HOMOPHOBEXforte - Wir heilen Dich!
Durch die Verteilung von 3000 Medikamenten-Packungen und dem Informationstext auf dem „Beipackzettel“ soll über Homo- & Transphobie informiert und auf die Problemsituation aufmerksam gemacht werden.
Über das Projekt
Worum geht es in dem Projekt?
HOMOPHOBEXforte -Wir heilen Dich!
Durch die Verteilung der 3000 Medikamenten-Packungen und dem Informationstext auf dem „Beipackzettel“ soll informiert und die Problemsituation aufmerksam gemacht werden.
Die gesellschaftliche Sensibilisierung für die Thematik ermöglicht den Abbau von Vorurteilen und Zerrbildern gegenüber gleichgeschlechtlich und bisexuell empfindenden Menschen und TransGender-Personen. Die daraus resultierende eindeutige Positionierung gegen Homophobie und antihomosexuelle Gewalt, stellt ein weiteres wichtiges Ziel dieser Kampagne dar.
Ziel der Kampagne
Die Kampagne will zum Aktivwerden gegen die vielfältigen Formen antihomosexueller Gewalt aufrufen und Menschen dazu einladen, Zivilcourage zu zeigen.
Ziel der Kampagne ist auch, allen Menschen, die von antihomosexueller Gewalt betroffen oder ZeugInnen von Homophobie sind/waren, die Möglichkeit zu geben, anonym darüber berichten zu können, ohne einer Bewertung ausgesetzt zu sein. Hierzu bietet sich das Internet als niederschwelliges, anonymes Medium mit seinem hohen Verbreitungsgrad an.
Noch immer Aufklärungsbedarf...
Auch im dritten Jahrtausend werden Homosexuelle und TransGender-Personen oft nicht als die gesehen, die sie sind: Individuen mit menschlichen Grundbedürfnissen, Wünschen, Sehnsüchten und Vorlieben. Nach wie vor werden sie diskriminiert. Oft im alltäglichen Zusammenleben, noch öfter in den Köpfen der Mitmenschen. Weil es in der Zwischenzeit – jedenfalls in den meisten reichen Industriestaaten – nicht politisch korrekt ist, über Homosexualität zu schimpfen und zu lästern, geschieht die Diskriminierung subtiler und oft unterhalb der Gürtellinie. Am Arbeitsplatz oder in der politischen Diskussion reicht in der Regel das Voranstellen der sexuellen Orientierung vor die Berufs- oder Funktionsbezeichnung, um in einer Gruppe aufzuzeigen, dass es (lediglich) um Toleranz und nicht um Akzeptanz geht: der schwule Kollege, die lesbische Gemeinderätin, …
Bewußtseinsbildende Aufklärungsarbeit in humorvoller Verpackung!
Dass es einer solchen bewusstseinsbildenden Aufklärungsarbeit bedarf, zeigen die Statistiken: Die Selbstmordversuchsrate bei Homosexuellen in Österreich ist siebenmal höher als bei Heterosexuellen. Hauptursache ist die mangelnde familiäre, soziale und rechtliche Unterstützung. Über 90% aller Selbstmordversuche von gleichgeschlechtlich empfindenden Menschen geschehen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren, also während des oft sehr schmerzhaft erlebten Coming-out-Prozesses.
„Akzeptanz der Vielfalt anstelle der Toleranz des Anderen. Eine tolerante Gesellschaft erkennt man daran, dass die darin lebenden Menschen die Vielfalt der individuellen Lebensentwürfe als gleichwertig wahrnehmen, akzeptieren und als Bereicherung für sich und die Gesellschaft sehen“,...
... ist Mag. Johannes Wahala, Leiter der Beratungsstelle COURAGE überzeugt, dass der Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz im Detail steckt.
HOMOPHOBEXforte soll darauf aufmerksam machen. Denn während die lediglich Tolerierten niemals als gleichwertige Menschen angesehen werden, sind die Akzeptierten Teil der Gesellschaft und gar nicht mehr aus dieser wegzudenken.
Die Kampagne wurde bereits im Juni 2012 von den MitarbeiterInnen und PraktikantInnen der PartnerInnen-, Familien- und Sexualberatungsstelle COURAGE konzipiert. Allerdings ist die 1. Auflage bereits vergriffen; die Unterstützung über respekt.net soll dazu verwendet werden, eine 2. Auflage zu ermöglichen und in Umlauf zu bringen.
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Druckkosten für Medikamentenpackungen und Beipackzettel.
HomophobEX Forte - Eine Kampagne von COURAGE
Motivation für die Verwirklichung dieser Kampagne gegen Homo- & Transphobie war/ist die Erfahrung der MitarbeiterInnen der Beratungsstelle COURAGE, dass viele Lesben, Schwule, Bisexuelle und TransGender-Personen und ihre Angehörigen einem hohen Maß an offenen, aber auch verdeckten Diskriminierungen ausgesetzt sind: Seien es Schwulen-/Lesben-„Witze“, die permanente Konfrontation mit unhaltbaren Vorurteilen und heteronormierten Geschlechtsrollenklischees, Beschimpfungen, Ausgrenzungen, bzw. Ausschluss aus Familienverbänden und sozialen Kontakten, Mobbing am Arbeitsplatz bis hin zu Drohungen und offener körperlicher Gewalt. Zusätzlich werden gleichgeschlechtlich empfindenden Frauen und Männern in Österreich Grund- und Menschenrechte verwehrt, wie z.B. die Anerkennung ihrer Partnerschaften.
Die Geschichte eines Tabu´s
Die lange Zeit geprägten Vorurteile sitzen noch immer tief: War Homosexualität im Mittelalter noch „Sünde“ oder „wider der Natur“, so glauben heute noch immer viele Menschen, Homosexualität sei eine psychische Störung/Krankheit oder gar pervers und daher heilbar, wenn die derart „Betroffenen“ nur wollten. Eine Meinung, die sich schon seit Jahrhunderten hartnäckig hält. Und das, obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Diagnose „Homosexualität“ vor über 20 Jahren, nämlich am 17. Mai 1990 aus dem internationalen Diagnoseklassifikationssystem (ICD) ersatzlos gestrichen hat.
Derartige Diskriminierungen hinterlassen nicht selten Gefühle der Schuld und Scham bei den diskriminierten Personen, oft auch bei ihrem familiären Umfeld. Aufgrund der fehlenden gesellschaftlichen Anerkennung und der fehlenden Auseinandersetzung mit homophoben Vorurteilen und antihomosexueller Gewalt fühlen sich viele mit ihren Erfahrungen alleine gelassen. Dies führt nicht selten zu Selbstwertkrisen, Einsamkeit und Isolation etc. Fehlende Lebensperspektiven und mangelnde familiäre und/oder soziale Unterstützung sind Hauptursachen für psychische Störungen bis hin zum Selbstmordversuch.
Problematisch ist jedoch, dass viele Formen homophober Gewalt aufgrund mangelnder Sensibilisierung und Aufklärung von beiden Seiten her oft gar nicht bewusst als Diskriminierungen wahrgenommen werden.
Gleichgeschlechtlich empfindende Menschen haben sich „daran gewöhnt“, benachteiligt zu werden, da die gesellschaftliche Diskriminierung von Lesben und Schwulen eine lange Geschichte aufweist und sie selber meist schon von früher Kindheit an von irritierenden Erfahrungen des „Anders-Seins“, des „Fremd-Seins“ in der eigenen Familie und des Außenseitertums geprägt sind. Homophobe Gewalt aufzuzeigen und ins Bewusstsein zu führen, ist Ziel der Kampagne.
Ziel der Kampagne:
Allen Menschen, die von antihomosexueller Gewalt betroffen oder ZeugInnen von Homophobie sind/waren, die Möglichkeit zu geben, anonym darüber berichten zu können, ohne einer Bewertung ausgesetzt zu sein. Hierzu bietet sich das Internet als niederschwelliges, anonymes Medium mit seinem hohen Verbreitungsgrad an.
Hinter der Idee steht ein konkretes Menschenbild:
Jeder Mensch ist einmalig. Menschen sind kreativ und vielfältig. Menschen können einander in ihrer Einmaligkeit, Kreativität und Vielfältigkeit bereichern. Die Vielfalt der Ausdrucksformen menschlicher Liebesfähigkeit und Lebensweisen als Chance für die Gesamtgesellschaft zu verstehen und zu nutzen, ist die Grundidee dieser Kampagne. In einer Gesellschaft der Vielfalt (Diversity) können sich Menschen individuell und gesund entwickeln, erleben Wertschätzung und Anerkennung. Dies wiederum führt zu Zufriedenheit, Lebensfreude und Engagement.
Die Kampagne will zum Aktivwerden gegen die vielfältigen Formen antihomosexueller Gewalt aufrufen und Menschen dazu einladen, Zivilcourage zu zeigen.
GEWALT GEHT UNS ALLE AN!
Je offener wir in einer pluralen und demokratischen Gesellschaft über Gewalt reden, desto sichtbarer wird sie, und nur so kann sie bezwungen werden. Die Kampagne will Gewalt gegenüber gleichgeschlechtlich empfindenden und l(i)ebenden Menschen sichtbar machen und zu einer Solidarität mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen und ihren Angehörigen führen.
Projektstandort: Windmühlgasse 15/7, 1060 Wien, Österreich