GEDENKDIENST-Schulworkshops
GEDENKDIENST-Schulworkshops
Abschlußbericht
Anm: von Respekt.net: Die Verzögerung der Berichterstattung wurde durch ein verspätetes Eintreffen der Abrechnungsdaten verursacht!
Das Team von Gedenkdienst bittet um Verständnis und bedankt sich an dieser Stelle nocheinmal bei allen InvestorInnen!
Abschlussbericht:
3 Gedenkdienst Projekttage...
Die ersten zwei Projekttage (von insgesamt drei) haben am 20. Juni 2011 am BORG 3 zum Thema Antisemitismus und am 27. Juni 2011 an der bakip 7 zum Thema Zivilcourage stattgefunden und wurden bereits im Zwischenbericht dokumentiert (siehe unter "News").
Der dritte Projekttag wurde auf zwei Projekthalbtage aufgeteilt und am 17. Oktober und 21. November im BRG 4 als Argumentationstraining gegen Stammtischparolen und als Zivilcourage-Training durchgeführt.
Argumentationstraining gegen Stammtischparolen
Der Projekttag zum Thema „Stammtischparolen” wurde durch eine Erfahrung aus dem täglichen Leben eines Trainers eingeleitet, danach wechselten sich interaktive Meinungsbarometer mit inhaltlichen Inputs über Vorurteile oder über die Theorie der kognitiven Dissonanz ab. Den Hauptteil des Projekttages bildeten Rollenspiel, in dem die Teilnehmenden entweder eine aktive Rolle - im „inneren Kreis” - oder eine passive, beobachtende Rolle einnehmen konnten. „Stammtischsituationen” konnten so nachgespielt, analysiert und die eigenen Handlungsmöglichkeiten anschließend diskutiert werden.
Vorurteile im Alltag bekämpfen
Die teilnehmenden Schüler_innen fanden besonders am Stammtisch-Rollenspiel gefallen, da es ihnen ermöglichte, das Verhalten von Diskussionsteilnehmer_innen zu analysieren und die Reaktionsmöglichkeiten auf verschiedene Arten von Vorurteilen auszuloten. Auch die Diskussion über die Ursachen von Vorurteilen, der inhaltliche Input zu selektiver Wahrnehmung sowie das praxisnahe Sammeln von Methoden, wie auf Stammtischparolen reagiert werden kann, fand bei den Teilnehmer_innen großen Zuspruch.
Nicht nur an Stammtischen wird der Alltag von mit Vorurteilen behafteten Parolen begleitet. Diese nicht nur zu bemerken, sondern auch anzusprechen, ist schwierig, zu viele Menschen zögern daher im entscheidenden Moment zu lange und überlassen das Feld den Proponenten einfacher Lösungen. Eine Diskussion, wie solche Parolen und „Sager” nicht nur entkräftet werden können, sondern auch wie eine Gesprächskultur mit einem fremden Gegenüber etabliert und verteidigt werden kann, ist deshalb unerbittlich.
Die Projekttage wurden jeweils von 2 Trainer_innen von Gedenkdienst vorbereitet und durchgeführt. Außerdem wurden die erarbeiteten Methoden und die damit gemachten Erfahrungen im wiki der Didaktikwerkstatt ausführlich dokumentiert und so für die anderen Trainer_innen zugänglich gemacht.
Welchen gesellschaftspolitischen Zweck hat das Projekt erfüllt?
Zivilcourage und
politische Bildung gehen Hand in Hand
Der gesellschaftspolitische Zweck des gesamten Projektes ist vielfältig, da in den drei Projekttagen verschiedene Aspekte politischer Bildung behandelt wurden.
Der erste Projekttag wurde zum Thema Antisemitismus gehalten, in dem einerseits aufgezeigt wurde, wie während dem NS antisemitische Gesetzgebung stufenweise zum Massenmord führte und wie sich andererseits die Erscheinungsformen des bis zum heutigen Tag existierenden Antisemitismus gewandelt haben.
An zwei Projekt(-halb)tagen wurde Zivilcourage thematisiert, die nicht vorausgesetzt werden kann, sondern einem Prozess des Bewusstseinsbildung, des aktiven Übernehmens von Verantwortung und des Absteckens eigener Handlungsspielräume unterworfen ist.
Der dritte Projekt(halb-)tag behandelte Stammtischparolen und die Optionen, die es in der alltäglichen Auseinandersetzung mit ihnen gibt. Oft tauchen Stammtischparolen an gar nicht erwarteten Orten, etwa auch im Bekannten- oder Verwandtenkreis auf, gerade deshalb ist es oft schwer, seine Empörung kund zu tun und dies auch noch gekonnt zu verbalisieren, ohne dem Gegenüber ein Gefühl des persönlichen Angriffs zu geben.
Insgesamt lässt sich die Arbeit an den drei Projekttagen als politische Bildung mit Jugendlichen beschreiben. Die Kooperation zwischen dem Verein GEDENKDIENST und den jeweiligen Schulen brachte eine außerschulische Institution ins Blickfeld der Schüler_innen, die so von gesellschaftlichem Engagement, den Einschränkungen und Möglichkeiten Anderer und über die eigenen Handlungsspielräume erfahren konnten.
Wie waren Reaktionen anderer zu diesem Projekt?
Weitere Kooperationen mit den Schulen ...
Die Reaktionen der Schüler_innen waren bei allen Projekttagen durchwegs positiv, da ihnen nicht nur eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag, sondern auch ein inhaltlich forderndes Programm geboten wurde, in dem das aktive Teilnehmen ausdrücklich erwünscht war.
Die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Workshops selbst auszuprobieren, anhand von Filmen oder Texten über Vorurteile zu erfahren oder sich in einer Diskussion auf Augenhöhe einzubringen wurde von den Schüler_innen gerne genutzt.
Die positiven Reaktionen der Lehrer_innen können anhand der teilweise bereits länger anhaltenden Kooperationen mit dem Verein GEDENKDIENST bestätigt werden, an weitere Zusammenarbeit ist in allen Fällen gedacht.
Wofür wurde das gespendete Geld konkret ausgegeben?
Das gespendete Geld wurde als Honorar für die jeweiligen Trainer_innen ausgegeben, keine weiteren Ausgaben wurden getätigt.
Die Honorarnoten finden Sie im PDF-Abrechnung: <link http: www.respekt.net uploads tx_alprojectfunding abrechnung_gedenkdienst_schulworkshops_794d.pdf _blank>HIER
Etwaiger Bedarf an Material wurde durch den Verein GEDENKDIENST gedeckt.
Downloads
Wie werden Sie die Mildtätigkeit des Projektes nachweisen?
Projekt Neuigkeiten
Worum geht es in dem Projekt?
Gedenkdienst-Projekttag für 3 Schulklassen.
Das Projekt ermöglicht drei Schulklassen die kostenlose Teilnahme an einem Projekttag mit Trainer_innen von GEDENKDIENST. Je nach Interessenlage und Altersstufe konnten sich die Schülerinnen und Schüler dabei für ein Argumentationstraining gegen diskriminierende Parolen, für einen Projekttag zu Anne Frank (der sich insbesondere als Einstieg in die Thematik Nationalsozialismus und Holocaust eignet), für die Auseinandersetzung mit historischen und modernen Formen des Antisemitismus oder für einen Workshop zu Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus entscheiden.
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Der Betrag dient zur Deckung der Kosten für drei ganztägige Trainings mit je zwei Trainer_innen inklusive Vor- und Nachbereitung, Dokumentation und Organisation. (Trainer_innen erhalten also jeweils € 200,- für ein ganztägiges Training - dieser Betrag beinhaltet jedoch auch einen Vorbereitungsbesuch, bei dem gemeinsam mit den Schüler_innen nach ihren Bedürfnissen die Schwerpunkte des Workshops festgelegt werden, sowie ein Nachbereitungstreffen mit den Lehrkräften und das Verfassen eines Abschlussberichts)
Gedenkdienst - Verein für historisch-politische Bildungsarbeit und internationalen Dialog
Der Verein GEDENKDIENST engagiert sich im Bereich der historisch-politischen Bildungsarbeit und beschäftigt sich intensiv mit Nationalsozialismus, NS-Verbrechen und Holocaust-Gedenken sowie Rassismus, Antisemitismus, Menschen- und Minderheitenrechten.
Durch unsere Arbeit wollen wir vor allem Jugendliche zur Auseinandersetzung mit diesen Themen anregen.
Im Rahmen eines von der Republik Österreich anerkannten und weitestgehend finanzierten Zivilersatzdiensts entsenden wir junge Freiwillige an 19 Einsatzstellen in Europa, den USA, Israel und Südamerika. Der von uns eingerichtete Geschwister-Mezei-Fonds ermöglicht auch Frauen das Leisten eines Gedenkdienstes. Die Einsatzstellen umfassen Arbeitsbereiche wie Überlebendenbetreuung, pädagogische Arbeit und historisch-wissenschaftliche Arbeit.
Auch wer nicht vorhat einen solchen Dienst zu leisten, kann unsere Bildungsangebote nützen und bei Projekten mitarbeiten: Jeden Mittwoch stattfindende Treffen, Studienfahrten, Workshops, unsere Zeitung sowie Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen bieten eine gute Gelegenheit, sich mit Nationalsozialismus, Holocaust sowie aktuellen zeitgeschichtlichen Themen auseinanderzusetzen.
Worum geht es bei diesem Projekt?
In der seit eineinhalb Jahren bestehenden DidaktikWerkstatt des Vereins arbeiten 20 Personen aus den Bereichen Pädagogik, Geschichte, Kulturwissenschaften, Philosophie und Politikwissenschaft mit verschiedensten Erfahrungen in der außerschulischen Bildungsarbeit in monatlichen Treffen an der Konzeption unserer Programme.
GEDENKDIENST hat in der Vergangenheit bei verschiedensten Projekten (nicht zuletzt beim Studienfahrten-Projekt, aus dem die DidaktikWerkstatt entstanden ist - siehe studienfahrten.at) zahlreiche Kontakte zu Schulen und zu engagierten Lehrer_innen aufgebaut.
Das Projekt soll drei Schulklassen die Teilnahme an einem ganztägigen Workshop mit Trainer_innen von GEDENKDIENST ermöglichen, insbesondere in Fällen, wo die finanzielle Hürde die Durchführung eines Projekttags ansonsten verunmöglichen würde.
Die folgenden Workshops sollen den Schulen im Rahmen dieses Projekts angeboten werden, wobei sich die inhaltliche Schwerpunktsetzung jeweils nach den Interessen der Teilnehmer_innen richtet:
- Argumentationstraining: Parolen, Palaver und Populismus - woher kommen sie und wie lässt sich dagegenhalten? Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren trainieren mit uns ihre Schlagfertigkeit im Umgang mit platten und diskriminierenden Parolen. Gemeinsam werden (neue) Handlungsmöglichkeiten und Strategien für den Alltag offengelegt und nutzbar gemacht. Redegewandtheit und Standfestigkeit sind Ziel und Mittelpunkt des Argumentationstrainings.
- Projekttag Anne Frank: Anne Frank ist durch ihr Tagebuch zum Symbol des Holocaust geworden. Dieser Projekttag eignet sich als Einstieg in die Geschichte des Nationalsozialismus und Antisemitismus. Die Jugendlichen arbeiten zu den Themen Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung, aber auch zu Widerstand, Migration und Flucht. Wir arbeiten mit dem interkulturellen Material- und Methodenset „Mehrheit, Macht, Geschichte“ (vom Anne Frank-Zentrum Berlin), welches anhand von Biographien beispielhaft vergangene und gegenwärtige Entwicklungen beleuchtet, sowie Bezüge zur Lebenswelt der Jugendlichen herstellt.
- Antisemitismus: Antisemitismus als eine Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gibt es auch heute noch. Manch alte Vorurteile stecken aber in neuem Gewand und präsentieren sich im Klassenzimmer, am Stammtisch oder in der Diskussion zum Nahostkonflikt. Wir geben einen Überblick über die Geschichte und Struktur des Antisemitismus und erläutern klassische sowie neuere/moderne Erscheinungsformen. Folgende Themen können als inhaltliche Schwerpunkt behandelt werden: Antisemitismus vor, während und/oder nach dem Nationalsozialismus; Nahostkonflikt und Israelfeindlichkeit; Verschwörungstheorien
- Kinder und Jugendliche in der Zeit des Nationalsozialismus: Der Workshop betrachtet die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen innerhalb der NS-Gesellschaft sowie der daraus Ausgeschlossenen: Alltag, Freund_innen, Schule, Erwachsenwerden, ... im Schatten des Nationalsozialismus. Das Thema systematische Ausgrenzung und Verfolgung führt uns zur Frage gesellschaftlich-politischer Kontinuitäten. Diese kritische Konfrontation stellt einen zentralen Punkt des Programms dar.
ZWISCHENBERICHT
Die ersten zwei Projekttage (von insgesamt drei) haben am 20. Juni 2011 am BORG 3 zum Thema Antisemitismus und am 27. Juni 2011 an der bakip 7 zum Thema Zivilcourage stattgefunden. Der dritte Projekttag musste aus terminlichen Gründen in den Herbst verlegt werden.
Der Projekttag zum Antisemitismus beleuchtete in einem kurzen Abriss einerseits die historische Entwicklung der Judenfeindschaft und setzte sich insbesondere intensiv mit der antisemitischen Gesetzgebung der NS-Zeit auseinander, legte andererseits aber einen Schwerpunkt auf nach wie vor existierende Spielarten des Antisemitismus und Differenzierungsmöglichkeiten (etwa „Sekundärer Antisemitismus“ oder „Antisemitische Israelkritik“). Den Abschluss bildete ein Spaziergang durch den ersten Wiener Gemeindebezirk auf den Spuren Jüdischen Lebens in Wien vor der Shoah.
Die Gruppe hat das abwechslungsreiche Programm sehr positiv aufgenommen, motiviert mitgearbeitet, große Diskussionsbereitschaft gezeigt und sich selbst stark eingebracht.
Da Antisemitismus nicht mit dem Ende Shoah endete, sondern ein weiterhin existierendes Ressentiment ist und mit dem schwelenden Nah-Ost-Konflikt immer wieder aufflammt, war es unser Anliegen, einerseits die Entstehung und Entwicklung des Antisemitismus im Allgemeinen, die NS-Vergangenheit in Bezug zu Antisemitismus und die verschiedenen Formen des heutigen Antisemitismus zu diskutieren.
Den Inhalt des Projekttags zum Thema Zivilcourage bildeten neben theoretischen Inputs (etwa zum „Bystander-Phänomen“) sehr viele interaktive Übungen wie Rollenspiele oder ein Argumentationstraining, in denen möglichst praxisnah die Kompetenz trainiert werden sollte, sich in schwierigen Situationen zu behaupten und sich ein Eingreifen zuzutrauen.
Die Schüler_innen hatten besonders Spaß an dem Punkt „Rollenspiele“. Sowohl die Vorbereitung, Durchführung sowie Nachbesprechung wurde in den Feedbacks besonders gelobt. Weiters fanden die gezeigten Filmclips große Zustimmung, weil sie halfen, verschiedene Situationen und Lösungsvorschläge aufzuzeigen und außerdem Anstoß für weitere Diskussionen lieferten.
Um Zivilcourage zu trainieren, muss man bei der Stufe „Kompetenz“ im „Prozessmodell der Hilfeleistung“ ansetzen. Durch Erläuterung des Modells werden die Teilnehmer_innen auf die Systematik der unterlassenen Zivilcourage hingewiesen und gleichzeitig sensibilisiert. Durch gemeinsame Diskussionen werden die eigenen Handlungsspielräume abgesteckt und eine mögliche Erweiterung der eigenen Kompetenzen angedacht.
Die Projekttage wurden jeweils von 2 Trainer_innen von Gedenkdienst vorbereitet und durchgeführt. Außerdem wurden die erarbeiteten Methoden und die damit gemachten Erfahrungen im wiki der Didaktikwerkstatt ausführlich dokumentiert und so für die anderen Trainer_innen zugänglich gemacht.
Dankeschön
Die DidaktikWerkstatt des Vereins GEDENKDIENST bedankt sich herzlich bei den Investor_innen auf respekt.net! Dank Ihrer Unterstützung kommen drei Schulklassen in den Genuss eines kostenlosen Projekttags mit Trainer_innen von Gedenkdienst.
Die ersten beiden Projekttage sind bereits fixiert und werden noch im Juni stattfinden. Eine Klasse wird sich mit dem Thema Antisemitismus auseinandersetzen und sich in der Wiener Innenstadt auf Spurensuche begeben, die andere hat sich für ein Argumentations- und Zivilcourage-Training entschieden.
Der dritte Projekttag musste aus terminlichen Gründen in den Herbst verschoben werden, wir werden Sie aber jedenfalls nach den ersten beiden Workshops mit einem kurzen Zwischenbericht auf dem Laufenden halten.
Sammelband "Ort, Subjekt, Verbrechen"
Seit vielen Jahren ist der Verein GEDENKDIENST im Feld der historisch-politischen Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus aktiv. Darin zählt eine Auseinandersetzung mit Geschichte, die beim Individuum selbst beginnt. Demokratie ist hier weniger als das Ergebnis der Bildungsarbeit zu denken, sondern in erster Linie als ihre Voraussetzung.
Im 21. Jahrhundert stehen wir damit vor neuen Herausforderungen. Geschichtsbezüge haben sich in der österreichischen Migrationsgesellschaft ausdifferenziert, eine neue Generation von Vermittler_innen entwickelt vielschichtige Ansätze einer geschlechtersensiblen und multiperspektivischen Gedenkstättenarbeit. Ausgehend von Studienfahrten und Bildungsprogrammen des Vereins GEDENKDIENST stellt dieser Band die Möglichkeiten historisch-politischer Bildung an Erinnerungsorten vor. Welches Potential hat die Arbeit an historischen Orten? Wie ist mit dem Spannungsfeld zwischen kritischer Aufarbeitung der Vergangenheit und Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus umzugehen? Welche Arbeitsgrundsätze sind für Vermittler_innen bei diesem Thema zu beachten? Der Band vereint gedächtnistheoretische und pädagogische Perspektiven, schlägt didaktische Herangehensweisen zu Themen wie Täter_innenschaft und Widerstand vor und strebt eine prozessorientierte Reflexion der Bildungsarbeit selbst an. Mit Beiträgen von Matthias Heyl, Barbara Thimm, Astrid Messerschmidt, Gottfried Kössler, u.v.a.
Studienfahrten mit dem Verein GEDENKDIENST
Einige der Mitglieder der DidaktikWerkstatt engagieren sich auch im Studienfahrten-Projekt und wurden 2009 im Rahmen einer mehrmonatigen Ausbildung auf die professionelle Begleitung von Studienfahrten an die historischen Orte der NS-Verbrechen vorbereitet:
Auch mit diesen Studienfahrten wollen wir zu einer Gesellschaft beitragen, in der Werte wie Zivilcourage, Toleranz oder demokratisches Denken keine Leerformeln bleiben. Bildungsreisen an historische Orte der nationalsozialischen Verbrechen und des Widerstands bieten Einzelnen die Möglichkeit, selbst einen Zugang zu Geschichte zu finden und sich konkret mit Fragen der Ausgrenzung in der heutigen Gesellschaft auseinanderzusetzen.
Historisch-politische Bildung wurzelt sowohl in der Wissenserweiterung als auch in den spezifischen Erfahrungen, die mit dem Gegenstand gemacht werden können. Solchen Erfahrungen möchten wir im Rahmen mehrtägiger, kompetent betreuter Studienfahrten Raum geben.
Unsere Bildungsreisen werden von einem Team junger und engagierter ExpertInnen begleitet. Ein kritischer und offener Umgang steht bei uns im Vordergrund.
24.-26.3.2011: Tagung: Gedächtnis-Verlust? - Geschichtsvermittlung und -didaktik in der Mediengesellschaft
Nach der Tagung 2010 "Interkulturelles Erinnern? Gedenkstättenarbeit in der Migrationsgesellschaft" ist dies bereits die zweite von GEDENKDIENST veranstaltete Tagung, die sich speziell mit der Vermittlung von Geschichte auseinandersetzt:
Sind Austrofaschismus und Nationalsozialismus im Wortsinn bereits Geschichte? Oder funktioniert es über innovative Vermittlungsansätze, die Erinnerung daran wach zu halten? Diese Fragen stehen im Fokus der Tagung Gedächtnis-Verlust?, die von 24. bis 26. März in Wien stattfindet.
Im Zuge der Tagung „Gedächtnis-Verlust?“ werden einerseits die aktuellen Ansätze und Positionen von Geschichtsvermittlung und Geschichtsdidaktik diskutiert, andererseits wird konkret darauf eingegangen, wie Geschichtsvermittlung auf praktische Herausforderungen gesellschaftlicher Veränderungsprozesse reagieren kann. Dies betrifft vor allem Fragen nach den Möglichkeiten, Grenzen und Chancen der Vermittlung von Holocaust und Nationalsozialismus in der Jugend- und Erwachsenenbildung.
Die Tagung wendet sich an Wissenschaftler_innen aus verschiedenen Disziplinen, aber selbstverständlich auch an Praktiker_innen aus Vereinen, Schulen und Institutionen der historisch-politischen Bildung. Erinnerungsinitiativen, Studierende, politische Vertreter_innen und andere Multiplikator_innen sollen sich angesprochen und aufgefordert fühlen, in den geplanten Publikumsdiskussionen ihre Erfahrungen miteinzubringen.