationen und Vernetzung mit anderen Einrichtungen streben wir an, die Hemmschwelle für Hilfesuchende zu senken und den HelpChat bekanntzumachen.
DER HELPCHAT
Der Helpchat wurde im Jahr 2000 als erste Online-Beratungsstelle in Österreich für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen vom Verein AÖF - Autonome Österreichische Frauenhäuser gegründet. In einem multi-professionellen Team bietet der Chat täglich anonyme und vertrauliche Hilfe für Betroffene von Gewalt an. Unter www.haltdergewalt.at steht erhalten Userinnen täglich eine Stunde Beratung ohne Wartezeit oder Termin.
Der HelpChat stellt eine von fünf Säulen des Vereins AÖF dar:
- Informationsstelle gegen Gewalt (seit 1992)
- Frauenhelpline 0800/222 555 (seit 1998)
- HelpChat (Onlineberatungsstelle) (seit 2000)
- StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt (seit 2019)
- BAKHTI - Zentrum für EmPOWERment (seit 2023)
Es wurden verschiedene Formate wie Vorträge, Teilnahme an Veranstaltungen und Online-Diskussionen angeboten. Der HelpChat war erfolgreich mit einem Stand beim Christkindlmarkt in Grammatneusiedl und den Sicherheitstagen in Schwechat vertreten, wobei beide Veranstaltungen gut besucht waren. In Schwechat bot sich zudem die Gelegenheit zur Vernetzung mit anderen Einrichtungen.
Beim Christkindlmarkt in Grammatneusiedl wurden Spenden eines Punschstandes dem HelpChat gewidmet. Die Organisation erfolgt in direkter Abstimmung mit Bürgermeister*innen und Gemeinderät*innen. Es werden bestehende Kontakte genutzt und aktiv auf Gemeinden mit Informationsbedarf zu Gewalt/häuslicher Gewalt zugegangen.
Um eine ständige Präsenz sicherzustellen, sollen Chat-Kontakte regelmäßig in Gemeindezeitungen und vor Ort platziert werden. Das Projekt ist auf eine Fortführung im Jahr 2024 ausgerichtet, und es wird die Möglichkeit einer Veranstaltung in der Shopping City Süd im Jahr 2024 mit den Betreiber*innen diskutiert.
DIE VORTRÄGE
Die Vortragsreihe für das Projekt "Liebe(r) ohne Gewalt" begann am 24.09.2023 beim Familien- und Sicherheitstag in Schwechat. Durch die Teilnahme an diesem Event konnten wir nicht nur die Anwesenden des Vortrags, sondern auch die Besucher*innen der Veranstaltung erreichen.
Die nächste Präsentation fand am 04.10.2023 in der Haydnbibliothek in Hainburg statt, in Zusammenarbeit mit der "Gesunden Gemeinde Hainburg". Der darauf folgende Vortrag am 07.10.2023 in Gramatneusiedl führte zu einer Kooperation mit dem Frauennetzwerk Gramatneusiedl und einer Beteiligung am Punschstand.
Am 11.10.2023 gab es einen Vortrag bei einem Treffen der Sozialarbeiter*innen der Krankenhäuser Oberösterreich, was zu einer Erweiterung unseres Netzwerks führte. Gleichzeitig fand ein weiterer Vortrag in der Gemeinde Ebergassing statt, bei dem Kontakte mit dem Pensionistenverband und der Tafel der Gemeinde geknüpft wurden. Am 25.10.2023 folgte eine Veranstaltung in Wiener Neudorf, bei der das Angebot des HelpChats an zahlreiche Interessierte weitervermittelt wurde.
Ein Vortrag vor dem Krankenhauspersonal der psychiatrischen Abteilung im Landesklinikum Neunkirchen am 22.11.2023 trug zur Sensibilisierung für Gewaltanzeichen bei. Die letzte Veranstaltung am 26.11.2023 war der Punschstand in Kooperation mit dem Frauennetzwerk Gramatneusiedl, bei dem der HelpChat die Einnahmen als Spende erhielt.
Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?
Unser Ziel ist es, gewaltbetroffenen Frauen* und Mächen* in ländlichen Gegenden effektive Unterstützung zu bieten. Durch die Schaffung niederschwelliger Zugangsmöglichkeiten durch die Informationsveranstaltungen in den Gemeinden als auch den virtuellen HelpChat möchten wir sicherstellen, dass jede Frau auf kostenfreie und anonyme Hilfsangebote zugreifen kann.
Es wurde darauf abgezielt, das Bewusstsein in Bereichen zu schärfen, in denen Handlungsmöglichkeiten existieren, aber die Thematik nicht ausreichend erkannt wird, beispielsweise in Krankenhäusern, psychiatrischen Einrichtungen und unter Gemeindeleitern. Frauen und Mädchen sowie das Thema Gewalt erhielten nicht nur zeitlich, sondern auch in Bezug auf Medienpräsenz und personelle Ressourcen angemessene Aufmerksamkeit. Insbesondere jene, die aus unterschiedlichen Gründen nicht an die Öffentlichkeit treten konnten oder wollten und negative Erfahrungen gemacht hatten, fanden hier einen Raum.
Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?
Kampagne auf respekt.net:
Durch 31 Unterstützer*innen auf respekt.net konnten mehr als 63% unserer Wunschzielsumme erreicht und unser Projekt umgesetzt werden.
Die Umsetzung in Zahlen:
- 30 Gemeinden wurden angeschrieben
- 6 davon haben das Angebot angenommen
- Bis zu 25 Teilnehmer*innen pro Vortrag
- 3 öffentliche Einrichtungen luden uns zu Vorträgen ein
Bei Veranstaltungen stieß die Initiative auf großes Interesse seitens der Veranstalter, was zu intensiven Diskussionen über die eigenen blinden Flecken und die Unsicherheit in verschiedenen Einrichtungen führte.
In folgenden Medien wurden die Vorträge angekündigt und beworben: Bezirkszeitungen, NÖN, diverse Facebook- und Instagramaccounts, Allevents.in, Donau-Niederösterreich-Website, mehrere Homepages von Gesunde Gemeinde, Homepage Haydnbibliothek, diversen Stadtgemeinde- Homepages, Römerland Carnuntum, gem.info.web, Kronenzeitung.
Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?
Das gespendete Geld wurde anteilig für die Personalkosten der Mitarbeiterinnen, welche die Workshops durchgeführt haben, verwendet. Zusätzlich wurde das gespendete Geld für Infomaterialien zu Werbezwecken ausgegeben.
Downloads
Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?
Über das Projekt
Worum geht es in dem Projekt?
Frauen* & Mädchen*, von Gewalt betroffen - und allein gelassen...
Das soll es in Österreich nicht mehr geben!
Dafür ist noch einiges zu tun.
Gerade in ländlichen Regionen ist es für Frauen* und Mädchen* oft kaum möglich, Hilfe bei Problemen rund um ihre belastenden Gewalterfahrungen zu erhalten. Das Angebot der Beratungsstellen ist spärlich und da in diesen Gebieten „jeder jeden kennt“, fällt es Betroffenen noch viel schwerer ihre Sorgen, Ängste und Nöte preiszugeben.
Gefahr kann in der Familie, in der Partnerschaft, am Arbeitsplatz oder beim Weggehen lauern. Gerade in längeren Beziehungen ist es für Frauen* mitunter eine Herausforderung, Gewalt einzuschätzen oder sich zu schützen. Wir sind für sie da, hören zu, geben Informationen, begleiten bei den ersten Schritten und vernetzen mit anderen Einrichtungen.
Unsere niederschwelligen Informationsveranstaltungen werden von den jeweiligen Gemeinden unterstützt, und so für die Frauen* zugänglich gemacht. Der HelpChat als virtuelle Beratungsstelle für Frauen* und Mädchen* in ganz Österreich, kann durch sein kostenloses Angebot niederschwellige und anonyme Hilfe bieten. Für jede Frau, von zuhause aus.
Wir wollen möglichst viele Gemeinden, flächendeckend in Österreich, besuchen. Dafür benötigen wir
- Fahrtkosten/Unterkunft
- Informationsflyer
- Erfahrene Vortragende für die Veranstaltungen
Bitte helft uns, Österreich sicher zu machen und den schweren Weg aus der Gewalt, für Frauen* und Mädchen* zu verbessern. Es kann jede Frau betreffen, auch dich.
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Pro Reise:
- Honorar Vortragende 150 EUR
- Reisespesen ohne Hotel ca 150 EUR, mit Hotel ca. 240 EUR
- Folder & Sticker ca. 500 EUR
Der Helpchat wurde im Jahr 2000 als erste Online-Beratungsstelle in Österreich, für gewaltbetroffene Frauen* und Mädchen*, vom Trägerverein AÖF gegründet.
In einem multiprofessionellen Team bietet der Chat täglich anonyme und vertrauliche Hilfe für Betroffene von Gewalt an.
Der HelpChat schließt damit eine Lücke in der österreichischen Versorgungslandschaft, da er gewaltbetroffenen Frauen* und Mädchen* eine virtuelle Anlaufstelle bietet, bei der sie ohne Wartezeiten, anonym, kostenlos und textbasiert professionelle Unterstützung erhalten.
Der HelpChat wird durch jährlich zugesprochene öffentliche Förderungen, Spenden und Sponsoring finanziert, die gerade die Fixkosten decken.
Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser - AÖF ist der Dachverband von 13 Autonomen Frauenhäusern in Österreich. Der Verein wurde 1988 als Zusammenschluss der Mitarbeiterinnen der Autonomen Frauenhäuser in Österreich gegründet und ist bis heute Informationsdrehscheibe, Unterstützung, Service und Vertretung für seine Mitglieder.
Im Verein AÖF sind weitere vier wichtige Säulen der Gewaltprävention angesiedelt: Die Informationsstelle gegen Gewalt, die Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555 (rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr), die Onlineberatung "HelpChat - Halt der Gewalt", (täglich von 18-22 Uhr und jeden Freitag von 9-11 Uhr) und StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt ist ein Gewaltpräventionsprojekt
Der Verein AÖF ist Mitglied von WAVE. Das europäische Netzwerk gegen Gewalt an Frauen WAVE (Women Against Violence Europe) war über 20 Jahre im Verein AÖF angesiedelt und ist seit 2014 ein eigener Verein.
Projektstandort: Bacherpl. 10/4, 1050 Wien, Österreich
