Bildung & Ausbildung

Krieg oder Frieden

22 Unterstützer:innen

Jugendliche setzen sich "Mithilfe des Ausdrucksspieles" mit dem Thema "Gewalt" auseinander.

912 €
100,04%
finanziert
€ 912
Budget
Christian Wiesinger
Eingereicht von:
Projektumsetzung: 16.01.2012 - 30.03.2012
Website:
Land/Region: Österreich/Oberösterreich
Social Media:
Status: abgeschlossen
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Abschlußbericht

Workshop HS St. Marienkirchen

TN: 15 Knaben, 3 Mädchen

Die 4 Workshops waren ursprünglich für je 3 Stunden konzipiert, es hat sich aber rasch gezeigt, dass eine zeitliche Änderung vorgenommen werden musste. So haben wir die Workshops auf je 2,5 Schuleinheiten reduziert, dafür aber 20 Schuleinheiten dafür verwendet (= 8 Workshops)

Geplante Zeit: 720 Minuten

Tatsächlich aufgewendete Zeit: 1200 Minuten 

1. Einheit

Da hat sich bereits einiges getan. Wir haben mit pantomimischen Elementen und mit dem Ausdrucksspiel Szenen erarbeitet, die die Schüler bisher "gewalttätig" gelöst haben. Wir haben verschiedene Ansätze probiert, wie es auch anders ginge. 

Wichtig war auch - seinen Platz zu finden. Wir haben es am Anfang gestellt und zum Schluss. Es war sehr interessant zu beobachten, wie es sich verändert hatte.

Und ein Ausdrucksspiel wurde gespielt, wo es um Geschehen, geschehen lassen, im weiteren Sinne, um Vertrauen gegangen ist. Für die darauffolgende Einheit haben wir ein Ausdruckspiel vorbereitet.

Mein erster Eindruck: Da liegt viel Potential da, dass man nur zu nehmen braucht. 

Pantomime: Was ICH gut kann! Kostete eine Menge an Überwindung und Nachdenken – Was kann ich eigentlich und wie reagiert die Gruppe?

2. Einheit: 

Es entwickelt sich erstaunlich. "Der barmherzige Samariter" ist natürlich eine ziemliche Herausforderung. Diese Rolle auszuprobieren: "Ich gehe vorbei und helfe nicht", "Ich will zwar helfen, aber ich probiere diese Zumutung aus", ist zwar eine Herausforderung, aber auch eine Erfahrung, wie es leider hundertmal am Tag passiert.

So ist es leider eine Realität, die wir hier mit einem "biblischen Text" nachgespielt haben.

Der einhellige Tenor war: "Wir wollen es besser machen, wir wollen der sein, der hilft." 

Wir spielten den Text: „Der Königssohn, der sich vor nichts fürchtet.“

Rollenwahl, Spielplatzgestaltung lt. Ausdrucksspiel.

Resümee: Es war ein sehr unterhaltsames Ausdrucksspiel. Leichtfüssig und doch hintergründig. Es ging darin um Vertrauen, um Ausprobieren, um Grenzen auszuloten. 

3. Einheit: 

Ich habe den Text: „Jule und die Traumvögel“, vorgestellt. Am Anfang waren die SchülerInnen sehr skeptisch, von wegen Traumvögel zu spielen. Aber dann haben sie ihre Träume verwirklicht und wie und als der König ihnen die Traumvögel weggenommen hatte, da war es still, da war es fast unheimlich still. Und als sie die Traumvögel wieder bekamen und dann anbanden, fest hielten, war es förmlich zu spüren, dass dies auch keine Lösung ist. Der tiefe Sinn dieses Textes wurde von den SchülerInnen umgesetzt, erspielt und verarbeitet.

Zusätzlich haben sie erarbeitet, was sie auszeichnet. Eine erstaunliche Vielfalt ist herausgekommen. 

Resümee: Wir sind auf einem guten Weg, die Jugendlichen haben mehr an Vertrauen in das Ausdrucksspiel gewonnen und trauen sich auch mehr zu. Die Nachgespräche sind gehaltvoll und vielfältig verlaufen. Es ist auch immer wieder zu einem lebhaften Diskussionsprozess gekommen. 

4. Einheit: 

Wir haben den Text: „Der Mann im Tal“, gespielt. Es ist eine persische Lehrgeschichte.

Inhalt: Was hält mich zurück, um wegzugehen, was treibt mich an.  Durch den hintergründigen Text hat sich eine originelle Rollenauswahl ergeben. Z. B. die Trägheit klebt am Fuß des Mannes, der Kürbis sitzt am Kopf!

Spielverlauf: Zu meiner Überraschung wurde übereinstimmend mit dem Text gespielt, sie ließen sich durch den Text durch das Spiel tragen. Großteils wurde auch ein „Spielfluss“ erreicht. Ich konnte beobachten, dass sich  intensive und innige Begegnungen ereigneten.

Das Nachgespräch war sehr gehaltvoll, lebendig und im Besten Sinne „demokratisch“ – Im Sinne von zuhören, zu Wort kommen lassen. 

5. Einheit:

„Ronja Räubertochter“ – Wir spielten eine Sequenz daraus.

Resümee: Sie genossen es, die Graugnome zu sein, in diese fantastische Welt eintauchen zu dürfen und ihre Emotionen voll zur Geltung zu bringen. Es ist doch erstaunlich, wie diese Astrid Lindgren mit ihren Texten Menschen jedweden Alters begeistern kann. 

Weiteres arbeiteten wir sehr umfangreich auf der Gefühlsebene. Nach anfänglicher Zurückhaltung haben sie sich dann darauf eingelassen und die Gefühle spielerisch zum Ausdruck gebracht.

Respekt vor den SchülerInnen, kann ich da nur sagen! 

6. Einheit: 

Jede Einheit bringt eine neue Überraschung. Wir spielten die Legende "Varenka". Es herrscht Krieg in Russland und die Soldaten kommen immer näher. Varenka nimmt Menschen bei sich auf und bittet Gott eine Mauer um ihr Haus zu errichten. Als die Soldaten bereits sehr nahe sind, wird das Haus mit Schnee verhüllt und die Soldaten ziehen daran vorbei.

Es war ein eindrucksvolles Spiel, besonders zu hervorheben war die Szene, als wieder Stille eingekehrt war, als die Soldaten vorbeigezogen waren. Es kann auch im realen Leben nicht anders sein, habe ich mir dabei gedacht.

Für die Jugendlichen war es eine bedeutsame Erfahrung und für mich eine Überraschung, dass ich auch als Bühnenbildgestalter eine gute Figur abgebe. 

7. Einheit: 

Wir haben das Abschlußspiel „Der Lose“ vorbereitet und vorbesprochen. Die Rollenauswahl haben wir bereits vorgenommen. Die SchülerInnen haben sich inhaltlich damit auseinandergesetzt und mit dem Text befasst und die Ergebnisse vorgebracht. 

Anschließend haben wir noch ein Dreierspiel erarbeitet: Einer ist ein Mensch, der tut, was er will, einer ist der Bewunderer, ein anderer der Nörgler.

Z. B.: Ein Mädchen hat eine Lady gespielt, die fortwährend mit Rauchen und Trinken beschäftigt war. Der Bewunderer hat sie nachgeahmt, der Nörgler wollte sie davon abbringen.

Anm.: Die Nörgler hatten allerhand zu tun! 

8. Einheit:  Abschluss 

Wir spielten den Text - "Der Lose". Es ist ein Text, der unter die Haut geht. Es ist ein Text, den ich mir vorgenommen habe zu spielen und den ich guten Gewissens spielen konnte, den wir hatten doch sehr viel intensive Zeit in die Vorbereitung des Stückes investiert. Es gab auch viele miterlebende ZuseherInnen. Ausnahmslos alle waren von der Intensität der "Spielenden" angetan. Die SchülerInnen belebten den Text und spielten ihn sinnerfassend. So blieb der Text kein „Loses“ Gebilde, sondern führte uns zu einem tiefen Erleben und Empfinden. 

P: S.: Text liegt bei! 

 

Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen

 

1 Lehrer war immer dabei. Durch die besondere Klassenkonstellation (15 Knaben, 3 Mädchen) sind naturgemäß eine Menge an Konflikten zutage gekommen. Konflikte, die auch für die Lehrer nicht neu waren. Im Vorgespräch haben wir einen Maßnahmenkatalog erstellt und diesen auch vorgestellt.

Die Klassenlehrerin hat die Texte von mir zugeschickt bekommen und mit den SchülerInnen vorbesprochen und vorbereitet.

Nach jeder Einheit haben wir ein Evaluierungsgespräch geführt und die weitere Vorgehensweise abgeklärt.

 

Der Lose
von Grete Miller-Hauenfels 

 

Er sprang und hüpfte verzückt durch das Land, immer die Brust nach vorne gestreckt und den Kopf nach hinten geworfen. Seine Glieder, in den Gelenken so lose wie die der Marionetten, schlenkerten bald nach vorne, bald nach rückwärts.  So sprang er durch das Land. 

"Da kommt er wieder, der Lose, riefen sie alle, wenn sie ihn erblickten, liefen in die Häuser, schlugen die Türen zu und wollten ihn nicht sehen. 

Er war zu verwirrend. 

"Da kommt er wieder", riefen die Blumen und neigten sich weit über den Strassenrand vor, um besser sehen zu können.  Sie bewunderten ihn sehr, denn sie selber saßen ganz steif auf ihren Stielen und konnten ihre Blätter nur im Wind bewegen. 

Er jedoch sprang und hüpfte unbekümmert durch das Land, immer die Brust nach vorne gestreckt und den Kopf nach hinten geworfen.  So sah er nur den Himmel, nicht den Weg und verfehlte ihn doch nie. 

Aber er war zu verwirrend. 

Sie haßten ihn deshalb und wollten ihn nicht mehr länger leben lassen.  Eines Nachts versteckten sie sich hinter den Planken eines Zaunes und lauerten ihm auf.  Als er dahergehüpft kam, schlugen sie ihn mit schweren Knütteln auf den Kopf und die Beine. 

Der Lose fiel. 

Er starb nicht, aber nach dem Sturz blieben seine Beine und sein Genick steif.  Er konnte nicht mehr zum Himmel schauen und schlich ganz schwer seines Weges. 

Da liebten sie ihn sehr und hatten tiefes Mitleid mit ihm.  Wenn sie ihn nun erblickten, kamen sie aus ihren Häusern, zeigten ihm die Wegrichtung, schenkten ihm Blumen und erzählten ihm von der Bläue des Himmels, die er nicht mehr sehen konnte, und von den Sternen der Nacht. 

Und wenn er wieder weiterschlich, trockneten sie ihre Tränen.

Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?

Ein großes Thema, von Beginn weg, war: „Was denken die Anderen?“ „Darf ich mich das trauen?“ „Darf ich die Rolle so spielen?“

In eingefahrenen Systemen herrscht oft großer Gruppendruck. Mir fällt das im System Schule immer wieder auf.

Im Laufe der Spieleinheiten hat sich dieser Druck aufgeweicht. Sie Jugendlichen sind freier geworden, haben sich frei gespielt. Man durfte so sein, wie man halt nun mal ist. Das „Ich stehe zu mir, ich stehe zu dem, was ich tue“, sind wir so immer wieder durchgegangen – im Spiel und im Nachgespräch. 

Ein weiteres Thema war die Diskussionskultur: Zuhören, den Anderen zu Wort kommen lassen, Ausreden lassen, die Meinung gelten lassen und derer vieler mehr. Wir arbeiteten immer wieder daran und ließen es auch nicht bleiben, es ist ein lebenslanger Lernprozess. 

Durch das Ausdrucksspiel haben sie sich gänzlich auf eine neue Art kennengelernt. Es sind Jugendliche in verschiedensten Situationen miteinander umgegangen. Da wir sehr viele verschiedene Spielarten ausprobieren konnten, war es ihnen möglich, in unterschiedlichste Rollen zu schlüpfen und andere Charaktere zu erproben. 

Die Klassengemeinschaft hatte ein sehr negatives Bild von sich. Daran haben wir versucht zu arbeiten. Einerseits durch positive Ermunterung und Weglassen von Bewertungen.  Andererseits haben wir ein Plakat gestaltet – das im Klassenzimmer hängt – „Was uns auszeichnet“.

Diese negativen Bilder haben eine zerstörerische Kraft, der durch Geduld bei zu kommen ist. 

Ein Augenmerk haben wir auch darauf gelegt, Situationen von unterschiedlichsten Blickwinkeln aus zu betrachten und aufzuzeigen, wie man es auch anders lösen könnte.

Mit den Methoden des Ausdrucksspieles sind wir Situationen durchgegangen, die meist gewalttätig gelöst wurden. Nun haben wir versucht, es „gewaltfrei“ zu lösen und dabei konnten wir „kreative“ Vorgehensweisen entwickeln, die sicher praktikabel sind. 

Im Abschlussspiel „Der Lose“, s. Anhang, ging es darum, zu erleben und zu erfahren, wie es um die eigene Gewaltbereitschaft bestellt ist. „Der Lose“ ist einer, der tut was er will, der die Gemeinschaft ignoriert und durch sein Verhalten Provokation hervorruft. Es war anschaulich zu erleben, wie verschieden die Jugendlichen reagiert haben. Wie es dann auch oftmals nicht so leicht ist, friedfertig zu bleiben, wenn jemand ein derart provokantes Verhalten an den Tag legt. 

Anmerkung meinerseits: Ich finde es wichtig, sich da nichts vorzumachen. Man muss lernen, seine eigenen Grenzen zu kennen, damit man auch damit umgehen kann.

Die Ziele der Workshops, möchte ich meinen, haben wir erreicht. Die Hauptschule St. Marienkirchen möchte auch weitere Workshops zu dieser Thematik abhalten. „Krieg oder Frieden – Fortsetzung“  soll ab Herbst 2012 stattfinden, falls die Finanzierung wiederum gelingt.

Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?

Zu Beginn deines Projekts waren wir alle sehr gespannt, wie die Schüler/innen auf das Ausdrucksspiel eingehen werden. Da die Klasse, mit der du das Projekt durchgeführt hast, sozial auffällig war. Anfangs hatten sie einige Schwierigkeiten sich auf das Spiel einzulassen und mit Gefühlen und Emotionen umzugehen.  Den Schüler bereitete es großen Spaß in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen. Es fiel ihnen jedoch schwer, die Grenzen des Ausdrucksspiels zu erkennen bzw. einzuhalten. 

Erst durch die Umstrukturierung des Projektes war es möglich, die gewünschten Ziele zu erreichen. Unser nachhaltiger Eindruck ist, dass sich das Miteinander der Schüler/innen  verbessert hat und ein besseres Sozialverhalten, sowohl untereinander als auch Erwachsenen gegenüber, merklich spürbar ist.

Großen Eindruck machte die Abschlussgeschichte „Der Lose“. Alle Schüler/innen waren mit sichtlich großer Begeisterung dabei. Während der gesamten Spielzeit identifizierte sich jeder Schüler, jede Schülerin mit seiner / ihrer Rolle. Es ist ausgezeichnet gut gelungen verschiedene Spielszenen gleichzeitig ablaufen zu lassen.

Besonders beeindruckend war für uns alle, wie ihr es geschafft habt, mit einfachsten Materialien Bühnenbilder zu schaffen. 

Wir danken dir recht herzlich für deine Geduld, die viele Mühe und dein Engagement.

 

Klassenlehrerin Susanne Ettl

Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?

Die 4 Workshops waren ursprünglich für je 3 Stunden konzipiert, es hat sich aber rasch gezeigt, dass eine zeitliche Änderung vorgenommen werden musste. So haben wir die Workshops auf je 2,5 Schuleinheiten reduziert, dafür aber 20 Schuleinheiten dafür verwendet (= 8 Workshops) - s. Schulbestätigung

Geplante Zeit: 720 Minuten

Tatsächlich aufgewendete Zeit: 1200 Minuten

 

Kosten für die Workshops € 680,--

Fahrtkosten: € 168,--

Die Fahrtkosten setzen sich wie folgt zusammen:

St. Willibald - St. Marienkichen retour 50 km x 8 = 400 Km

400 x 0,42 = € 168,--

Kosten insgesamt € 848,--

Das Budget von € 830,--, das ich von Respekt als Auswandsentschädigung erhalten habe, habe ich für die angeführten Posten verwendet. Den Rest habe ich durch Eigenmittel aufgebracht.

P.S.: Schulbestätigung und Überweisungsbestätigung liegen bei!

 

 

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Projekt Neuigkeiten

  • Projekt Krieg oder Frieden - Abschluß

    Wir spielten den Text - "Der Lose". Es ist ein Text, der unter die Haut geht. Es ist ein Text, den ich mir vorgenommen habe zu spielen und den ich guten Gewissens spielen konnte, den wir hatten doch sehr viel intensive Zeit in die Vorbereitung des Stückes investiert. Es gab auch viele miterlebende ZuseherInnen. Ausnahmslos alle waren von der Intens…

    Wir spielten den Text - "Der Lose". Es ist ein Text, der unter die Haut geht. Es ist ein Text, den ich mir vorgenommen habe zu spielen und den ich guten Gewissens spielen konnte, den wir hatten doch sehr viel intensive Zeit in die Vorbereitung des Stückes investiert. Es gab auch viele miterlebende ZuseherInnen. Ausnahmslos alle waren von der Intensität der "Spielenden" angetan. Die SchülerInnen belebten den Text und spielten ihn sinnerfassend. So blieb der Text kein Loses Gebilde, sondern führte uns zu einem tiefen Erleben und Empfinden.

    Es folgt ein ausführlicher Abschlußbericht, in dem der Text "Der Lose", beiliegt.

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    Christian Wiesinger
    Christian Wiesinger
    20.03.2012
    - 17:16
  • Projekt Krieg oder Frieden

    Jede Einheit bringt eine neue Überraschung. Wir spielten die Legende "Varenka". Es herrscht Krieg in Russland und die Soldaten kommen immer näher. Varenka nimmt Menschen bei sich auf und bittet Gott eine Mauer um ihr Haus zu errichten. Als die Soldaten bereits sehr nahe sind, wird das Haus mit Schnee verhüllt und die Soldaten ziehen daran vorbei. E…

    Jede Einheit bringt eine neue Überraschung. Wir spielten die Legende "Varenka". Es herrscht Krieg in Russland und die Soldaten kommen immer näher. Varenka nimmt Menschen bei sich auf und bittet Gott eine Mauer um ihr Haus zu errichten. Als die Soldaten bereits sehr nahe sind, wird das Haus mit Schnee verhüllt und die Soldaten ziehen daran vorbei.

    Es war ein eindrucksvolles Spiel, besonders zu hervorheben war die Szene, als wieder Stille eingekehrt war, als die Soldaten vorbeigezogen waren. Es kann auch im realen Leben nicht anders sein, habe ich mir dabei gedacht.

    Für die Jugendlichen war es eine bedeutsame Erfahrung und für mich eine Überraschung, dass ich auch als Bühnenbildgestalter eine gute Figur abgebe.

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    Christian Wiesinger
    Christian Wiesinger
    11.02.2012
    - 22:07
  • Projekt Krieg oder Frieden

    Es ist schon erstaunlich, wie sich das Projekt entwickelt. Die Kinder lassen sich nun so richtig ein. Sie genossen es, die Graugnome zu sein, in diese fantastische Welt eintauchen zu dürfen und ihre Emotionen voll zur Geltung zu bringen. Weiters arbeiteten wir sehr umfangreich auf der Gefühlsebene. nach anfänglicher Zurückhaltung haben sie sich dan…

    Es ist schon erstaunlich, wie sich das Projekt entwickelt. Die Kinder lassen sich nun so richtig ein. Sie genossen es, die Graugnome zu sein, in diese fantastische Welt eintauchen zu dürfen und ihre Emotionen voll zur Geltung zu bringen.

    Weiters arbeiteten wir sehr umfangreich auf der Gefühlsebene. nach anfänglicher Zurückhaltung haben sie sich dann darauf eingelassen und die Gefühle spielerisch zum Ausdruck gebracht. Respekt vor den SchülerInnen, kann ich da nur sagen!

    Vergessen Sie nicht auf mein neues Projekt, es eröffnet neue Welten.

    www.respekt.net/projekte-unterstuetzen/details/projekt/328/

     

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    Christian Wiesinger
    Christian Wiesinger
    02.02.2012
    - 07:02
  • 3. Workshop-Krieg oder Frieden

    Nun ist der Kragen endgültig geplatzt. Es braucht einfach Zeit, wachsen braucht Zeit. Am Anfang waren die SchülerInnen sehr skeptisch, von wegen Traumvögel zu spielen. Aber dann haben sie ihre Träume verwirklicht und wie und als der könig ihnen die Traumvögel weggenommen hatte, da war es still, da war es fast unheimlich still. Und als sie die Traum…

    Nun ist der Kragen endgültig geplatzt. Es braucht einfach Zeit, wachsen braucht Zeit. Am Anfang waren die SchülerInnen sehr skeptisch, von wegen Traumvögel zu spielen. Aber dann haben sie ihre Träume verwirklicht und wie und als der könig ihnen die Traumvögel weggenommen hatte, da war es still, da war es fast unheimlich still. Und als sie die Traumvögel wieder bekamen und dann anbanden, fest hielten, war es förmlich zu spüren, dass dies auch keine Lösung ist. Der tiefe Sinn dieses Textes wurde von den SchülerInnen umgesetzt, erspielt und verarbeitet. Außerdem habern sie erarbeitet, was sie auszeichnet. Eine erstaunliche Vielfalt ist herausgekommen. Wir sind auf dem besten Weg.

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    Christian Wiesinger
    Christian Wiesinger
    12.01.2012
    - 16:43

Über das Projekt

Worum geht es in dem Projekt?

Krieg oder Frieden

Jugendliche setzen sich "Mithilfe des Ausdrucksspieles" mit dem Thema "Gewalt" auseinander.

 "Ausdrucksspiel": "Was ich tue, wie ich es im Ausdrucksspiel erlebe, prägt sich ein, bleibt haften."

Mithilfe dieses Instrumentes sollen die Jugendlichen unterstützt und sensibilisiert werden, ihr soziales Gewissen zu schärfen, ihre soziale Kompetenz zu erweitern und zu einem friedfertigeren Miteinander zu gelangen.

 

Ablauf:

In 4 Workshops arbeiten die Jugendlichen mit und zu dem Thema Gewalt. (Grundlage ist immer das Ausdrucksspiel)

Workshop 1: Ausgehend von Ist-Situationen (Provokantes Auftreten von Einzelnen) wird die eigene "Friedfertigkeit" ausgelotet. Teilnehmer und Beobachter wechseln sich ab, mit anschließendem Feedback.

Workshop 2: Vorbereitung zum Hauptspiel: Ausprobieren der eigenen Stärken und Schwächen.

Hauptspiel: Dorf oder Kleinstadt. Es herrscht Krieg. Hier leben Menschen mit Stärken und Schwächen. Es gibt eine Polizeistation. Einen Soldaten, der der Polizei Informationen zuträgt. Jemand aus dem Dorf findet 2 Flüchtlingskinder und versteckt diese. Leute im Dorf wissen, dass Flüchtlinge versteckt werden. Auftrag an die SpielerInnen: Die Flüchtlinge werden nicht gefunden.

Workshop 3:Einstiegs- und Hinführungsspiele zu dem Hauptspiel: Außenseiter, Idealisierung und Ablehnung - Die Jugendlichen schlüpfen abwechselnd in die Rollen des Außenseiters, des Nachahmers und des Spießers

Workshop 4: Hauptspiel Wir spielen "Der Lose" von Grete Miller- Hauenfells. Inhalt: Der Lose ist ein Mensch, der sich zuviel herausnimmt und damit die Mitbürger provoziert. (Rollenwahl, Spiel und Nachbesprechung)

Ziele der Workshops

Ziel der Workshops ist es seine eigenen Grenzen kennenzulernen, zu erfahren und zu spüren, wann bin ich noch friedfertig oder wann fällt es mir nicht mehr so leicht, friedfertig zu bleiben. Auch die Frage versuchen wir zu erarbeiten: Was begünstigt Gewaltbereitschaft oder wann schlägt ein Verhalten möglicherweise in Gewaltbereitschaft um.

 

 

 

 

 

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Workshopkosten: € 170,--

4 Workshops:       € 680,--

Kosten pauschal:  € 150,--

Kosten insgesamt: € 830,--


Workshop beinhaltet: 3 Stunden Arbeit mit den Jugendlichen, Vorbereitung, Ausarbeitung, Dokumentation, Evaluierung, Fahrtkosten.

Sonstige Kosten pauschal berechnet: Elternabend + Fahrtkosten, Materialkosten, Zeitungsinserate, Telefonate.

 

Krieg oder Frieden?

      - Workshops für ein friedvolles miteinander...

 

Wieso wird das Projekt in dieser Form durchgeführt?

Man könnte doch auch darüber rerden, diskutieren, zeigen wie es andere machen.

Das Ausdrucksspiel geht einen anderen Weg. Es beschreitet den Weg der Selbsterfahrung, des Tuns, des Erlebens und im Anschluß daran: Die Reflexion.


Der Begriff "Jeux Dramatiques" wurden von dem Theaterpädagogen Leon Chancerel geprägt. Im Gegensatz zum herkömmlichen Theaterspiel unterscheiden sich die "Jeux", da man zur eigenen Freude und Entfaltung spielt und nicht vor Publikum. Man lernt auch keinen Text auswendig, da es das "Innere Erleben" hemmen  und die Spieler hindern würde, mit den eigenen Ausdrucksmöglichkeiten zu experimentieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Weglassen der Sprache. Durch das Weglassen der Sprache können sich andere schöpferische Anteile frei entfalten. Es tauchen ungeahnte Möglichkeiten auf, sich auf einer ganz anderen Ebene zu entfalten und auszudrücken.


Innerhalb der Thematik, die in den Workshops vorgegeben ist, bestimmen die Spieler aufgrund ihrer momentanen Stimmung und ihrer Ideen selbst ihre Rollen. Sie gestalten diese völlig frei nach ihren eigenen Vorstellungen. 

Beispiel: Der Lose, siehe 4. Workshop: Der Lose kommt in die Stadt, er provoziert durch sein Getue, durch seine Gesten, er nimmt sich zu viel heraus. Es spielt nun ein Jugendlicher den "Bürgermeister". Er beschließt als Bürgermeister den Losen darauf hinzuweisen, sich ordentlich aufzuführen. Genauso gut kann er als Bürgermeister einen Wachmann schicken oder auch nur zusehen.So wählen alle Spieler ihre Rollen.

Meine Aufgabe als Spielleiter: Der Sinn, der hinter der Geschichte steht soll zum Ausdruck gebracht werden. Ich führe die Spieler durch die Geschichte durch, lasse ihnen aber genügend Freiräume, um sich entfalten zu können. In der Art eines Regisseurs.

Zusammenfassend: Was ist Ausdrucksspiel aus dem Erleben?

* Entdecken und wachrufen unserer schlummernden und schöpferischen Fähigkeiten.

* Ein Mittel, Inneres Erleben und Gefühle spielerisch auszudrücken


* Eine einfache Art des freien Theaterspiels ohne eingeübte Spieltechnik

* Eine Möglichkeit zur Selbstentfaltung und Lebenshilfe

Noch ein paar Anmerkungen:

Der Raum ist die Bühne. Der Raum ist ein wichtiges Element. Er kommt zum Tragen. Der Raum wird von den Spielenden so gestaltet, dass er ein Teil ihres Spieles wird. (Z. B. wird ein Dorfplatz gestaltet)

Verkleidung: Die Spieler verkeiden sich vorwiegend mit Tüchern. Durch das Verkleiden schlüpfen sie in ihre Rolle, wird die Rolle "fester, greifbarer und sicherer."

Reflexion: (Nachbesprechung): Die Spieler sagen nach dem Spiel,  was sie erlebt haben. Was ihnen wichtig gewesen ist. Evtl., welche Gefühle hervorgekommen sind. Jeder so, wie er es sich zumutet.

 

P. S.: Der Einfachheit halber ist der Text in der männlichen Form abgefasst.

 

 

Projektstandort: Schulstraße 18, 4774 St. Marienkirchen, Österreich

Finanzierungsziel:
€ 830,-
Abwicklungsgebühr:
€ 82,-
Crowdfunding-Summe:
€ 912,-

Eva Granitz
vor 12 Jahren
Miglena Kräutler
vor 12 Jahren
Maria Baumgartner
vor 12 Jahren
Friederike Ruth Winkler
vor 12 Jahren
Elke Zuckermann
vor 12 Jahren
Martin Winkler
vor 12 Jahren
Heidelinde Winkler
vor 12 Jahren
Martin Winkler
vor 12 Jahren

Projekt Krieg oder Frieden - Abschluß

Wir spielten den Text - "Der Lose". Es ist ein Text, der unter die Haut geht. Es ist ein Text, den ich mir vorgenommen habe zu spielen und den ich guten Gewissens spielen konnte, den wir hatten doch sehr viel intensive Zeit in die Vorbereitung des Stückes investiert. Es gab auch viele miterlebende ZuseherInnen. Ausnahmslos alle waren von der Intensität der "Spielenden" angetan. Die SchülerInnen belebten den Text und spielten ihn sinnerfassend. So blieb der Text kein Loses Gebilde, sondern führte uns zu einem tiefen Erleben und Empfinden.

Es folgt ein ausführlicher Abschlußbericht, in dem der Text "Der Lose", beiliegt.

Christian Wiesinger
Christian Wiesinger
20.03.2012
- 17:16

Projekt Krieg oder Frieden

Jede Einheit bringt eine neue Überraschung. Wir spielten die Legende "Varenka". Es herrscht Krieg in Russland und die Soldaten kommen immer näher. Varenka nimmt Menschen bei sich auf und bittet Gott eine Mauer um ihr Haus zu errichten. Als die Soldaten bereits sehr nahe sind, wird das Haus mit Schnee verhüllt und die Soldaten ziehen daran vorbei.

Es war ein eindrucksvolles Spiel, besonders zu hervorheben war die Szene, als wieder Stille eingekehrt war, als die Soldaten vorbeigezogen waren. Es kann auch im realen Leben nicht anders sein, habe ich mir dabei gedacht.

Für die Jugendlichen war es eine bedeutsame Erfahrung und für mich eine Überraschung, dass ich auch als Bühnenbildgestalter eine gute Figur abgebe.

Christian Wiesinger
Christian Wiesinger
11.02.2012
- 22:07

Projekt Krieg oder Frieden

Es ist schon erstaunlich, wie sich das Projekt entwickelt. Die Kinder lassen sich nun so richtig ein. Sie genossen es, die Graugnome zu sein, in diese fantastische Welt eintauchen zu dürfen und ihre Emotionen voll zur Geltung zu bringen.

Weiters arbeiteten wir sehr umfangreich auf der Gefühlsebene. nach anfänglicher Zurückhaltung haben sie sich dann darauf eingelassen und die Gefühle spielerisch zum Ausdruck gebracht. Respekt vor den SchülerInnen, kann ich da nur sagen!

Vergessen Sie nicht auf mein neues Projekt, es eröffnet neue Welten.

www.respekt.net/projekte-unterstuetzen/details/projekt/328/

 

Christian Wiesinger
Christian Wiesinger
02.02.2012
- 07:02

3. Workshop-Krieg oder Frieden

Nun ist der Kragen endgültig geplatzt. Es braucht einfach Zeit, wachsen braucht Zeit. Am Anfang waren die SchülerInnen sehr skeptisch, von wegen Traumvögel zu spielen. Aber dann haben sie ihre Träume verwirklicht und wie und als der könig ihnen die Traumvögel weggenommen hatte, da war es still, da war es fast unheimlich still. Und als sie die Traumvögel wieder bekamen und dann anbanden, fest hielten, war es förmlich zu spüren, dass dies auch keine Lösung ist. Der tiefe Sinn dieses Textes wurde von den SchülerInnen umgesetzt, erspielt und verarbeitet. Außerdem habern sie erarbeitet, was sie auszeichnet. Eine erstaunliche Vielfalt ist herausgekommen. Wir sind auf dem besten Weg.

Christian Wiesinger
Christian Wiesinger
12.01.2012
- 16:43

2. Workshop - Krieg oder Frieden

Es entwickelt sich erstaunlich. "Der barmherzige Samariter" ist natürlich eine ziemliche Herausforderung. Diese Rolle auszuprobieren: "Ich gehe vorbei und helfe nicht", "Ich will zwar helfen, aber ich probiere diese Zumutung aus", ist zwar eine Herausforderung, aber auch eine Erfahrung, wie es leider hundertmal am Tag passiert.

So ist es leider eine Realität, die wir hier mit einem "biblischen Text" nachgespielt haben.

Der einhellige Tenor war: "Wir wollen es besser machen, wir wollen der sein, der hilft."

 

Christian Wiesinger
Christian Wiesinger
23.12.2011
- 18:31

Christian Wiesinger
Eingereicht von: