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75 Jahre KZ-Verband VdA – Archiv gegen das Vergessen

168 Unterstützer:innen

„Warum habt Ihr nichts getan?“ Doch. Es gab auch Widerstand gegen die Nazis. Im Verborgenen stapeln sich 100te Schicksale über das Überleben des politischen Widerstandes. Ihre Geschichten wollen wir erzählen!

12173 €
55,97%
finanziert
€ 21.750
Budget
Projektumsetzung: 01.05.2022 - 31.10.2023
Website:
Land/Region: Österreich
Social Media:
Status: in Umsetzung
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Worum geht es in dem Projekt?

Wusstet ihr, dass es das Mahnmal österreichischen Freiheitskämpfer am Morzinplatz ohne das Engagement des KZ-Verbandes gar nicht gegeben hätte? Oder dass 419 Opfer und Hinterbliebene allein im Jahr 1967 eine Unterstützung erhalten haben?

Mehr als 1.500 Mitglieder-Karteikarten sowie mehr als 1000 meist handschriftlich von den Opfern persönlich ausgefüllte Fragebögen mit Lebensgeschichten, die das Überleben des politischen Widerstandes und das Überleben nach dem Krieg erzählen, befinden sich unter den Materialien, die in unserem KZ-Verband lagern.

Hier wurde u.a. der Haftgrund, die Aufenthalte in Konzentrationslagern und Zwangsarbeitslagern mit detaillierter Haftzeit sowie die Verfolgungsgeschichte aufgeschrieben und manchmal mit persönlichen Notizen und Briefen hinterlegt. Nicht nur das, es erzählt vom kommunistischen Widerstand, den Februar-Kämpfern oder den durch die NS-Justiz Hingerichteten, wovon mehrere Hundert in der Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof beerdigt wurden - eine Gedenkstätte, für die sich der KZ-Verband nach wie vor einsetzt. Und hinter jeder Zahl befinden sich Schicksale, die sich im Verborgenen in Schachteln stapeln.

Der KZ-Verband feiert 2023 sein 75-jähriges Bestehen in der bestehenden Form und möchte dies nun zum Anlass nehmen, um die eigene Geschichte aufzuarbeiten und ein Archiv aufzubauen. Angesichts des Umstands, dass immer mehr Zeitzeug_innen, Widerstandskämpfer_innen und Holocaust-Überlebende sterben und somit das historische Wissen nicht mehr direkt von ihnen weitervermittelt werden kann, ist eine systematische Aufarbeitung, Einordnung und Aufbereitung unerlässlich.

Wir wollen mit dem „Archiv gegen das Vergessen“ die Lebensgeschichten dieser Menschen sichern und zugänglich machen. Damit wir das tun können, brauchen wir Eure Unterstützung!

Das Projektbild zeigt die Mitgliedskarte des Opfers Friederike Burda mit Verwendungsfreigabe von Rudi Burda.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Durch Förderungen können wir einen Teil der Personalkosten decken, wir müssen aber einen -für uns- beträchtlichen Teil selbst aufzustellen. Bei der Sichtung des Bestandes ist immer mehr klar geworden, dass wir vor allem die historischen Funde fachgerecht konservieren, aufbewahren und zugänglich machen wollen. Die dafür notwendigen Sachkosten sind der wichtige Teil, den wir mit euren Spenden aufbringen möchten.

Für die Anschaffung von Scanner, Regalen, Aufbereitung, Archivsoftware und Archivierung brauchen wir 20.000 EUR, die wir nun versuchen, über Crowdfunding zu sammeln, damit wir das „Archiv gegen das Vergessen“ umsetzen können. Bist Du dabei? Dann danken wir im Voraus.

Niemals vergessen!

Im Verborgenen

Wusstet ihr, dass es im Jahr 1959 eine gesetzlich geregelte Opferfürsorgeabgabe bei öffentlich zugänglichen Filmvorführungen gab? Diese Abgabe, über deren Verwendung der KZ-Verband mitbestimmte, kam Kriegsbeschädigten und Opfern politischer Verfolgung und des Kampfes für ein freies demokratisches Österreich zugute. Oder dass 419 Opfer und Hinterbliebene durch den KZ-Verband allein im Jahr 1967 einmalige Aushilfen, eine Beratung und Unterstützung bei einer Berufung oder ein Darlehen erhalten haben?
Mehr als 1.500 Mitglieder-Karteikarten sowie mehr als 1000 meist handschriftlich von den Opfern persönlich ausgefüllte Fragebögen mit Lebensgeschichten, die das Überleben des politischen Widerstandes und das Überleben nach dem Krieg erzählen, befinden sich unter den Materialien, die in unserem KZ-Verband lagern. 

Neben Tonbandaufnahmen aus den 50er Jahren, Liedertexten aus den KZs und Ghettos, aber auch Verträgen findet sich der jahrzehntelange Kampf der Arbeitsgemeinschaft der Opferverbände für die Anerkennung weiterer Opfergruppen, der unermüdliche Einsatz, festgehalten in Beschlüssen,
Korrespondenzen und Aktionen. Bei der Sichtung von Archivalien vergeht kaum ein Tag, wo nicht spannende Unterlagen zwischen uralten Abrechnungen auftauchen.

Durch die systematische Archivierung sollen Wissen, Informationen und die Geschichte des KZ-Verbands der Öffentlichkeit und der Forschung als Quellen zugänglich gemacht werden.

In den Räumlichkeiten des KZ-Verbands in Wien befinden sich viele historisch relevante Materialien, die bis jetzt nicht geordnet, sortiert und systematisch erfasst wurden. Um die historischen Lücken zu füllen, sollen diese Materialien nun archiviert und geordnet, sowie die Grundlagen für eine Digitalisierung geschaffen werden, damit im November 2023 dieses Archiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und in weiterer Folge digitalisiert werden kann.

Diese Aufarbeitung ist auch deshalb relevant, da die Bedeutung der politisch Verfolgten und Widerstandskämpfer_innen über Jahrzehnte hinweg nicht nur negiert, sondern aus dem kollektiven Gedächtnis verdrängt wurde. Die Dokumente sind von unschätzbarem Wert und sollen für die nächsten Generationen sichtbar werden. Es darf die Tatsache nie ausgeblendet werden, dass Menschen - aus welchen persönlichen und politischen Gründen auch immer - sich für den aktiven Kampf gegen das NS-Regime entschieden haben.

Ziele der Archivierung

  1. Sicherung von historischem Wissen über Generationen hinweg: systematische Übernahme, Erfassung, Ordnung, dauerhafte Aufbewahrung und Erschließung von Schrift-, Bild-, Tonträgern von Institutionen und Personen
  2. Erschließung von neuem Wissen und das Füllen historischer Lücken           
  3. Verbesserung von Zugänglichkeit von historischem Wissen, denn Archive sind Gedächtnisse der Gesellschaft
  4. Quellensicherung für die (auch außer-) universitäre historische Forschung
  5. Erfassung von authentischen Auskünften über Geschehnisse und Einzelschicksalen in der Vergangenheit

Das Team des Archivs

Wir sind dabei ein Team aufzubauen. Ehrenamtliche Mitarbeiter_innen unterstützen dankenswerterweise bereits das Projekt. Die historische Begleitung des Projektes erfolgt durch Dr. Winfried R. Garscha, die historische Beratung erfolgt durch Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider und Dr. Wilhelm Weinert. Für die IT ist Siegfried Trenker zuständig und ich selbst habe die Freude, das faszinierende Projekt zu leiten.

Wir brauchen eure Unterstützung

Den Fördergeber_innen - Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, dem Zukunftsfonds der Republik Österreich sowie dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung - danken wir an dieser Stelle für die Unterstützung des Projektes. Wir haben als KZ-Verband zugesagt, dass wir Eigenmittel durch Spenden in der Höhe von 20.000 Euro aufstellen.

Birgit Hebein, Projektleitung Archiv gegen das Vergessen/KZ-Verband VdA

Projektstandort: , Wien, Österreich

Finanzierungsziel:
€ 20.000,-
Abwicklungsgebühr:
€ 1.750,-
Crowdfunding-Summe:
€ 21.750,-
Finanzierungsschwelle:
€ 11.000,-
Auszahlungsbetrag Teil 1:
€ 9.960,-
Auszahlungsbetrag Teil 2:
€ 1.107,-
Abgabedatum Abschlussbericht:
14.11.2023

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