Wider das Gewöhnen an die Bilder: Leben retten im Mittelmeer mit der Sea-Watch
Allgemein
Projektteaser
Rettung von schiffbrüchigen Flüchtlingen und medizinische Erstversorgung mit dem privaten Schiff Sea-Watch vor Lampedusa.Projektadresse
Tandelmarktgasse 111020 Wien
Wien (Projektteilfinanzierung), Berlin (ProjektbetreiberInnen) und Lampedusa, Italien (UmsetzerInnen vor Ort)
- Start Projektumsetzung: 27.10.2016
- Ende Projektumsetzung: 14.04.2017
Projektbeschreibung
Initiative zur Rettung von Flüchtenden vor dem Ertrinken im Mittelmeer: Seit 2014 sind mehr als 10.000 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer ertrunken.
Das darf nicht hingenommen werden. Und daran dürfen wir uns nicht gewöhnen.
Handeln ist möglich: Eine Initiative - die Sea-Watch - tut was und hat dadurch bereits mehreren Tausend Menschen das Leben gerettet. Für die Möglichkeit Asyl zu beantragen - wenn auch mit unbekanntem Ausgang: es lebend versuchen zu können.
Im vorgestellten Projekt wird konkret medizinische Ausrüstung und Notfallequipment für die Einsätze finanziert. Bitte helfen Sie mit!
Nachweis Projektabschluss
Gesamtabrechnung, Rechnungskopien zu den Ausgaben, die mit den über Respekt.net lukrierten Mitteln bestritten wurden, Fotodokumentation, Online-Abschlussbericht.
Details
3740 Menschen alleine 2016 ertrunken
3740 Menschen ertranken seit Jahresbeginn 2016 beim Versuch nach Europa zu gelangen (Stand 25.10.2016). Trotz sinkender Ankunftszahlen wird 2016 ein trauriges Rekordjahr.
Obwohl mittlerweile weniger Menschen über das Mittelmeer fliehen, kommen dabei mehr denn je ums Leben. Seit Anfang des Jahres sind laut UNO bereits fast so viele Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken wie im gesamten Jahr 2015. Mindestens 3740 starben im Vorjahr beim Versuch Europa auf der Suche nach einem besseren Leben zu erreichen.
Daher sei zu befürchten, dass die Zahl der Toten bis Ende 2016 den "Rekord" des Vorjahres noch deutlich übersteigen werde, so der Sprecher des Flüchtlingshilfswerks Vereinten Nationen (UNHCR) William Spindler in Genf. 2015 seien 3771 Todesfälle registriert worden.
Nach dem Schließen der Balkanroute meinte der österreichische Außenminister Sebastian Kurz, es werde "nicht ohne hässliche Bilder gehen". Gewollt zynisch oder nicht, die Bilder - oder schlimmer - die konkreten Ereignisse, tote Frauen, Kinder und Männer, stellten sich ein.
Diese Situation ist inakzeptabel.
Nicht länger auf die Politik warten, sondern selbst aktiv werden: Konkrete Hilfestellung für Flüchtlinge im Mittelmeer durch das private Schiff MS Sea-Watch. Das war schon Anfang 2015 die Idee der Gründer von Sea-Watch:
- unmittelbare Unterstützung durch Erstversorgung mit Wasser, Schwimmwesten, Rettungsinseln und medizinischer Erstversorgung
- Übergabe an andere Schiffe zum Transport ans Festland
- Seenotfälle melden und verfolgen
- die Vorgänge öffentlich sichtbar machen
Seit Projektstart im Juni 2015 Herbst bis Wintereinbruch 2015 wurden bei insgesamt sieben mehrtägigen Einsätzen mit einem relativ kleinen ehemaligen Fischkutter vor Lampedusa 2.000 Menschen gerettet!
Mit der Sea-watch 2, einem leistungsfähigeren und größeren Schiff, konnten in den letzten Monaten noch mehr Einsätze durchgeführt werden, Flüchtlinge auch transportiert und medizinisch erstversorgt werden.
Sea-watch 2: neues, leistungsfähiges Schiff
Ein neues Schiff für Sea-watch: Besser ausgerüstet, um effektiver zu helfen. Weil die Not groß ist und das Sterben nicht weitergehen soll. Die Antwort einer Gruppe von Menschen aus Deutschland auf das Versagen der Politik:
"Wir haben Sea-watch Ende 2014 gegründet, um Flüchtlinge vor dem Ertrinken zu bewahren. Nach knapp einem Jahr Vorbereitungszeit haben wir mit einem alten, umgebauten Fischkutter vor der Küste Libyens mehr als 2.000 Menschen das Leben gerettet. Wir waren erschrocken über die Realität auf dem Mittelmeer: Fast jeden Tag retteten wir Menschen in Seenot, oft in letzter Sekunde. Wir haben beobachtet, dass es im Einsatz trotz gegenteiliger Beteuerungen politischerseits nicht genügend Hilfe gibt. Sea-watch muss deshalb als zivilie Seenotrettung diese Aufgabe übernehmen."
Die Gründe, aus denen Menschen ihr Leben bei der Überquerung des Mittelmeeres riskieren, bestehen auch künftig fort – die Arbeit von Sea-watch ist somit weiterhin dringend notwendig.
Im vergangenen Jahr konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, die als Basis für das Einsatzkonzept für 2016 dienen. Vor allem aber brauchte es ein neues, moderneres und leistungsfähigeres Schiff. Mit der Sea-watch 2, können die Einsatzteams rund um die Uhr und auch bei schlechtem Wetter arbeiten, da sie stabiler ist und eine größere Crew zulässt. Dank großzügigerer Räumlichkeiten können die Menschen an Bord medizinisch erstversorgt und mithilfe moderner Technologie Flüchtlingsboote besser geortet werden.
"Mit Spenden, unseren Erfahrungen und vielen Freiwilligen konnte ein ehemaliges Forschungsschiff gekauft und zur Sea-Watch 2 umgebaut werden. Am 18. März 2016 wurde Sie in Hamburg getauft und ist seitdem im Einsatz zwischen Lampedusa und der lybischen Küste."
Auch 2017 werden zehntausende Menschen über das Mittelmeer vor Krieg, Umweltkatastrophen und Armut und Perspektivlosigkeit fliehen. Wir werden es nicht ändern können. Aber wir können dazu beitragen, dass weniger von ihnen sterben, sondern eine reale und menschenwürdige Chance erhalten einen Asylantrag zu stellen.
Im vorgestellten Projekt wird konkret medizinische Ausrüstung und Notfallequipment für die Einsätze finanziert. Bitte helfen Sie mit!
Budget
- Gesamtbudget€ 2.700,-
- - Eigenmittel€ 0,-
- Finanzierungsziel€ 2.700,-
- + Abwicklungsgebühr€ 266,-
- Zielbudget€ 2.966,-
- Budgetplanung
Die Rechnunen über das angeschaffte Notfallequipment liegen bereits vor. Sie werden Bestandteil des Projektendberichts sein.
Dateien
Links & Downloads
- Projektwebsite
- Website von Sea-watch mit aktuellen News
Galerie
News

Clemens Ragl
hat am 23.03.2017 geschrieben
Die Sea-Watch Rettungsmission startet dramatisch: Gleich am ersten Einsatztag für 2017 hat die Crew der Sea-Watch 2 im März etwa 300 Menschen aus sinkenden Schlauchbooten gerettet. Schiff und Crew operierten am absoluten Kapazitätslimit. Dennoch konnte die Rettungsleitstelle kein Schiff zur Unterstützung schicken. Insgesamt waren am Sonntag mehrere Tausend Flüchtende in Seenot geraten. Die knappen Kapazitäten der staatlichen Retter sind dabei politisches Kalkül: Rettungsmissionen untergra...
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