Jugendliche mit Behinderungen müssen in Österreich die Schule früh verlassen. Zu früh. 'Außergewöhnlich' bereitet sie - in ihrem Tempo - aufs Berufsleben vor und schafft ein Modell zum Nachmachen.
Projekt Neuigkeiten
Über das Projekt
Worum geht es in dem Projekt?
Für die Schule zu alt – für den Beruf viel zu jung
Ausbildung bis 18 ist Gesetz bei uns. Doch Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf bleibt sie oft verwehrt. Nach 9 Jahren endet ihr Recht auf einen Schulplatz. Eine Berufstätigkeit überfordert sie in dem Alter. Viele bleiben daher zu Hause. Dadurch bleibt ihnen oft der Arbeitsmarkt ihr Leben lang verschlossen.
Unser Lösungsansatz
Unser inklusives Café 'Außergewöhnlich' begleitet die Jugendlichen beim Übergang von Schule zum Beruf. Berufliche Qualifikationen erwerben sie in ihrem Tempo. Im angeschlossenen Lernatelier dürfen sie weiter lernen, was sie für ein selbstbestimmtes Leben brauchen. 'Außergewöhnlich' ist Ausbildungsstätte und Ort der Begegnung auf Augenhöhe - mitten in Wien, im 14.Bezirk.
'Außergewöhnlich' macht Diversität sichtbar und Inklusion möglich.
Unser Modell soll Schule machen
Wir schaffen ein innovatives Modell, das den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht wird. Für die Realisierung des Cafés brauchen wir Sie! Danach soll unser Modell Teil des regulären Bildungs- und Sozialsystems werden und viele Nachahmer finden.
Helfen Sie uns gemeinsam mit einer Gruppe renommierter Künstler:innen, unsere Vision wahr werden zu lassen. Werden auch Sie Unterstützer:in von 'Außergewöhnlich'!
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Eine Künstler:innen-lnitiative unterstützt unser Projekt finanziell und medial, doch für das inklusive Café werden noch Gelder benötigt, besonders in den ersten Monaten.
Das Lernatelier ist zur Gänze ausgestattet und der Betrieb des Lernateliers ist für 2023/24 durch die Eltern der Jugendlichen, die bei 'Außergewöhnlich' ausgebildet werden und lernen, gesichert. Außerdem wird die Miete für das inklusive Café von einem Sponsor übernommen. Die Einnahmen aus dem Spendenabend durch die „Künstler mit Herz“ im Theater Akzent am 13.6.2023 fließen zur Gänze in den Betrieb des inklusiven Cafés. Für die behindertengerechte Adaptierung der angemieteten Räumlichkeiten wird ein Antrag bei Licht ins Dunkel gestellt.
Mithilfe der Crowdfunding-Kampagne soll die Einrichtung & Ausstattung des inklusiven Cafés und sein Betrieb für die ersten 3 Monate (September bis November 2023) finanziert werden. Die Summe von Euro 80.000 ergibt sich durch folgende Teilsummen:
- Euro 6.000 für Renovierung (Malerarbeiten, Lampen, Montagearbeiten, etc.)
- Euro 30.000 für Mobiliar (Tischlerarbeiten, Bistrotische, Gartenmöbel)
- Euro 3.568 für Theken und Verkaufsregale
- Euro 7.000 für Küchenausstattung (Gastro-Equipment, Kühl- und Gefriergeräte)
- Euro 500 für Geschirr & Besteck
- Euro 1.500 für IT-Software
- Euro 500 für Dekoration
- Euro 500 für Arbeitskleidung
- Euro 4.500 für Kosten Social Media-Kampagne
- Euro 250 Druckkosten: Speise- und Getränkekarten, Visitenkarten, Flyer
- Euro 21.780 für Personalkosten
- Euro 3.902 für Abwicklungsgebühr respekt.net
Ausgangslage: der problematische Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt für junge Menschen mit Behinderungen
Gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention muss allen Menschen mit Behinderungen ein gleichberechtigter Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt ermöglicht werden - Auch Österreich hat sie 2008 unterzeichnet. Dennoch haben Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Österreich nur einen Rechtsanspruch auf neun Pflichtschuljahre.
Gemäß gesetzlicher Ausbildungspflicht bis 18 müssen in Österreich alle Jugendlichen nach Erfüllung der Schulpflicht bis 18 Jahre eine weiterführende Schule besuchen oder eine Ausbildung machen. Auch Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
Diese Kinder brauchen mehr Zeit und Unterstützung beim Lernen. Aber gerade sie müssen mit 15 oder 16 die Schule verlassen. Laut Schulpflichtgesetz haben sie nach neun Jahren „ausgelernt“. Für die weiterführende Bildung und Ausbildung fehlt es oft an Ausstattung, geschultem Personal und Assistenzleistungen. Viele von ihnen bleiben daher zu Hause und warten auf einen Platz in einer Tagesstätte. Sie dürfen nicht weiter lernen und bekommen keine Unterstützung, sich weiterzuentwickeln.
Unser Lösungsansatz: Arbeiten und weiter lernen - im eigenen Tempo
Der gemeinnützige Verein ‚0816 – alles außer gewöhnlich. Verein für individuelles Lernen' ist spezialisiert auf die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Lernbedürfnissen. Sie werden individuell und ganzheitlich gefördert. Jedes Kind wird bei der Entfaltung seiner Potentiale maximal unterstützt.
Mit 'Außergewöhnlich' schafft der Verein 0816 eine Kombination aus einem inklusiven Ausbildungsplatz im Café und einer individuellen Lernförderung im Lernatelier für Jugendliche mit Behinderungen, die kein Anrecht mehr auf einen Schulplatz haben.
Im inklusiven Café erwerben sie eine berufliche Teilqualifikation als Servierkraft. Im angeschlossenen Lernatelier trainieren sie weiter die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. Unser Motto dabei ist: „Use it or loose it!“ – Da Kulturtechniken, die nicht regelmäßig trainiert werden, von Menschen mit besonderen Lernbedürfnissen schnell wieder verlernt werden.
‚Außergewöhnlich‘ orientiert sich ganz an den Bedürfnissen der Jugendlichen und ihrem individuellen Lerntempo. Sie lernen in Ruhe und ohne Druck. Sie bekommen Zeit, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten voll zu entfalten.
Vorerst werden sechs Jugendliche bei ‚Außergewöhnlich‘ eine berufliche Teilqualifikation erhalten, die ihnen eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft und zukünftige Teilhabe am Arbeitsmarkt ermöglicht.
Diese sechs Jugendlichen werden sich tageweise mit Lernen und Ausbildung im Café abwechseln. Zunächst verbringen sie einen halben Tag lang im Café, danach, gemäß ihren Möglichkeiten, mehr Zeit. Ein siebtes, aktuell 12-jähriges Kind wird bis zu seinem 15. Lebensjahr nur das Lernatelier besuchen.
Ein inklusives Café – als Ausbildungsstätte und Ort der Begegnung
Das inklusive Café ‚Außergewöhnlich‘ wird der Öffentlichkeit zugänglich sein und wie ein reguläres Café betrieben werden. Geplant ist ein kleiner stationärer Betrieb mit ein paar Kaffeetischen, der Verkauf von Charity-Produkten, selbstgemachten und regionalen Schmankerln und selbst gebackenem Kuchen etc. Ein kleines Feinkostgeschäft ist auch integriert.
Ziel ist es, einen Platz zu schaffen an dem sich Menschen mit und ohne Behinderungen auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam arbeiten - Ein Platz für gelebte Inklusion mitten im 14. Bezirk in Wien, in der Nisselgasse 9.
Dafür werden ab Juli 2023 die angemieteten Räumlichkeiten in der Nisselgasse den Bedürfnissen der Jugendlichen entsprechend adaptiert und eingerichtet. Das Lokal ist barrierefrei und wird mit einem Behinderten-WC ausgestattet. Es liegt in unmittelbarer Nähe der U4 Station Hietzing, was den Jugendlichen ein möglichst selbstständiges Ankommen ermöglicht.
Unser Ziel: Unser Modell soll Schule machen
Mit 'Außergewöhnlich' wollen wir ein innovatives multiplizierbares Modell schaffen, das möglichst vielen jungen Menschen mit Behinderungen Teilhabe an der Gesellschaft und Selbstbestimmung ermöglicht. Unsere Vision ist eine staatlich unterstützte Ausbildungsstätte, die, wenn notwendig, auch ein dauerhafter geschützter Arbeitsplatz sein darf - gleichberechtigt neben den bekannten Geschützten Werkstätten, mitten in der Gesellschaft als gelebte Inklusion.
Wer sind wir?
Wir sind Menschen unterschiedlicher Professionen mit viel Erfahrung, die die gemeinsame Vision von Chancengleichheit, Teilhabe und gelebter Inklusion zusammenbringt:
Verena Augustin, Dipl. univ. Heilpädagogin, Diplom Sonderpädagogin, Psychotherapeutin, Gründerin und Obfrau des Vereins 0816, Leiterin des Projekts mit jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich Pädagogik für Menschen mit Behinderungen und jahrelanger Erfahrung im Bereich Verkauf und Gastronomie.
Kathrine Madreiter, Dipl. Sonderkindergartenpädagogin aus dem Team von 0816, „Yes, we can“-Trainerin” mit jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich Pädagogik für Menschen mit Behinderungen und Psychiatrie.
Simone Gerdenits, Dipl. Gesundheitstrainerin aus dem Team von 0816, Dipl. Gesundheitspädagogin für Kinder, Lebens- und Sozialberaterin i.A. und Supervision.
Christoph Fälbl, Kabarettist und Gastronom mit jahrelanger Gastronomie-Erfahrung.
Eva Jambor, betroffene Mutter, jahrelange Erfahrung mit Bildungsprojekten, die 'Jedes Kind stärken'.
Familienmitglieder der Jugendlichen, die uns ehrenamtlich unterstützen.
Bezahlte Mitarbeiter:innen:
- Gastronom:in: zuständig für Küche, Warenbestand und Bestellung
- Servicekraft
- Studentische Aushilfskräfte für Verkauf und Service
Mediale Unterstützung - Social Media Kampagne
Aufgrund der Mitarbeit des Schauspielers und Kabarettisten Christoph Fälbl im inklusiven Café konnte ein Kreis renommierter Künstler:innen als Unterstützer:innen für 'Außergewöhnlich' gewonnen werden:
"Künstler mit Herz“ - Spendenabend im Theater Akzent am 13.6.2023 mit Wolfgang Ambros, Christoph Fälbl, Josef Hader, Stefan Haider, Gary Lux, Nadja Maleh, Robert Palfrader, Gerald Pichowetz, Kristina Sprenger u.a.
Teilnahme am Aktionstag Gemeinsame Bildung in Wien am 15.06.2023 mit Präsentation des Projekts
Auf unseren Social-Media-Kanälen berichten wir über den Stand der Renovierungsarbeiten, den Fortschritt der Ausstattung und schließlich den Start des Lernateliers zu Beginn des Schuljahres im September 2023 und die Öffnung des inklusiven Cafés Mitte September.
Soziale Nachhaltigkeit
Der Zugang zu Aus- und Weiterbildung ist eine wesentliche Voraussetzung für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, gleichberechtigte Teilhabe und Selbstbestimmung.
Mit der Gründung des inklusiven Cafés ‚Außergewöhnlich‘ mit angeschlossenem Lernatelier nimmt sich eine engagierte Gruppe Menschen eines gesellschaftlichen Problems an, das viele Familien mit Kindern mit Behinderungen betrifft. Wir schaffen ein Pilotmodell und suchen parallel dazu einen dauerhaften Platz im System für unsere Innovation. Als Ziel steht am Ende eine neue Form von geschützter Ausbildungs- und Arbeitsstätte, die selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft ist und vielen betroffenen jungen Menschen in ganz Österreich nützt.
Projektstandort: Nisselgasse 9, 1140 Wien, ÖsterreichTour d'extraordinaire
Drei radverliebte Studierende - Raphael Lorenzi, Anna Vass und Marcel Gnauert - starten heute ihre Tour d'extraordinaire, die sie von Innsbruck über Meran, Tirano, Borgomanero und Aosta nach Beaufort zur Tour de France bringt. Dabei überwinden sie etwa 13.000 Höhenmeter und sammeln Spenden für 'Außergewöhlich'!
Wir sind tief beeindruckt und dankbar von diesem Engagement! Gute Fahrt!
Folgen kann man ihnen auf auf ihrem Blog
sincere-deer-963.notion.site/Tour-d-Extraordinaire-fb8fe97834da4e6e9bb40f65cbfaf79c
oder auf instagram:
Das Café mit Lernatelier wird Realität!
Dank Ihrer Unterstützung konnte mit den notwendigen baulichen Adaptionsarbeiten und der Ausstattung des inklusiven Cafés 'Außergewöhnlich' begonnen werden!
Die Schlüsselübergabe für die Räumlichkeiten in der Nisselgasse 9 ist erfolgt. Das Inventar des Lernateliers wurde erfolgreich nach Schulschluss übersiedelt.
DANKE!!!!