In Würde altern
Wir betreuen die HeimbewohnerInnen des Sanatorium Maimonides Zentrums und möchten mit Ausflügen, Besuchen von Veranstaltungen und Stadtfahrten für Abwechslung, Anregung und ein aktives Miteinander den Alltag gestalten.
Abschlußbericht
Das Crowdfunding-Projekt „In Würde altern“ wurde bereits im Mai 2013 vom „Verein zur Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Gerontopsychotherapie“, aus dem sich eine Praktikumsstelle für angehende PsychotherapeutInnen - das Böhmer-Laufer Psychosoziale Praktikum (BLPP) - unter der Leitung von Frau Elisabeth Grünberger entwickelt hat, ins Leben gerufen. Seit 1997 ist dieser Verein ein fester Bestandteil des gesamten und ganzheitlichen Betreuungsnetzwerks im Sanatorium Maimonides-Zentrum in 1020 Wien.
Das Sanatorium der Israelitischen Kultusgemeinde Wien beherbergt viele Senior:innen, die nicht nur in Bezug auf ihren gegenwertigen Lebensabschnitt, sondern ganz konkret im Sinn des Wortes „Überlebende“ sind. Die rund 200 Bewohner:innen werden von ca. 20 Praktikant:innen über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten und einem Arbeitspensum von mindestens 9 Stunden pro Woche auf unterschiedliche Weise den Bedürfnissen des Einzelnen angepasst betreut. Das BLPP bietet den Bewohner:nnen ein emotionales und soziales Gefüge, das über persönliche Kontakte die geistige, soziale und psychische Mobilität erhalten und fördern möchte und dadurch die Einsamkeit lindern möchte. Unter anderem stellt sich in Gesprächen immer wieder heraus, dass das Gefühl des Ausgeklammert-Seins vom „normalen Leben“ durch den Kontakt mit Menschen, die keine pflegerische Funktion im Sanatorium Maimondeszentrum haben und voll im Leben stehen, etwas erleichtert werden kann.
Besonders mit Ausflügen, Besuchen von Veranstaltungen und Stadtfahrten hat es sich das Projekt „In Würde altern“ zum Ziel gesetzt für Abwechslung, Anregung und ein aktives Miteinander der Bewohner:innen des Maimonides-Zentrums zu sorgen. Viele Wünsche der betagten Menschen konnten dank dieses erfolgreichen Projekts in Erfüllung gehen und ihr Lebensabend achtsam und mit Würde begleitet und verschönt werden. Durch Ausflüge mit Gruppen von maximal 30 Personen in die nahe Umgebung und zu Orten, die für die Bewohner:nnen voller Erinnerungen und mit positiven Emotionen verbunden sind, gelang es immer wieder den Heimalltag zu unterbrechen. Von Praktikant:innen und mit der Unterstützung eines professionellen Leitungsteams werden diese Ausflüge sorgfältig vorbereitet und organisiert. Sie stellen die wenigen Möglichkeiten für unsere besonders schützenswerten Mitglieder der Gesellschaft, die alten Menschen, das Stadtleben, die Öffentlichkeit aber auch kulturelle Vorführungen in einem geschützten Rahmen zu genießen und somit aktiv an der Gesellschaft teilnehmen zu können. Die Gespräche während dieser Unternehmungen sind geprägt von Erinnerungen an das „frühere“ Leben mit all seinen positiven Ressourcen. Die Bewohner:innen sind immer wieder begeistert und zehren noch lange von diesen Erinnerungen. Auch noch lange nach solchen Erlebnissen sind sie Thema vieler Unterhaltungen und ermöglichen unter anderem auch das Bilden von neuen Freundschaften zwischen den Bewohner:innen untereinander, die sich auf diese Weise oft erst kennenlernen und miteinander ins Gespräch kommen können.
Mit einem großen Dankeschön an alle, die durch ihre Spenden auf diese Weise so viel Freude, Lebendigkeit und Unbeschwertheit in das Leben unserer Bewohner:innen gebracht haben, möchten wir diesen Bericht beschließen. Wir wünschen uns außerdem viele Menschen motivieren zu können eventuell ähnliche Projekte zu initiieren und durch die großartige Spendentätigkeit auch weiterhin die Würde und Achtung vor dem Altern in unserer Gesellschaft zu fördern.
Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?
Es führt nichts an der Tatsache vorbei, dass mit der auch zukünftig steigenden Lebenserwartung der Anteil der wirklich alten Menschen an der Gesamtbevölkerung deutlich zunehmen wird. Die Lebensphase des gesunden, selbständigen und aktiven Alters wird abgelöst von einer Lebensrealität älterer Menschen, die vermehrt auf Pflege und Fürsorge anderer angewiesen sein wird. Wie wir dies mit größtmöglicher Achtung und Respekt zu Stande bringen können, ist eine wichtige gesellschaftspolitische Frage, die sich auch jeder Einzelne nicht bald genug stellen darf.
Das Projekt „In Würde altern“ möchte dafür als ein wichtiger Impuls dienen, der hoffentlich viele Nachahmer findet und Mut macht sich für ein buntes, wertschätzendes Miteinander zu engagieren. Die Fürsorge um unsere Alten findet hauptsächlich im Verborgenen, im Privaten und unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Selten bekommt man dafür Applaus oder eine Auszeichnung. Mit „In Würde altern“ soll auf diese sensible Phase unseres Lebens aufmerksam gemacht und eine von vielen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie besonders pflegebedürftige Menschen noch lange eingebunden in unsere Gesellschaft leben können.
Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?
Sowohl die unzähligen Praktikant:innen, die das Projekt „In Würde altern“ im Lauf der Jahre betreut haben, die Angehörigen der Bewohner:innen des Maimonides-Zentrums sowie das gesamte Pflegepersonal haben stets sehr positiv auf das Projekt reagiert. Sie haben bei der Umsetzung und Organisation der zahlreichen Ausflüge und Unternehmungen soweit als möglich aktiv mitgeholfen und waren in die Planung und Gestaltung so weit als möglich mit eingebunden. Daher kann man feststellen, dass „In Würde altern“ einen großen Wirkungskreis über die Jahre schaffen konnte und zu vielen positiven und begeisterten Reaktionen geführt hat. Berichte über Ausflüge wurden veröffentlicht und auch auf diese Weise wurde das Projekt in die Öffentlichkeit getragen.
Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?
Das Geld – konkret € 6162,51,- wurde für eine Ausflugsfahrt zum Christkindlmarkt im Alten AKH und eine anschließende Verköstigung beim Bierheurigen „Zum Gangl“ verwendet. Ein weiterer Ausflug fand zum Stift Klosterneuburg statt und ins Naturhistorische Museum. Im Sommer 2014 erfreuten sich die Senior:innen bei einer Fahrt mit der Liliput Bahn im Prater, im selben Jahr fand ein weiterer sehr beliebter Besuch beim Christkindlmarkt statt. Eine Besichtigung des Schoss Schönbrunns konnte im Oktober 2016 und eine Führung im Kunstforum Wien im Jänner 2017 finanziert werden. Im Theater in der Josefstadt erfreuten sich die Bewohner:innen des Maimonides-Zentrums an der Vorstellung „Das Mädl aus der Vorstadt“ im April 2017. Im Mai 2017 wurde eine Fahrt mit der Schönbrunner Panorama Bahn und eine anschließende Verköstigung im Restaurant Schönbrunn genossen. Im Kunsthistorischen Museum wurde im November 2017 eine Führung durch Rubens „Kraft der Verwandlung“ unternommen mit einer kleinen anschließenden Verköstigung. Im Juli 2018 schließlich erfreuten sich die Bewohner:innen während eines Heurigenbesuchs beim Buschenschank Wolff und im Mai 2019 fand ein Besuch mit Verköstigung im Tiergarten Schönbrunn statt. 2019 wurde nochmals der Tiergarten Schönbrunn besucht und die dortige Orangerie und das Jahr endete mit einer Einkehr beim Weihnachtsmarkt im Alten AKH. Im Februar 2020 schließlich konnten Kuchen und Kaffee bei der Hofzuckerbäckerei Demel und die Ausstellung „The Cindy Scherman Effekt“ im Kunstforum Wien bestaunt werden. Zu Corona-Zeiten wurden 2020 außerdem ein Dominospiel sowie Sprüche und Postkarten zur Unterhaltung für die Bewohner:innen finanziert.
Downloads
Abschlussbericht_des_Projektes_In_Wuerde_altern_559.pdf
Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?
Projekt Neuigkeiten
Über das Projekt
Worum geht es in dem Projekt?
Das BLPP (Böhmer Laufer Psychosoziales Praktikum) ist eine staatlich anerkannte, eingetragene Praktikumsstelle gemäß den Bestimmungen des Psychotherapie und Psychologengesetzes. Mittels psychosozialer Betreuung durch Praktikantinnen unterschiedlicher Ausbildungseinrichtungen werden in Form von fachlich Einzel- und Gruppenbetreuung die HeimbewohnerInnen in ihrem letzten Zuhause in Würde begleitet und in ihrem Anliegen unterstützt. Gerade diese von den HeimbwohnerInnen sehr geschätzte und wichtige Unterstützung scheint wiederholt schwer finanzierbar zu sein. Um diese Arbeit qualitativ und hochfrequent wie bisher weiterführen zu können, wäre eine finanzielle Unterstützung für die ca. 8 jährlichen Ausflüge hilfreich.
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Derzeitige Ausgaben pro Monat ca Euro 7.000,--, werden durch Jahresverträge mit dem Maimonides Zentrum und dem Verein sichergestellt. Diese beinhalten Honorare inkl. Sozialversicherungsabgaben der Klinischen Leitung und 2 Mitarbeiterinnen. Haftpflicht für die Praktikantinnen, Supervision der Praktikantinnen, gesetzlich vorgegebene Aufwandsentschädigung für klinische Psychologinnen, Steuerberatung und Buchhaltung.
Wir organisieren ca. 8 Ausflüge pro Jahr, welche an Teilnehmerzahl und Veranstaltungsort variieren. Die Kosten der Ausflüge hängen daher von den Teilnehmern und Ausflugsziel ab und so können wir nur ungefähre Angaben machen, die natürlich abweichen können. Je mehr Mittel uns zur Verfügung stehen, desto mehr können wir für unsere HeimbewohnerInnen anbieten.
Wir betreuen die HeimbewohnerInnen des Sanatorium Maimonides Zentrums und möchten mit Ausflügen, Besuchen von Veranstaltungen und Stadtfahrten für Abwechslung, Anregung und ein aktives Miteinander den Alltag gestalten.
Das Sanatorium der Israelitischen Kultusgemeinde Wien beherbergt SeniorInnen, die nicht nur in Bezug auf ihren gegenwärtigen Lebensabschnitt, sondern ganz konkret im Sinn des Wortes „Überlebende“ sind.
Die meisten hier lebenden alten Menschen berichten über traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit z. T. lebhafte aber auch stark verdrängte und zum Schweigen verdammte Erinnerungen an KZ-Aufenthalte oder eines ihrer Angehörigen, Fluchterfahrungen und Verlust der Heimat, Entwurzelung vieler oder aller Inhalte der früheren Kindheit - sie gehören der Gruppe der Überlebenden an.
Die Heimbewohner des Sanatoriums Maimonideszentrum, die oft unter schweren traumatischen Belastungsstörungen leiden und die PraktikantInnen verschiedener Ausbildungseinrichtungen: das Psychotherapeutische Propädeutikum, das Psychotherapeutische Fachspezifikum und die Ausbildung zum Klinischen Psychologen und Gesundheitspsychologen.
Das Zusammentreffen und - leben der vielen Kulturen -Senioren wie Mitarbeiter- unter einem Dach, mit dem Ziel, Wurzeln der Geborgenheit und Heimat für die Senioren zu bieten, verlangt höchsten Respekt und Achtung dem menschlichen Dasein gegenüber.
Unter psychotherapeutischer Anleitung und Betreuung begleitet das Team der AusbildungskandidatInnen des BLPP die hier im Heim lebenden Menschen, um mit ihnen ihr letztes Zuhause bestmöglich zu gestalten.
Das BLPP bietet den HeimbewohnerInnen ein emotionales und soziales Gefüge, welches über persönliche Kontakte die geistige, soziale und psychische Mobilität erhalten und fördern will.
Das BLPP-Team unterstützt und begleitet die HeimbewohnerInnen beim Reflektieren und Aufarbeiten schwieriger Lebensthemen.
Soziale, kreative und therapeutische Aktivitäten
Es bietet im Besonderen aktive Hilfestellung im neuen Zuhause, sowie Förderung von sozialen, kreativen und therapeutischen Aktivitäten. Die rund 200 HeimbewohnerInnen des Sanatoriums Maimonideszentrums werden von ca. 20-23 Praktikanten betreut. Jeder Praktikant betreut 4-6 Heimbewohner über einen Zeitraum von mind. 6 Monaten und ein Arbeitspensum von mind. 8 Stunden pro Woche. Die Dokumentation findet in Form von Praktikumsberichten alle drei Monate durch die jeweiligen Praktikanten statt und gewährleistet so eine professionelle und transparente Prozessentwicklung. Der Betreuungstand ergibt sich aus der Anzahl der PraktikantInnen, d. h. eine hohe Anzahl an PraktikantInnen in unserer Stelle, gewährleistet eine ausreichende Betreuung und dies kommt direkt den HBW des MZ zugute.
Die konkrete Arbeit der Praktikanten mit alten Menschen (Einzelbetreuung und Gruppenarbeit) wird unterstützt durch:
- Anleitung und individuelle Begleitung durch die Mitarbeiter
- Fachlichen Austausch in einem multiprofessionellen Team (Innere Medizin, Psychiatrie, Sozialarbeit, Pflege)
- Gruppensupervision
- Fortbildungen den Bereichen Gerontologie, Geriatrie, psychosoziale Betreuung und Gerontopsychotherapie
- Teambesprechungen
Um ein Projekt wie dieses in ein Alten.- und Pflegeheim zu implementieren, ist eine staatliche Anerkennung von seiten des Bundesministeriums notwendig, daher wird eine Praktikumsstelle in einer vom Bundesministerium geführten Liste veröffentlicht.
Gleichzeitig geben wir unsere Daten auf psyonline (Datenbank zur Veröffentlichung von Psychotherapieangeboten) bekannt, damit Interessierte und in Ausbildung stehende KandidatInnen uns finden.
Vernetzung und Zusammenarbeit mit den Ausbildungsinstitutionen
Fort.- und Weiterbildung
Tagungen und Kongressbeiträge
Da es sich um ein Dauerprojekt handelt, beabsichtigen wir dies in unbefristeter Art fortzuführen.
Das Projekt dient vordergründig für die Versorgung von HeimbewohnerInnen und das Wohlbefinden derer, sowie das Zusammenleben im Heim und wirkt sich positiv auf alle Bereiche aus.
Andere Alten- und Pflegeheime werden auf diese Betreuungsform aufmerksam und entschließen sich, diese Form der psychosozialen Versorgung zu übernehmen.
Projektstandort: Simon-Wiesenthalgasse 5, 1020 Wien, Österreich
Ein herzliches Dankeschön!
Im Namen der BewohnerInnen des Maimonides Zentrums möchten wir uns ganz herzlich für Ihre Spende bedanken!
Sie ermöglichen und damit den BewohnerInnen eine Freude zu machen und etwas Abwechslung und Inspiration in ihren Alltag zu bringen, was uns ein großes Anliegen ist. Danke
- 11:41
Herzlichen Dank für Ihre Spende!
Sehr geehrte Damen und Herren,
ein großes Dankeschön für die Spenden an unseren Verein!
Da wir im Moment aufgrund der aktuellen Situation keine Ausflüge mit unseren BewohnerInnen des Sanatoriums Maimonides Zentrum machen dürfen, sind wir stattdessen sehr bemüht, sie mit kreativem Material, Spielen usw. zu fördern und zu unterhalten. Mit Ihrer Spende bringen Sie auf diesem Weg den BewohnerInnen viel Freude. Vielen Dank dafür!
Das BLPP-Team
- 10:44
Danke!
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir bedanken uns für die zahlreichen Spenden an unseren Verein.
Am 9.7.2019 konnten wir mit den BewohnerInnen des Sanatoriums Maimonides Zentrum eine wunderschöne Schifffahrt samt Verköstigung entlang des Donaukanals gestalten.
Die BewohnerInnen haben diesen Nachmittag sehr genossen und mit Ihrer Unterstützung konnten wir für ein wenig Abwechslung und für neue Eindrücke für die Menschen unseres Hauses sorgen.
Vielen herzlichen Dank an alle SpenderInnen!
Das Team des BLPP
- 09:55
Ein herzliches Dankeschön!
Liebe Damen, liebe Herren!
Wir danken herzlichst für Ihre Spende! Unsere Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich bereits auf den ersten Frühlingsausflug - dass Menschen in Würde Altern können, dazu unterstützt uns Ihr Beitrag! Nochmals ein großes Dankeschön!!!!
Das BLPP-Team
- 12:06
Danke für Ihre Spende!
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir dürfen uns ganz herzlich für Ihre Spende bedanken! Auch im Jänner konnten wir wieder einen tollen Ausflug organisieren, den die Bewohnerinnen und Bewohner sehr genossen haben. Wieder dürfen wir darauf hinweisen, dass solche Veranstaltungen ohne Ihre Unterstützung nicht möglich wären. Vielen lieben Dank!
Das BLPP-Team
- 11:18