Arabisch-Dolmetsch für Lampedusa
Arabisch-sprechende Flüchtlinge, die auf Booten die Außengrenzen Europas erreichen, brauchen dringend unabhängige Dolmetscher. Dieses Projekt möchte Kommunikation ermöglichen.
Abschlußbericht
Im Sommer 2013 hatte ich Gelegenheit, das Flüchtlings-Aufnahmezentrum PIKPA auf der Insel Lesvos zu besuchen. Damals waren nur wenige Flüchtlinge im Camp, weil die griechische Regierung die Menschen in einem ersten Schritt am Hafen und danach im Gefängnis unterbrachte. Neben hygienischen Einrichtungen fehlte es vor allem an unabhängigen Arabisch-Dolmetschern. Durch das Ansteigen des Flüchtlingsstroms im Jahr 2014 wuchs auch der Bedarf an vertrauenswürdigen Dolmetschern.
Allein im Februar und März erreichten mehr als 1.000 Flüchtlinge das Lager PIKPA. Viele Flüchtlinge profitierten von den Übersetzungen bei medizinischen Behandlungen in Krankenhäusern. Auch die acht Überlebenden der Bootskatastrophe vom 18. März, bei welcher sieben Menschen nahe Lesvos ertranken, wurden von den Dolmetschern begleitet.
Die erforderliche Summe kam durch Spenden von Familien- und Chormitgliedern, Freunden und mir bis dato unbekannten Unterstützern zustande und langte innerhalb von nur sieben Wochen auf dem Projektkonto ein. Allen Investor/inn/en, welche das Projekt mit Summen zwischen 10,-- und 500,-- Euro unterstützt haben, sei von Herzen gedankt!
Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?
Durch das Projekt „Arabisch Dolmetsch für Lampedusa“ erfahren Menschen in Österreich vom Ausmaß einer Flüchtlingskatastrophe, die sich nicht nur auf die Küsten vor Lampedusa beschränkt und werden zu Akteuren: Die Situation der Ankommenden wird durch die Präsenz Sprachkundiger nicht nur verbessert, sondern auch menschenwürdiger gestaltet. Wer sich als mündige/r Bürger/in am Projekt beteiligt, hilft mit, die Versäumnisse der Politik aufzufangen.
Das Projekt unterstützt neben den Flüchtlingen und Helfer/inne/n selbst auch die griechische Zivilgesellschaft in ihrem Verständnis der dramatischen Erlebnisse der Überlebenden vor, während und nach der Flucht.
Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?
Allein schon die positiven Reaktionen auf die Idee zeigten, wie viel Empathie, Gestaltungswille und -potential innerhalb der österreichischen Zivilgesellschaft vorhanden ist. Das Projekt traf zweifelsohne einen Nerv. Zahlreiche Menschen teilten das Projekt, das ich anlässlich meines runden Geburtstags initiierte, in sozialen Netzwerken.
“Many people were supported in Hospitals. The translations were a big support”, schreibt Efi Latsoudi, Koordinatorin der NGO “Borderline Europe”, zur Verwendung der Projektgelder vor Ort. “If we hadn’t the support of interpreters the survivors would have been left alone.”
Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?
Mit der über Respekt.net lukrierten Summe in der Höhe von Euro 2.000,-- konnten zwei Arabisch-Dolmetscher vorübergehend finanziert werden. Mittels Stundenlohn von Euro 5,-- konnten 400 Stunden an Übersetzung finanziert werden. Mehr als 1.300 Personen profitierten von der Arbeit dieser Arabisch-Übersetzungen.
Die beigefügten Rechnungen belegen die ordnungsgemäße Verwendung der Projektsumme. Der Bedarf an Übersetzungen ist damit allerdings nicht annähernd gedeckt; eine Vereinsgründung und damit nachhaltigere Hilfe ist in Planung.
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Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?
Projekt Neuigkeiten
Worum geht es in dem Projekt?
Wer, aus Syrien, Somalia oder Ägypten kommend, auf Lampedusa strandet, braucht jemanden, mit dem er sich in seiner Muttersprache verständigen kann – vor allem, damit Hilfe schnell und effizient anlaufen kann.
Mit den mittels Aufruf „Arabisch-Dolmetsch für Lampedusa“ eingegangenen Spenden von Euro 2.000,- sollen ca. 65 Arbeitsstunden einer unabhängigen Person finanziert werden.
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Die eingelangte Gesamtsumme wird zur Gänze für das Honorar des Dolmetschers aufgewendet.
Ich hatte heuer einen runden Geburtstag zu feiern. Aus Dankbarkeit dafür, in einem sicheren Land aufwachsen, studieren und arbeiten zu dürfen sowie politische Ansichten frei äußern zu können, möchte ich mit diesem Projekt dort helfen, wo solches Glück leider nicht selbstverständlich ist
Die Flucht vor der Zerstörung ihrer Lebensgrundlage durch Kriege, Umweltkatastrophen, ungerechte Wirtschaftsverhältnisse oder Diskriminierung lässt Menschen zu Bootsflüchtlingen werden. Wer, etwa aus Syrien, Somalia oder Ägypten kommend, auf Lampedusa strandet, braucht jemanden, mit dem er sich in seiner Muttersprache verständigen kann – vor allem, damit Hilfe schnell und effizient anlaufen kann.
Mit den mittels Aufruf „Arabisch-Dolmetsch für Lampedusa“ eingegangenen Spenden soll eine unabhängige Person finanziert werden, um den Bootsflüchtlingen auf Lampedusa zu ihrem Recht auf ein menschenwürdiges Dasein zu verhelfen.
Die auf dieses Projekt eingehenden Investitionen werden an den gemeinnützigen Verein „borderline europe“ weitergeleitet – als Starthilfe für die Finanzierung eines oder mehrerer unabhängiger Arabisch-Dolmetscher.
Der angestrebte Betrag von Euro 2.000,- ermöglicht bei einem angenommenen Stundenlohn von mindestens Euro 30,- ca. 65 Stunden an Dolmetsch- und Übersetzungstätigkeiten.
Beworben wird das Projekt außerdem noch über Mailverteiler, Soziale Netzwerke, Printmedien und Mundpropaganda.
Warum Borderline Europe?
Ich bin durch das Chor-und Orchesterdirigieren schon mit vielen interessanten Menschen in Berührung gekommen - auch mit den Aktivisten von borderline-europe. Von deren Arbeit konnte ich mich in Lesvos ein Monat lang vor Ort überzeugen. Meine Verbindung zu den Aktivisten in Deutschland und Griechenland ist freundschaftlich und ich vertraue ihnen das hier gesammelte Geld ohne Bedenken an.
Projektstandort: Babenbergerstraße 5, 8020 Graz, ÖsterreichDie längst fällige abschließende Bemerkung meinerseits..
..lautet: aufmerksamen Leser/innen könnte aufgefallen sein, daß die zahlungsbelege zum teil mit einem Datum vor dem Projektbeginn versehen wurden. ich habe meine griechische Partnerin um diese belege ziemlich nachdrücklich bitten müssen. Sie hatte mit den ständig neu eintreffenden verzweifelten Menschen einen ziemlich zermürbenden Alltag. Als sie die Rechnungen an mich schickte, hat sie vermutlich vor dem Scannen ein ihr sinnvoll erscheinendes Datum daraufgeschrieben. Ich verbürge mich persönlich für deren Echtheit und Vertrauenswürdigkeit. ich möchte allen Investor/innen noch einmal herzlich danken und denke, ein weiteres projekt in Richtung Dolmetscher für die Mittelmeerküsten wäre wichtig!
Die Umsetzung hat begonnen!
Sehr geehrte Investorinnen, liebe Freundinnen,
gestern habe ich den Betrag von 2000 Eu nach Lesvos, wo zur Zeit 200 syrische Flüchtlinge in der Erstaufnahme ihrem weiteren Leben in Europa entgegensehen, überwiesen! "Lampedusa" befindet sich quasi entlang der gesamten Mittelmeerküste..und Lesvos, Zypern, Sizilien werden da gerne übersehen. Auch vor diesen Inseln ertrinken Menschen bzw. benötigen nach erfolgreicher Landung Hilfe in vieler Hinsicht. Ich hoffe, niemand ist nun enttäuscht darüber, daß ich "Lampedusa" als Synonym für die gesamte Situation verwendet habe! In wenigen Tagen werden erste Berichte und Fotos kommen!
Danke!!
31 Investor/innen haben es möglich gemacht: die ersten Arbeitsstunden eines unabhängigen Dolmetschers für Flüchtlinge können bezahlt werden! Sie/Ihr alle habt meinem Geburtstag einen Sinn gegeben und gezeigt, wieviel Empathie und Herz in unserer Gesellschaft schlummern. Im Namen der Flüchtlinge: Herzlichen Dank!
Danke!
Dank der 13 Investorinnen ist das Projekt schon fast zur Hälfte finanziert. Ich tue mein Bestes, um es auch in Graz stärker zu bewerben!